Sebnitz (DE) & Dolní Poustevna (CZ)    Seit April 2005    Zuletzt aktualisiert am 30. April 2019    Kontakt zur Redaktion


2007

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30.12.2007 Jiří Franěk 85jährig verstorben 
Am 30. Dezember 2007 verstarb in Prag unser Freund, der ehemalige Auschwitz- und Schwarzheide-Häftling Prof. Jiří Franěk. Mitte der 70er Jahre bekamen die Sebnitzer "Spurensucher" infolge ihrer Nachforschungen zum Todesmarsch Kontakt zu den ehemaligen Schwarzheide-Häftlingen, die zumeist in der ČSSR lebten...  Näheres unter Nachrichten 2008, siehe dort die Nachricht vom 4. Januar 2008. nach oben - to the top

15.10.2007
Hella-Guth-Ausstellung 2008 in Prag 
Ab dem 6. Februar 2008, dem 100. Geburtstag der böhmisch-jüdischen Malerin Hella Guth (1908-1992), werden in einer Ausstellung der Robert-Guttmann-Galerie (die zum jüdischen Museum Prag gehört) erstmals wiederaufgefundene Arbeiten der Künstlerin zu sehen sein, die sie bei ihrer Flucht 1939 vor den Nazis im heimischen Prag zurücklassen musste. Die Gruppe Grenzlos hatte in den Jahren 2000 und 2001 mit Recherchen zur Erforschung ihrer Biografie beigetragen (damals noch unter dem Namen "Spurensucher"). Näheres zum Resultat der seinerzeitigen Recherchen vgl. Publikationsbericht von 2001. nach oben - to the top

10.10.2007 Stolpersteine für Sebnitz: Arbeitsgruppe ergebnislos eingeschlafen
 
Die vom Sebnitzer Bürgermeister im Dezember 2006 handverlesen zusammengestellte Stolperstein-Arbeitsgruppe (wir berichteten) ist zur heutigen Ratssitzung mit der Begründung aufgelöst worden, dass für Sebnitzer NS-Opfer bereits Tafeln existierten. Bereits bei seiner ersten Sitzung Anfang 2007 hatten sich alle Mitglieder der AG (bis auf zwei Ausnahmen) gegen die Verlegung von Stolpersteinen in Sebnitz ausgesprochen und damit den Vorwurf der Gruppe Grenzlos offenbar bestätigt, bei dem Gremium habe es sich von Beginn an um eine Stolperstein-Verhinderungsgruppe gehandelt. Vgl. Sächsische Zeitung (Sebnitz) 16.10.07 nach oben - to the top

21.4.2007 Dora Glaser (85), eine der letzten Zeitzeuginnen 
Heute vor 62 Jahren zog die Todeskolonne mit 400 bis 500 KZ-Häftlingen aus dem Synthesewerk Schwarzheide am Grenzdorf Rugiswalde vorbei. Seit vielen Jahren erinnert eine Gedenktafel an der Straße von Neustadt nach Sebnitz am Abzweig Rugiswalde daran. Wie die damals 23jährige Dora Glaser (und ihre Schwester) diesen unheimlichen Zug erlebt haben, schilderte uns die heute 85jährige zu Ostern 2007 in ihrem Haus auf dem Hasenberg in Sebnitz. Bericht. nach oben - to the top

30.3.07 Welly Hempel ist tot
Das älteste Mitglied der Gruppe Grenzlos, Welly Hempel, ist tot. Sie verstarb wenige Tage nach Einweisung in das Sebnitzer Krankenhaus im Alter von 91 Jahren. Bei unserem letzten Besuch am 8. März hatte sie über akute Atemnot geklagt. - Auch wenn sie in den letzten Jahren nicht mehr aktiv am Gruppenleben teilhaben konnte, so wollte sie doch immer über unsere Arbeit informiert sein. Jahrzehntelang hat sie uns durch alle Höhen und Tiefen begleitet, egal ob die Gruppe "AG Junge Historiker", "Spurensucher" oder Gruppe Grenzlos hieß. Wer Welly einmal kennen gelernt hat, wird den unverwüstlichen Humor, die geistige Frische und das offenherzige Wesen der Hinterhermsdorferin sicher nicht vergessen. Nachruf. nach oben - to the top

