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Aktivitäten 2019
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19. November 2019
Aktion
Unbekannte brachten Senatskranz
zum Hamburger Rathaus zurück
In der Nacht vom 19. zum 20. November haben Unbekannte den beim
Soldatenfriedhof am Volkstrauertag niedergelegten Kranz der
"Freien und Hansestadt Hamburg" zum Hamburger Rathaus
zurückgebracht und öffentlich mit einem plakatgroßem
Bekennerschreiben am Heinedenkmal - für alle sichtbar -
aufgebahrt. Hintergrund der Aktion war, wie der Mopo vom 19.11. zu
entnehmen, dass mit den Kränzen wochenlang, solange die Kränze am
Soldatenfriedhof verbleiben, einseitig nur der toten Soldaten des
2. Weltkrieges gedacht wird, während die vielen anderen
Opfergruppen durch die Kranzpräsentation unter den eisernen
Lettern "Zum Gedenken an die im Weltkrieg 1939-1945 gefallenen
Soldaten" missachtet bleiben.
Vergleiche die Ankündigung der Rückschaff-Aktion in der
Hamburger Morgenpost vom 19.11.2019 auf
S.3 |
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16. November 2019
Soldatenfriedhof
Ohlsdorf
Aktion gegen
einseitige
Kranzniederlegung
für die "Gefallenen"
Alljährlich am Volkstrauertag stellen der "Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge", zwei alte Kameradschaften und der Senat am
Soldatenfriedhof Ohlsdorf Kränze ab, sodass (solange die Kränze
dort stehen) der Eindruck entsteht, es werde hier nur der Soldaten
gedacht. Deshalb führten wir heute, als 15 Uhr der Volksbund mit
rund 60 Leuten zur diesjährigen Kranzniederlegung und zu einer
Gedenkrede mit Generalmajor Oliver Kohl anrückte, eine Aktion
durch, bei der wir auf die Problematik hinwiesen. Denn auf dem
Gräberfeld liegen zahlreiche Menschen anderer Opfergruppen:
hingerichtete Wehrmachtsdeserteure, Kleinkinder von
Zwangsarbeiterinnen, KZ-Häftlinge und viele mehr. Dieses Jahr
waren wir nur zu zwölft. Nächstes Jahr sind wir mehr.
Die Mopo zum Volkstrauertag |
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Volkstrauertag 17. November 2019
Kriegsklotz Hamburg
Mahnwache gegen "Gefallenenehrung" und
Burschenschaftskränze
Im Vorjahr hatte eine
Hamburger Burschenschaft ("Landsmannschaft Mecklenburgia") an der berüchtigten Ruhmesmauer, die neben dem
Kriegsklotz in Hamburgs Innenstadt an die "Heldentaten" des 76er Infanterieregiments
erinnert, einen Kranz niederlegt. Dieses Jahr führten wir aus
diesem Grund von 10:00 bis 15:30 eine Mahnwache durch.
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Porträt Herbert Klein |
26. September 2019
Erster Stolperstein am Höltigbaum
Enthüllung eines Stolpersteins für Herbert Klein
Am
30. Januar 1945 wurde der wegen "Fahnenflucht" zum Tode
verurteilte Soldat Herbert Klein (geboren 1922 in Hamburg) am
Höltigbaum hingerichtet. Die Forschung hat bisher 147
Hinrichtungsopfer namentlich ermittelt. Insgesamt sollen es rund
330 gewesen sein, die dort wegen "Fahnenflucht", "Kriegsverrat"
u.a. Delikte erschossen worden sind. Der Rahlstedter Kulturverein e.V. lud
nun
zur Enthüllung eines erstes Stolpersteins an den
Gedenkort am Höltigbaum ein. Hans-Joachim Klier, ehem.
Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek, auf dessen
Initiative der Stein verlegt wurde, berichtete vom Schicksal
Herbert Kleins, dem der erste Stolperstein am Höltigbaum gewidmet
ist (Redebeitrag).
