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Zuletzt aktualisiert am 30. April 2019
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30.3.07 Welly Hempel ist tot | |
Das älteste Mitglied der Gruppe Grenzlos, Welly Hempel, ist tot. Sie verstarb wenige Tage nach Einweisung in das Sebnitzer Krankenhaus im Alter von 91 Jahren. Bei unserem letzten Besuch am 8. März hatte sie über akute Atemnot geklagt. - Auch wenn sie in den letzten Jahren nicht mehr aktiv am Gruppenleben teilhaben konnte, so wollte sie doch immer über unsere Arbeit informiert sein. Jahrzehntelang hat sie uns durch alle Höhen und Tiefen begleitet, egal ob die Gruppe "AG Junge Historiker", "Spurensucher" oder Gruppe Grenzlos hieß. Wer Welly einmal kennen gelernt hat, wird den unverwüstlichen Humor, die geistige Frische und das offenherzige Wesen der Hinterhermsdorferin sicher nicht vergessen. Nachruf. |
30.3.2007
Beschluss
in Hohnstein: Tafel bleibt
Zur
jüngsten Sitzung im Hohnsteiner Stadtrat am Mittwoch wurde entschieden,
die umstrittenen Texttafeln an der Stele in der bisherigen Form zu belassen.
Wie im heute veröffentlichten Bericht aus der SZ hervorgeht, war der
Tafeltext mit der Leitung der Burg Hohnstein (Naturfreunde-Häuserwerk)
abgestimmt worden. Hier liegt der tiefere Grund, warum die Burgherren auf unsere
öffentliche Kritik (siehe hier die Meldung vom 9.2.: Leserbrief) nicht
reagierten. In unserem Leserbrief hatten wir das Hohnsteiner NF-Häuserwerk an
ihre proletarischen Wurzeln erinnert und ihnen vorgeworfen, dass sie die
KZ-Geschichte der Burg auf eine Zeile im Internet und auf eine Minivitrine in
ihrer Ausstellung reduzierten. Mag mancher SZ-Leser nach unserer Kritik
eingewandt haben, dass die Burg mit der Stele am Marktplatz nichts zu tun habe,
wissen wir es jetzt - aus dem berufenem Munde des Hohnsteiner Bürgermeisters
Lasch (CDU) - besser: Die Burg hat den Text mit verantwortet. SZ-Bericht.
17.3.2007
Gruppe
Grenzlos in der Nachbarland-Seite der Sächsischen Zeitung vorgestellt
Wie
berichtet haben drei Freunde der Gruppe Grenzlos mit der
Tschechien-Korrespondentin der Sächsischen Zeitung Dr. Anneke Hudalla am 5.
März in Rugiswalde ein Gespräch über die Arbeit der Gruppe im Grenzgebiet
geführt. Das Resultat ist bisher in den "Nachbarland"-Seiten der
Pirnaer und der Sebnitzer Ausgabe der SZ vom 17./18. März 2007 sowie in der
Dippoldiswalder Ausgabe vom 19. März erschienen. SZ-Artikel.
5.3.2007
Streitgespräch
im Afrikahaus
Seit
der Eröffnung des Afrikahauses in einem Sebnitzer Umgebindehaus im Jahr 2001
enthält die ständige Ausstellung auch Elemente, die die Gruppe Grenzlos
äußerst kritisch sieht. Im Verlaufe einer Führung am 5. März 2007 durch das
Afrikahaus mit seinem Direktor Franz Irlich, an der sieben unserer Freunde teilnahmen,
machte die Gruppe auf mehrere unkritische und einseitige Darstellungen in der
Ausstellung aufmerksam. Das Fazit unserer Kritik: Die Ausstellung weiß in
seinem stimmungsvollem Gemäuer nicht nur zahlreiche Ethnografika, Fotos und
Installationen zu präsentieren. Sondern sie vermittelt leider auch eurozentristische
und kolonialistische Positionen, die im herrschenden Geschichtsbild der
Bundesrepublik längst überwunden sind. Bericht.
