Sebnitz (DE) & Dolní Poustevna (CZ)
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Zuletzt aktualisiert am 30. April 2019
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2.11.2008
Historischer
Rundgang durch Görlitzer Innenstadt
Bei
den jüngsten Forschungen der Gruppe Grenzlos über das Exil deutscher
Antifaschisten ab 1933 in der damaligen Tschechoslowakei ist Görlitz in den
Blick der Recherchen geraten. Deshalb weilt die Gruppe am 2. und
3. November vor Ort und möchte diese Gelegenheit nutzen, um am
Sonntagnachmittag (2.11.) zu einem exklusiven Rundgang mit Führung durch
die Görlitzer Geschichte einzuladen. Interessenten melden sich an bei René
Senenko, Tel. 040-5276452. Anreise individuell oder mit den
Fahrtgemeinschaften der Gruppe.
Sep.2008
1933: Ein Spitzel unter antifaschistischen Emigranten in Prag 1933
Eines
der Arbeitsfelder, mit denen sich die Gruppe Grenzlos seit ihrer Gründung
befasst hat ist die grenzübergreifende antifaschistische Arbeit im Raum
Sebnitz/ Schluckenauer Zipfel seit Hitlers Machtantritt 1933 sowie das Wirken
der Emigranten in der ČSR
bis 1938. René Senenko publizierte nun das
Resultat seiner in deutschen und tschechischen Archiven angestellten Recherchen.
Es geht um den Fall eines nie enttarnten, aus Görlitz stammenden Gestapomannes
unter antifaschistischen Emigranten in Prag 1933. Ein erster größerer Artikel erschien
Anfang September 2008 in der Zeitschrift "Rundbrief der AG
Rechtsextremismus/Antifaschismus beim BV der PDL", Nr. 3/2008. In der
Wochenendausgabe vom 4./5. Oktober wird die Görlitzer Ausgabe der Sächsischen Zeitung
ebenfalls einen Beitrag zu dem Fall abdrucken.
7.6.2008
Stolperstein
für Erich Gaertner verlegt
Am
Sonnabend den 7. Juni 2008 wurde vom Kölner Künstler Gunter Demnig
in
Hamburg-Eppendorf,
Beim Andreasbrunnen 4, der von der Gruppe Grenzlos angeregte Stolperstein für Erich Gaertner
verlegt. Zu den Hintergründen hierzu siehe die Nachricht vom 5.3.08. Im Herbst 2008 ist eine
kleine Einweihungsfeier im Beisein von Hans Gaertner, Sohn von Erich G.,
geplant. Foto
(Senenko, Juni 2008).
19.4.2008
Eine
Woche im Grenzgebiet und in Prag
Um den Tag des Grenzlos-Jahrestreffens
herum steuerten Freunde der Gruppe Grenzlos eine Woche lang zahlreiche Ziele im
Grenzgebiet und in Prag an. Im Mittelpunkt standen neben der Jahreszusammenkunft
der Gruppe am 13. April 2008 in Rugiswalde bei Sebnitz der Empfang im
Varnsdorfer Gymnasium und die Teilnahme am Treffen des tschechischen Verbands
der Überlebenden des KZ Schwarzheide in Prag. Einige Bildeindrücke sollen
unsere Erlebnisse visuell ein wenig nacherlebbar machen.
Bildbericht
3.4.2008
Burg
Hohnstein: Tafelausstellung über frühe KZ's
Wie
uns der Hohnsteiner Ratsherr Roland Döring
(Die
Linke) mitteilte,
ist ab April 2008 geplant, auf der Burg Hohnstein/ Sachsen (Naturfreundehaus)
die Wanderausstellung "Frühe Konzentrationslager in Sachsen
1933-1937" zu zeigen. Nach der Auseinandersetzung um die im Vorjahr
eingeweihte geschichtsrelativierende Gedenkstele vor der Burgzufahrt (wir
berichteten) gelang es nun Roland Döring, die UWU-Fraktion ("Unabhängige
Wähler Ulbersdorf") von der Ausstellungsidee zu überzeugen.
