7. Dezember 2012 
Buchvorstellung in Prag: 
Überlebendenberichte


Dreizehn Jahre ist es nun her, da unsere Mitarbeiterin Ute Näser alle damals noch lebenden "Schwarzheider" brieflich darum gebeten hat, sich in einem kurzen Lebensbild vorzustellen und Erinnerungen an ihre Häftlingsjahre niederzuschreiben. Das Echo damals war überraschend groß. Dr. Hans Gaertner, Vorsitzender des Verbandes der ehemaligen Schwarzheide-Häftlinge in Prag, hat diese Briefe nun ins Tschechische übertragen lassen und als Buch herausgegeben. Am 7. Dezember 2012 wurde es im Prager Kongresshotel "Olšanka" vorgestellt.



Dr. Hans Gaertner, Vorsitzender der "Schwarzheider", besorgte die Übersetzung der Briefe und die Herausgabe des Buches



Das im Faun-Verlag Prag erschienene "Schwarzheide Nezapomeňte! Dopisy vězňů pochodu smrti" (Schwarzheide - Nie vergessen! Briefe von Todesmarschhäftlingen) ist in Tschechien über den Buchhandel für 215 Kč erwerbbar. Auflage 500, Klappenbroschur, 187 Seiten, s/w-ill., Abmaße: 19,5 × 14 cm

 



Autogrammstunde. Ute Näser und Hans Gaertner beim Signieren

Unteres Bild, rechts: Ute Näser, die vor vielen Jahren die Schwarzheider ermuntert hat, ihre Erlebnisse niederzuschreiben, ist stolz auf 
das Buch

Vier, höchstens fünf der Kameraden des Prager Vereins der Schwarzheide-Überlebenden waren gekommen, um der Vorstellung des neuen Buches beizuwohnen. Zahlreich hingegen waren die Witwen. Alle die, welche 1945 den tödlichen Evakuierungsmarsch von Schwarzheide aus antreten mussten und überlebt haben, stehen heute im achten oder neunten Lebensjahrzehnt. Viele der Kameraden sind in den letzten Jahren von uns gegangen. Über einige Sterbefälle hatten wir berichtet (Prof.Jiří Franěk, Richard Svoboda, Jiří Lom). So ist es kein Wunder, wenn die Zahl der Kameraden im Überlebendenverband dahinschmilzt. 
Auf die Frage, wie lange der Verband existieren wird, antwortet Hans Gaertner gewohnt nüchtern: "Mindestens so lange ich lebe."

Mit der Herausgabe von "Schwarzheide Nezapomeňte!" ist dem Verband noch einmal ein wertvolles Stück Gedächtnisarbeit geglückt. Bleibt zu hoffen, dass ein Verein in Deutschland nun nachzieht und die Briefe (die ja zumeist in Deutsch verfasst worden waren) in einer deutschsprachigen Ausgabe herausgibt.   

Redaktion und Fotos: René Senenko