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Zuletzt aktualisiert am 30. April 2019
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Mai 2013 Dolní Poustevna: Der Fabrikantensohn und der Journalist | |
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In seinem Kriegstagebuch aus dem ersten Weltkrieg erwähnt der damals nur wenig bekannte Journalist Egon Erwin Kisch ("Schreib das auf, Kisch") den Tod seines Kriegskameraden Rudolf Rößler. Der Freund war im ersten Kriegsjahr 1914 in Bosnien an der Drina gefallen. Korporal Kisch war als k.u.k. Reservist eingezogen worden und fünf Jahre älter als Rößler; ihm wird die Aufgabe zuteil, Rößlers Eltern vom Tod ihres einzigen Sohnes in Kenntnis zu setzen. Dieses und viele andere Erlebnisse an der Front haben aus Kisch einen entschiedenen Kriegsgegner gemacht. René Senenko hat sich in Rößlers Heimatstadt Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) ein wenig nach Spuren des Fabrikantensohns umgesehen und das Resultat seiner Recherche in der neuen Ausgabe der "Děčínské vlastivĕdné zprávy" (Děčíner heimatkundliche Berichte) veröffentlicht. Hier die für Grenzlos.info erstellte deutschsprachige Fassung. |
März 2013 Alená Wagnerová: Deutsche in ČSR haben politisch versagt | |
Die in Prag erscheinende "Landeszeitung der Deutschen in der Tschechischen Republik" ist ein Zweiwochenblatt, in dem wir viel über das Kulturleben in Tschechien erfahren, sofern es in irgendeiner Weise Belange der deutschen Minderheit in der ČSR berührt. Politisch fährt es im Fahrwasser der "Vertriebenen-Vertretung" der CSU (also "Versöhnung" à la Bernd Posselt), auch wenn das Blatt diese Anbindung nie offen erwähnt. Das sonst in einer Sprache von Toleranz gepflegte Blatt wird dann schrill, wenn es gegen links geht. Dann attackiert es Putin und Präsident Zeman, und wenn das Thema auf die tschechischen Kommunisten kommt, dann vergessen die Herren Schmidt und Palata ihre sonst so moderate Schreibe. In jeder Ausgabe versucht das Blatt, dem Leser beizubiegen, dass auch die Tschechen Dreck am Stecken haben, und das nicht zu knapp. Artikel über verödete Dörfer in den ehemaligen Sudeten und über Vergeltungsaktionen nach der Befreiung 1945 an Deutschen, über heutige Versöhnungsgesten von Deutschen und Tschechen usw. gehören zu den Lieblingsthemen. Das Motto dieser Zeitung könnte lauten: Wenn wir schon gemeinsam unser Europa gestalten, dann bitte historisch auf Augenhöhe, dann müssen auch die Tschechen endlich ihre Verbrechen eingestehen. - Umso mehr musste verwundern, dass sich in die Ausgabe vom 26. März ein ganzseitiges Interview mit der Historikerin Alená Wagnerová verirrt hatte, deren Feststellungen den sonst im Blatt zu findenden Prämissen ganz zuwiderlaufen. Wir hingegen können Alená Wagnerovás Einsichten nur unterstützen. Lesen Sie selbst. Artikel. | |
Jan. 2013 Lebensbild von Paul Bergmann | |
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Wer sich in der Geschichte des von uns erforschten Todesmarschs auskennt, wird sich erinnern, dass unter den Häftlingen aus vielen Ländern auch Kommunisten waren. Der 1902 in Königsbrück bei Dresden geborene Ofenformer Paul Bergmann war einer von ihnen. Wer war dieser Mann? Paul Bergmann blieb als junger Mann auf der Walz in Kiel hängen, trat dort der Gewerkschaft und der SPD bei und wurde einer der aktivsten Arbeitersportler Kiels. Seit 1922 Mitglied der KPD gründete er den RFB (Rotfrontkämpferbund) mit. Wegen illegaler Sprengstoffbeschaffung wurde er (ebenso wie weitere 9 Kommunisten) in Bautzen zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Waldheim in vollem Umfang absitzen musste. Nach Verbüßung dieser Strafe kam er 1939 sofort ins KZ Oranienburg, später nach Sachsenhausen. In Sachsenhausen gehörte er der illegalen Widerstandsgruppe um Ernst Schneller an. Als Bergmann 1944 nach Schwarzheide kam, übertrug ihm seine Partei den Auftrag, "so viele Häftlinge wie möglich aus dem Lager Schwarzheide lebend herauszuringen". Bei den 1000 tschechischen Juden, die in Schwarzheide ankamen, handelte es sich vorwiegend um sehr junge Leute. Der 42jährige Bergmann wurde für viele von ihnen ein Mithäftling, der Dank seiner Erfahrung half, wo er konnte. Sie kannten seinen Namen nicht, doch der Tscheche Miroslav Konecný wusste diese Hilfe zwei Jahre nach dem Krieg zu würdigen: "Ich gedenke Ihrer stets mit Dankbarkeit... und ohne Sie hätte ich das Ganze nicht überstanden." Nach dem Krieg stellte sich Paul Bergmann in Königsbrück dem Wiederaufbau zur Verfügung. Das Bild links zeigt ihn (Bildmitte) um 1970 als Angehöriger der Kampfgruppen seines Betriebes (VEB Wärmegerätewerk Königsbrück). 1979 starb Paul Bergmann in seiner Heimatstadt, zu früh, als dass ihn die Schüler der AG "Junge Historiker" noch hätten interviewen können. Dr. Dieter Rostowski (Kamenz) hat im eben erschienenen "Lausitzer Almanach" (Nr. 8) ein Lebensbild von Paul Bergmann gezeichnet, der - wie wir in dem Beitrag erfahren - zeitlebens ein äußerst bescheidener Mensch geblieben ist. Der Almanach (192 S. ill.) umfasst Beiträge zu vielen Aspekten der Heimatgeschichte der Lausitz. Bestellbar ist das Heft unter info@lausitzer-almanach.de zum Preis von 9,50 Euro + 1,50 Porto. |
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