Einladung |
"teatro libre" |
1. September 2019
Lieder, Texte und Theater gegen die Kriege von heute
Antikriegstag am Deserteursdenkmal
Wie bereits im Vorjahr bot die Willi-Bredel-Gesellschaft,
logistisch unterstützt von der DFG-VK Hamburg, von 11 bis 13 Uhr
am Deserteursdenkmal ein abwechsungsreiches Programm, bevor dann am selben Ort
13 Uhr die traditionelle Antikriegsdemo des "Hamburger Forums"
ihren Auftakt nahm. Neben Kurzlesungen (Lothar Zieske), Gedichten (Sibylle
Hoffmann), historischen
und erinnerungspolitischen
Einwürfen (Ursula Suhling; Thomas Steinberg) führten das
kleine Theaterteam "Antikriegsambulanz"
das neue Stück "Carl Bergens zeitgemäße Wirrungen" und das
Tanzensemble "teatro mobile" seine Performance "Der
Schrei'" auf. Auch die Marx' Sisters & Brothers
warteten wieder mit einigen literarischen Gemeinheiten gegen den
Krieg auf. Der ehemalige Vorsitzende der Bezirksversammlung
Wandsbek Hans-Joachim Klier lud zur ersten Stolpersteinenthüllung
am Höltigbaum ein (siehe oben unter Veranstaltungen und Termine). Zum
Schluss sprach Günter Knebel aus Bremen: Der Kriegsdienstverweigerer und langjährige
Friedensaktivist war enger Mitstreiter von Ludwig Baumann); für die 1990 gegründete „Bundesvereinigung Opfer der
NS-Militärjustiz"
engagierte er sich von Beginn an ehrenamtlich.
Günter Knebels
ist sowohl in
Textform als auch als
Video (letzteres aufgezeichnet von Lothar Eberhardt)
vollständig nacherlebbar. Das
Hamburger Forum hat einen
Videomix von der eigenen Demonstration und unserem Programm
zusammengestellt, Dauer 1 Std.
Plakat |
Fotos nko und hajo |
26. Mai 2019
Antikriegs-Inszenierung am Deserteursdenkmal
Krieg? Ohne uns!
An die Tradition der einstigen
Klotzfeste anknüpfend, lud das Bündnis Deserteursdenkmal zur
Aktion "Krieg? Ohne uns!" ein. Rudi Friedrich und Talib Vogl von Connection
e.V. verliehen mit
Texten, Gedichten, Liedern und Musik mehreren
Zeitzeugen aus dem Ersten Weltkrieg über die Fahnenfluchten und Militärstreiks
eine eindringliche Stimme. Das 75minütige Programm des Duos aus
Offenbach fand viel Zustimmung. Unsere Idee, den Kriegsklotz mit
heliumgefüllten Luftballons zu schmücken und sie abschließend
steigen zu lassen, fand bei den Kindern natürlich großen Anklang.
Unsere Hoffnung, dass auch der hässliche Klotz mit aufsteigen und
entschwinden würde, erfüllte sich - es war der Tag zur Europawahl
- leider nicht.
Plakat
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18. Mail 2019
Langenhorn
Stolpersteine für zwei Luftwaffensoldaten verlegt
Karl-Heinz-Barthel
(*1922) und Otto Berger
(*1920), beide aus Berlin stammend, als Soldaten auf dem
Fliegerhorsten Schleswig-See und Jagel (damals "Fliegerhorst Schleswig-Land")
stationiert, sind 1943 wegen eines nazikritischen Klospruchs und
wegen Urlaubsübertretung zu Zuchthaus-Strafen (in
Fuhlsbüttel) verurteilt worden. Zuchthaushäftlinge wurden auch in der Rüstungsproduktion
eingesetzt, Barthel und Berger im "Kettenwerk"
Langenhorn, damals mit der Messap GmbH einer der größten Rüstungsstandorte
Hamburgs. Von dort sind die beiden Anfang 1944 ausgebrochen
und
mit der Bahn nach Berlin geflüchtet. Dort wurden sie einige
Wochen später gefasst, vor ein Sondergericht gestellt, zum
Tode verurteilt und Anfang
Juli 1944 in Plötzensee hingerichtet. Beide am selben Tag.
Im Auftrag der
Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. hat Gunter
Demnig heute an der
Langenhorner Chaussee 623 in
22419 Hamburg Stolpersteine für die beiden Soldaten am Fluchtort
(dem einstigen Kettenwerksgelände) verlegt.
Einladung
Die Bredel-Gesellschaft hat ein Begleitheft ("Flucht aus dem
Kettenwerk") herausgebracht, das für 2,90 Euro zu erwerben ist,
bestellbar bei willi@bredelgesellschaft.de |
Foto nko |
13. April 2019
Haus der Wilden Weiden
Gedenken am Höltigbaum
Wie
nun schon seit vielen Jahren wartete
das
Osterbek-Gymnasium
wieder mit einer Premiere auf.
26
Schülerinnen und Schüler aus dem Theaterkurs (11. Klasse) führten
im "Haus der wilden Weiden" ihre Interpretation von Arthur Rimbauds
1870 entstandenem Gedicht "Der Schläfer im Tal" von einer
scheinbar friedlichen
Naturidylle auf. Sie vermittelten eine ganz unzweideutige
Antikriegs-Botschaft, wie sie heutzutage selten ist, und ernteten
viel Beifall im fast voll besetzten Haus, sowohl für die Intention
ihrer Aufführung als auch für die eindrucksvolle Darstellungskunst aus
Pantomime, Dialog und Sprechchor. Die Schülerinnen
Jasmin Thießen und Milana Tran begleiteten das Stück mit einigen Liedern.
