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              |  Morgenappell!
                16.
                März 2013 Gedenken
                am Höltigaum
                Die
                Gedenkveranstaltung
                "Morgenappell"
                zur
              Erinnerung an die am Höltigbaum hingerichteten
                Wehrmachtsdeserteure bescherte dem "Haus der wilden
              Weiden" volles Haus. Von draußen grüßte der Schnee des
              zurückgekehrten Winters, drinnen, in der einladenden
              Naturschutzhütte der "Stiftung Natur im Norden"
              drängelten sich rund 30 Besucherinnen und Besucher. Der neue Leiter des Hauses Jan
                Hellwig
                richtete ein Grußwort an die Gäste. Bevor
                die beiden Zeitzeugen Uwe Storjohann (87 J.) und Ludwig Baumann
                (91 J.) zu
                erzählen begannen, führte Dr. Magnus Koch,
                Historiker und Ko-Kuratur der jüngst im Hamburger Rathaus
                gezeigten Ausstellung, kurz in die Thematik ein.  Musikalisch haben Peter Schenzer (voc,
                git) und Dirk Wilke auf der Violine die Veranstaltung begleitet.
                Die Bezüge des Desertierens zum Jetzt und Heute, auf die der
                Moderator Detlef Mielke von der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK
                Hamburg) und Ludwig Baumann ausdrücklich hingewiesen haben, hat
                das Duo mit den Liedern "Deserteur", "Krähe an
                der Wiege" und "Es ist an der Zeit" eindringlich
                hervorgehoben. Ein Gleichklang von Erinnerung und Lied wie
                selten. Aus Anlass der schon traditionell gewordenen Veranstaltung am
                Höltigbaum übergaben die Veranstalter zwei informative Tafeln
                auf der Galerie des Hauses zum Thema "Erschießungen am
                Höltigbaum" der Öffentlichkeit. Diese von der
                Gedenkstätte Neuengamme gestifteten Tafeln gehören ab sofort
                zum festen Inventar des Hauses.
              Abschließend sprach Bertrand Wahls von der Arbeitsgemeinschaft
                Neuengamme an der Ecke Neuer Höltigbaum/ Sieker Landstraße vor
                der Gedenktafel über die Ursprünge des Gedenkens an diesem
                Ort. Viele der Anwesenden legten Blumen nieder.
                Erfreulich auch das Interesse der Presse; drei Journalist(inn)en
                waren zugegen.
 Flugblatt
              / Plakat
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              Rückseite
              mit Infos und Anfahrtskizze
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              |      Von links: Blick von der Galerie. Mitte und rechts: Peter
                Schenzer und Dirke Wilke. Die von dem Duo ausgewählten drei
                Lieder forderten zu einer Auseinandersetzung mit den
                Bundeswehreinsätzen im Ausland und zu den deutschen
                Rüstungsexporten heraus. Geschichte sei nicht abgeschlossen, so
                Peter Schenzers Kommentar, auch heute sei es wichtig, sich den
                von Deutschland mit geführten Kriegen entgegen zu stellen.
                Genau dies hob auch auch Ludwig Baumann hervor: "Gerade wir
                Deutschen mit unserer Geschichte sind aufgefordert zu
                gewaltfreiem Handeln. Was kann es besseres geben, als einen
                Krieg zu verraten, jeden Krieg!"
 
 
         2. Bild von links: Der Historiker Dr. Magnus Koch, einer der
                beiden Kuratoren der im Januar und Februar 2013 im Hamburger
                Rathaus gezeigten Ausstellung zur Thematik der
                Wehrmachtsgerichtsbarkeit in Hamburg und deren Opfern. 3. Bild:
                Obwohl einige der Anwesenden Ludwig Baumann (91 J.) schon von früheren
                Veranstaltungen kannten, war sein nüchterner Bericht über das
                ihm geschehene Unrecht bewegend. Bild ganz rechts: Die
                Zeitzeugen posieren vor den neuen Informationstafeln auf der
                Galerie für die Presse.
      Links:
                Zeitzeuge
                Uwe Storjohann (87 J.), der darüber berichtete, wie er als 19-jähriger
                Rekrut in der Graf-Goltz-Kaserne 1944 häufig in den
                Morgenstunden die Schüsse der Erschießungskommandos vernahm.
                Bis in die 70er Jahre war in der
                Bundesrepublik das Thema Deserteure tabuisiert, erst in den 80ern gelang es einzelnen
                Publizisten, so auch ihm, der beim NDR arbeitete, die Schicksale
                der Wehrmachtsdeserteure in einigen wenigen Sendungen
                unterzubringen. Rechtes Bild: Detlef Mielke von der Deutschen
                Friedensgesellschaft (DFG-VK, links im Bild), der die
                Veranstaltung moderierte, mit dem Wehrmachtsdeserteur Ludwig
                Baumann.
 
 
       Mitte: Bertrand Wahls von der AG Neuengamme (ganz rechts im
                Bild) berichtet von den Anfängen des Gedenkens für die hier am
                Truppenschießplatz Höltigbaum hingerichteten
                Wehrmachtsdeserteure. 207 von diesen Opfern sind inzwischen
                namentlich ermittelt.
 
 Veranstalter: Bündnis für ein Hamburger Deserteursdenkmal 
 Fotos Senenko
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