Der
UWU-Vorlage stimmte dann im Rat auch die dominierende
CDU-Fraktion zu. Die
Eröffnung findet am Donnerstag, 3. April 2008, um 19 Uhr in der Amtsstube der
Burg statt. Die Tafelschau, erstellt 2006 von der sächsischen Gedenkstättenstiftung,
soll bis Juli 2008 zu sehen sein.
20.3.2008
Von
Varnsdorf nach Prag: Vier Künstlern nachspüren
Vor
und nach dem Jahrestreffen der GG im April 2008 wird sich die Gruppe auf die
Spuren von vier Malern aus Varnsdorf/ Warnsdorf, aus dem benachbarten
Jiřetín
pod Jedlovou und aus Prag begeben. Sie suchen jene Stätten in Varnsdorf auf, wo
einst der dort beheimatete František
Petr Kien
(Peter
Kien, 1919-1944) lebte, der in Auschwitz sein Leben lassen musste, und wo
der bekannte Maler, Schriftsteller und Dramatiker Peter Weiss (1916-1982) ab 1936 sein Atelier hatte. Auch zum Haus von
Wenzel Salomon (1874-1953) im
benachbarten Jiřetín/ St. Georgenthal zieht es die Gruppe. Dieser
Heimatkünstler hat sich vor allem als "Maler des Tollenstein" einen
Namen gemacht. Ein Besuch der Ausstellung von Werken der Künstlerin Hella Guth
(1908-1992; siehe hier die Nachricht vom 6.2.), die anlässlich ihres 100.
Geburtstag in Prag gezeigt wird, beschließt die Studienfahrt.
5.3.2008
Stolperstein
für Erich Gaertner
Am
1. März 2008 hat die Gruppe Grenzlos bei der Geschichtswerkstatt
Hamburg-Eppendorf einen Stolperstein für Erich Gaertner angeregt. Gruppe
Grenzlos kam damit einer Bitte von Hans Gaertner, dem in Prag lebenden Sohn
Erich Gaertners nach. Hans Gaertner ist Vorsitzender des Prager Verbandes der
Schwarzheide-Überlebenden. Sein Vater, als Jude 1890 in Turnov geboren und 1924
mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert, gründete in Hamburg-Eppendorf
die Internationale Spedition Gaertner & Co. Während Hans G. mit seiner
Mutter nach Hitlers Machtantritt aus Nazideutschland zu Verwandten nach Prag
flüchtete, konnte sich Erich G. nicht zur Flucht entschließen und wurde im
November 1941 nach Minsk deportiert und dort später ermordet. Im Bild
das letzte Hamburger Wohnhaus der Familie Gaertner, Beim Andreasbrunnen 4 in
Hamburg-Eppendorf (Foto Senenko, März 2008).
10.2.2008
Neuer
Puzzlestein zur Schwarzheide-Todeskolonne
In
einem Brief teilt uns der in St. Georgental (Jiřetín)
bei Varnsdorf 1928 geborene und nun in Österreich lebende Herbert Hamann mit,
dass er bei seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg 1945 im Atelier seines Onkels,
dem Maler Wenzel Salomon
(1874-1953), ein Ölbild vorgefunden habe,
das den Schwarzheider Todesmarsch darstellte. Hamann beschreibt detailliert das
authentische Bildnis von der Todeskolonne, die auf dem Gemälde die Hauptstraße
von St. Georgental durchzog. Damit stellt das Werk Wenzel Salomons das erste
zeitnahe Bildzeugnis vom Schwarzheider Todesmarsch überhaupt dar. Leider hat
Hamann trotz seiner Bemühungen später weder das Original noch eine Abbildung
davon ausfindig machen können. Aber es gibt ein zweites Ölbild, mit dem der
Künstler das bei Kriegsende erblickte Grauen verarbeitet hat... Fortsetzung.