Ein
Flüchtling aus Syrien sprach über
die
Zwangsrekrutierung
seines
Bruders und berichtete von den deutschen Panzern, die die Türkei
im Krieg gegen die Kurden einsetzt. Damit wurde wohl allen
Anwesenden die brennende Aktualität des Osterbekschen
Tal-Schläfers bewusst.
Einladung |
Elke Olsson mit Ludwig Baumann im Juni 2010 bei der ersten
Gedenk-veranstaltung für die hingerichteten Wehr-machtsdeserteure
auf dem Friedhof Ohlsdorf. Foto Mundt
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29. März 2019
Elke Olsson verstorben
Manche von unseren Aktivist(inn)en werden sich erinnern: Bei
unserer ersten öffentlichen Gedenkveranstaltung für die
hingerichteten Wehrmachtsdeserteure auf dem Friedhof Ohlsdorf im
Juni 2010 hat die in Schweden lebende Elke Olsson eindrucksvoll
über das Schicksal ihres Vaters Willi Dittmann berichtet. Der
Antifaschist Willi Dittmann aus Kiel gehörte zu jenen desertierten
Soldaten, die nach ihrer Ergreifung und ihrem Todesurteil am 1.
Februar 1945 Höltigbaum hingerichtet worden sind, wie mehr als
zweihundert andere namentlich ermittelte Deserteure auch. Elke war
es, die mit ihrer Anfrage bei der Willi-Bredel-Gesellschaft zu
Dokumenten über ihren Vater den Stein ins Rollen gebracht hatte.
Denn erst durch sie hat sich der Geschichtsverein mit den Opfern
der NS-Militärjustiz befasst. Ihr Wille, den Vater und sein
mutiges Handeln der Vergessenheit zu entreißen, führte nicht nur
zur ersten Veranstaltung über diese Opfergruppe auf dem Ohlsdorfer
Friedhof, sondern trug somit zur Gründung des "Bündnisses für ein
Hamburger Deserteursdenkmal" bei. Am 29. März ist Elke
verstorben. Zuletzt hat sie in einem
Seniorenheim in Sundsvall in ihrer Wahlheimat Schweden gewohnt.
Am 17. Mai 2019 wäre sie achtzig geworden. |
Stefan Romey. Rechts von ihm Ursula Suhling (Foto nko)
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21. Februar 2019
Vortrag und Diskussion mit Stefan Romey
Rehabilitierung und Entschädigungspraxis für
Wehrmachtsdeserteure und 999er Strafsoldaten
Stefan Romey von der
Hamburger Stiftung für NS-Verfolgte sprach in den Vereinsräumen
der
Willi-Bredel-Gesellschaft über die Entschädigungspraxis seit 1945,
die immer eng mit dem Ringen der Verfolgten des Naziregims um
politische Anerkennung zusammennhing. Ursula Suhling stellte ihre
Bemühungen vor, auch den 999er Strafsoldaten diese überfällige
Anerkennung zuteil werden zu lassen und für sie am Lohsepark einen
Gedenkort einzurichten. |
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8. Februar 2019
Jenfelder Au
Ein Park für Ludwig Baumann
Nachdem
vor einiger Zeit das Bündnis Hamburger Deserteursdenkmal den
Antrag gestellt hat, in der Nachbarschaft der
Kurt-Oldenburg-Straße in Hamburg-Wandsbek eine Verkehrsfläche nach
Ludwig Baumann zu benennen, kam heute die erfreuliche Nachricht,
dass der zuständige Ausschuss am 16. Januar dem Vorschlag
zugestimmt hat. Wir
werden im Vorfeld von Ludwigs 100. Geburtstag im Jahr 2021 die
Benennung vornehmen. Zur Erinnerung: Die Kurt-Oldenburg-Straße im
entstehenden Wohngebiet "Jenfelder Au" erhielt im Jahr 2016 in
Anwesenheit von Ludwig Baumann ihren Namen. |
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Januar 2019
Buchauslieferung
Sammelband: Hamburg und die Wehrmachtjustiz
Endlich:
Der seit langem erwartete Sammelband von Historikerinnen und
Historikern zur Militärjustiz im 2. Weltkrieg in Hamburg ist nun
unter dem Titel "Rücksichten auf den Einzelnen haben
zurückzutreten - Hamburg und die Wehrmachtjustiz im Zweiten
Weltkrieg“ erschienen. Herausgeber des opulenten 400-Seiten-Werkes
sind die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und die Landeszentrale für
politische Bildung Hamburg.
Das Buch kann bei uns bestellt werden. Bestellungen an
info@feindbeguenstigung.de |
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Aktivitäten 2010 bis 2018 |
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