30.3.2007 Beschluss in Hohnstein: Tafel bleibt 
Zur jüngsten Sitzung im Hohnsteiner Stadtrat am Mittwoch wurde entschieden, die umstrittenen Texttafeln an der Stele in der bisherigen Form zu belassen. Wie im heute veröffentlichten Bericht aus der SZ hervorgeht, war der Tafeltext mit der Leitung der Burg Hohnstein (Naturfreunde-Häuserwerk) abgestimmt worden. Hier liegt der tiefere Grund, warum die Burgherren auf unsere öffentliche Kritik (siehe hier die Meldung vom 9.2.: Leserbrief) nicht reagierten. In unserem Leserbrief hatten wir das Hohnsteiner NF-Häuserwerk an ihre proletarischen Wurzeln erinnert und ihnen vorgeworfen, dass sie die KZ-Geschichte der Burg auf eine Zeile im Internet und auf eine Minivitrine in ihrer Ausstellung reduzierten. Mag mancher SZ-Leser nach unserer Kritik eingewandt haben, dass die Burg mit der Stele am Marktplatz nichts zu tun habe, wissen wir es jetzt - aus dem berufenem Munde des Hohnsteiner Bürgermeisters Lasch (CDU) - besser: Die Burg hat den Text mit verantwortet. SZ-Bericht. nach oben - to the top

17.3.2007 Gruppe Grenzlos in der Nachbarland-Seite der Sächsischen Zeitung vorgestellt 
Wie berichtet haben drei Freunde der Gruppe Grenzlos mit der Tschechien-Korrespondentin der Sächsischen Zeitung Dr. Anneke Hudalla am 5. März in Rugiswalde ein Gespräch über die Arbeit der Gruppe im Grenzgebiet geführt. Das Resultat ist bisher in den "Nachbarland"-Seiten der Pirnaer und der Sebnitzer Ausgabe der SZ vom 17./18. März 2007 sowie in der Dippoldiswalder Ausgabe vom 19. März erschienen. SZ-Artikel. nach oben - to the top

5.3.2007 Streitgespräch im Afrikahaus 
Seit der Eröffnung des Afrikahauses in einem Sebnitzer Umgebindehaus im Jahr 2001 enthält die ständige Ausstellung auch Elemente, die die Gruppe Grenzlos äußerst kritisch sieht. Im Verlaufe einer Führung am 5. März 2007 durch das Afrikahaus mit seinem Direktor Franz Irlich, an der sieben unserer Freunde teilnahmen, machte die Gruppe auf mehrere unkritische und einseitige Darstellungen in der Ausstellung aufmerksam. Das Fazit unserer Kritik: Die Ausstellung weiß in seinem stimmungsvollem Gemäuer nicht nur zahlreiche Ethnografika, Fotos und Installationen zu präsentieren. Sondern sie vermittelt leider auch eurozentristische und kolonialistische Positionen, die im herrschenden Geschichtsbild der Bundesrepublik längst überwunden sind. Bericht. nach oben - to the top

1.-10.3.2007 Aktionswoche der Gruppe Grenzlos 
Die jährliche Zusammenkunft der Gruppe Grenzlos bot wieder einmal Anlass, zehn Tage lang zwischen Dresden und Nordböhmen umherzustreifen, mit Menschen zu sprechen und sich vor Ort einzumischen. Wir führten ausführliche Gespräche mit einer Dresdner Lokalpolitikerin, mit dem Direktor des Sebnitzer Afrikahauses und mit der Tschechienkorrespondentin der SZ. Zum Jahrestreffen am 4. März in Rugiswalde, an dem 11 Freunde und Gäste teilnahmen, berieten wir die nächsten Vorhaben der Gruppe. Was unsere Aktionswoche sonst noch brachte, schildert der Fotobericht. nach oben - to the top