6.2.2008
Hella-Guth-Ausstellung
in Prag eröffnet
Am 6. Februar 2008
wurde in der Robert-Guttmann-Galerie des
Jüdischen Museums Prag die Ausstellung "Hella Guthová - Aufgelöste
Figuren" eröffnet. Sie ist der 1939 vor den Nazis aus Prag nach London
geflohenen und 1992 in Paris verstorbenen Künstlerin Hella Guth gewidmet und
bietet - nun auch in Tschechien - einen ersten Überblick über ihr Schaffen. Zur Erforschung der Biografie
Hella Guths hatte auch die
Gruppe Grenzlos bis 2001 beigetragen. Die Schau in Prag wird bis zum 27. April 2008 zu
sehen sein. Ausstellungsinfo
(tschechisch
und englisch) und Junge-Welt-Artikel
über Hella Guth.
30.1.2008
Jahrestreffen
der Gruppe Grenzlos am 13.4.
Das
Jahrestreffen der Gruppe Grenzlos für 2008 wird am Wochenende 12./13. April im Raum
Sebnitz/Sachsen stattfinden. Auf der Tagesordnung steht am Sonntag, den 13.4.
die Beratung über die nächsten Vorhaben der Gruppe. Zahlreiche Gäste haben
sich angesagt. Zuvor werden wir an der Todesmarsch-Gedenktafel am Abzweig
Rugiswalde 14:30 Uhr eine Gedenkminute einlegen.
In der Woche darauf brechen wir zu
einer 4-Tages-Fahrt nach Prag auf. Gedenken und Pragfahrt sind offen für
Nichtmitglieder. Interessierte Gäste für das Jahrestreffen oder für die
Pragfahrt melden sich bei der Gruppe Grenzlos
an.
24.1.2008 Richard Svoboda (84) tot | |
Es
ist kein Geheimnis. Die Generation jener Menschen, die Auschwitz überlebt
haben oder die einst im Kampf gegen Hitler standen, geht in den nächsten
Jahren von uns. In der Nacht vom 24. zum 25. Januar 2008 ist in Prag unser
Freund Richard Svoboda, nachdem er mehrere Tage über Unwohlsein geklagt hatte,
im Kreis seiner Angehörigen für immer eingeschlafen. Das teilte uns
soeben seine Enkelin Bianca Lipanska aus Prag mit. Über viele Jahre war
Richard Svoboda Vorsitzender des in Prag ansässigen Verbandes der
Überlebenden des KZ-Außenlagers Schwarzheide. Nachruf.
|
4.1.2008 Prof. Jiří Franěk 85jährig verstorben | |
Wie wir am Neujahrstag erfuhren, ist am 30. Dezember 2007 in Prag unser Freund, der ehemalige Auschwitz- und Schwarzheide-Häftling Prof. Jiří Franěk, seinem Krebsleiden erlegen. Mitte der 70er Jahre bekamen die Sebnitzer "Spurensucher" infolge ihrer Nachforschungen zu einem regionalen Todesmarsch Kontakt zu den überlebenden Schwarzheide-Häftlingen, die zumeist in der ČSSR lebten. Seit damals... Weiter im Nachruf. |
6.1.2008
Exkursionen
auf den Spuren der Roten Bergsteiger
Der
Pirnaer antirassistische Verein Akubiz (vgl. www.Akubiz.de) veranstaltet
zusammen mit dem Dresdner Bergsporthistoriker Joachim Schindler in der
Sächsischen Schweiz ein Seminar und zwei Wochenendausflüge zum Thema
"Sächsische und böhmische Antifaschisten im Gebiet des
Elbsandsteingebirges im Kampf gegen Hitler" (Arbeitstitel). Das
einführende Seminar wird am 19. Januar stattfinden, die beiden Wochenendtouren
am 8./9. März sowie am 12./13. April 2008. Interessenten melden sich bei der
Gruppe Grenzlos.
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