14.2.2007 Hohnsteiner OdF-Ehrenmal umgewidmet 
Anlässlich des Auschwitz-Gedenktages hatte der Hohnsteiner Bürgermeister Lasch (CDU) am 28. Januar 2007 auf dem OdF-Ehrenmal am Obermarkt und nur wenige Schritte vom Eingang zur Burg Hohnstein (Sachsen) entfernt eine neue Stele eingeweiht. Diese ist mit Tafeln versehen, welche folgende Sätze zieren: "An dieser Stelle wurde im Jahr 1961 eine Gedenkstätte geschaffen. Sie ist vom Dresdner Bildhauer Wilhelm Landgraf gestaltet worden. / Die Nationalsozialisten hatten 1933-1934 ein Schutzhaftlager eingerichtet. Das Ehrenmal ist den inhaftierten Opfern gewidmet. / Von der SED war hier ein zentrales 'Isolierungslager' für politisch Andersdenkende des Bezirkes Dresden geplant, das jedoch nie zur Ausführung kam."
Nachdem die "Sächsische Zeitung" (auf den Sebnitzer Lokalseiten) darüber berichtet hatte, kritisierten zahlreiche Leser - zum Teil heftig - gegen diese Umwidmung des Ehrenmals. So machte der Pirnaer Historiker Hugo Jensch auf die Profiteure des KZs Hohnstein in den Jahren 1933/34 aufmerksam; das waren vor allem ortsansässige Gewerbetreibende und Firmen, die vom KZ willig Aufträge annahmen.  
Leserbrief der Gruppe Grenzlos, veröffentlicht in der SZ Sebnitz am 14.2.07. nach oben - to the top

13.2.2007 Aktuelle Fotos von der geschändeten Gedenkstätte in
Česká Lípa 
Am zurückliegenden Wochenende haben Ute und Dietmar Näser von der Gruppe Grenzlos die Schäden an der Todesmarsch-Gedenkstätte in Česká Lípa in Augenschein genommen und fotografiert (vgl. unsere Meldung unten vom 6.2.). Fast alle bronzenen Buchstaben, Zierleisten und Davidsterne sind aus den Tafeln herausgebrochen oder von ihrer Stiftverankerung getrennt und entwendet worden. Zwar stehen die insgesamt 18 Steine noch, aber der Schaden kommt fast einer Komplettzerstörung gleich, da wahrscheinlich alle Steine zur Sanierung demontiert werden müssen. Zum Vergleich mit dem Aussehen vor der Zerstörung siehe den Fotobericht in der Meldung vom 6.2.07. Die Fotos können zu Veröffentlichungszwecken in besserer Auflösung bei der Gruppe Grenzlos angefordert werden (siehe den obigen Link zur Emailadresse). 
Ebenso wie der Prager Verband der Schwarzheide-Überlebenden verschickt die Gruppe Grenzlos heute einem Brief an den Bürgermeister und bittet um Aufklärung dieser Schändung. 
Fotobericht von den Schäden (Fotos: Näser). nach oben - to the top

6.2.2007 Neue Gedenkstätte in
Česká Lípa zerstört? 
Wie uns eben Milan Plzák aus Neratovice bei Prag mitteilte, habe heute der tschechische Rundfunk gemeldet, dass die neue Gedenkstätte im nordböhmischen Česká Lípa (Böhmisch Leipa) für die 17 jüdischen Opfer des Todesmarschs vom KZ-Außenlager Schwarzheide nach Theresienstadt (7. Mai 1945) "jetzt zerstört worden" ist (wie es wörtlich in der Rundfunkmeldung hieß). Die Motive, heißt es in der Meldung, seien nicht rassistischer Natur, sondern die Täter hätten es auf das hoch gehandelte Buntmetall der Buchstaben und Elemente auf den Gedenksteinen abgesehen. Der Schaden werde von der Polizei auf 300.000 Kronen beziffert (die Kosten der Anlage betrugen 640.000 Kronen). 
Viele Mitglieder und Freunde der Gruppe Grenzlos (damals noch als "Spurensucher" bekannt) hatten am 6. Mai 2004 an der Einweihung dieser schönen Stätte teilgenommen. Trotz des Regens fanden sich damals zahlreiche Menschen zu diesem Ereignis ein.  
Sollte sich die Nachricht bestätigen, verurteilt die Gruppe Grenzlos diesen barbarischen Akt von Vandalismus und Schändung aufs Schärfste. Wir bleiben am Geschehen und melden in den nächsten Tagen an dieser Stelle weiteres zum Fall. 
Fotobericht von der Einweihung 2004. nach oben - to the top


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