1.-10.3.2007
Aktionswoche
der Gruppe Grenzlos
Die jährliche
Zusammenkunft der Gruppe Grenzlos bot wieder einmal Anlass, zehn Tage
lang zwischen Dresden und Nordböhmen umherzustreifen, mit Menschen zu sprechen
und sich vor Ort einzumischen. Wir führten ausführliche Gespräche mit einer
Dresdner Lokalpolitikerin, mit dem Direktor des Sebnitzer Afrikahauses und mit
der Tschechienkorrespondentin der SZ. Zum Jahrestreffen am 4. März in
Rugiswalde, an dem 11 Freunde und Gäste teilnahmen, berieten wir die nächsten
Vorhaben der Gruppe. Was unsere Aktionswoche sonst noch brachte, schildert der
Fotobericht.
14.2.2007
Hohnsteiner
OdF-Ehrenmal umgewidmet
Anlässlich
des Auschwitz-Gedenktages hatte der Hohnsteiner Bürgermeister Lasch (CDU) am
28. Januar 2007 auf dem OdF-Ehrenmal am Obermarkt und nur wenige Schritte vom
Eingang zur Burg Hohnstein (Sachsen) entfernt eine neue Stele eingeweiht. Diese
ist mit Tafeln versehen, welche folgende Sätze zieren: "An dieser Stelle
wurde im Jahr 1961 eine Gedenkstätte geschaffen. Sie ist vom Dresdner Bildhauer
Wilhelm Landgraf gestaltet worden. / Die Nationalsozialisten hatten 1933-1934
ein Schutzhaftlager eingerichtet. Das Ehrenmal ist den inhaftierten Opfern
gewidmet. / Von der SED war hier ein zentrales 'Isolierungslager' für politisch
Andersdenkende des Bezirkes Dresden geplant, das jedoch nie zur Ausführung
kam."
Nachdem die "Sächsische Zeitung" (auf den Sebnitzer Lokalseiten) darüber berichtet hatte, kritisierten
zahlreiche Leser - zum Teil heftig - gegen diese Umwidmung des Ehrenmals. So
machte der Pirnaer Historiker Hugo Jensch auf die Profiteure des KZs Hohnstein
in den Jahren 1933/34 aufmerksam; das waren vor allem ortsansässige
Gewerbetreibende und Firmen, die vom KZ willig Aufträge annahmen.
Leserbrief
der Gruppe Grenzlos, veröffentlicht in der SZ Sebnitz am 14.2.07.
13.2.2007
Aktuelle
Fotos von der geschändeten Gedenkstätte in Česká
Lípa
Am
zurückliegenden Wochenende haben Ute und Dietmar Näser von der Gruppe Grenzlos
die Schäden an der Todesmarsch-Gedenkstätte in Česká
Lípa in
Augenschein genommen und fotografiert (vgl. unsere Meldung unten vom 6.2.). Fast
alle bronzenen Buchstaben, Zierleisten und Davidsterne sind aus den Tafeln
herausgebrochen oder von ihrer Stiftverankerung getrennt und entwendet worden.
Zwar stehen die insgesamt 18 Steine noch, aber der Schaden kommt fast einer
Komplettzerstörung gleich, da wahrscheinlich alle Steine zur Sanierung
demontiert werden müssen. Zum Vergleich mit dem Aussehen vor der Zerstörung
siehe den Fotobericht in der Meldung vom 6.2.07. Die Fotos können zu
Veröffentlichungszwecken in besserer Auflösung bei der Gruppe Grenzlos
angefordert werden (siehe den obigen Link zur Emailadresse).
Ebenso wie der Prager Verband der Schwarzheide-Überlebenden verschickt die
Gruppe Grenzlos heute einem Brief an den Bürgermeister und bittet um
Aufklärung dieser Schändung.
Fotobericht
von den Schäden (Fotos: Näser).
6.2.2007
Neue
Gedenkstätte in
Česká
Lípa zerstört?
Wie
uns eben Milan Plzák aus Neratovice bei Prag mitteilte, habe heute der
tschechische Rundfunk gemeldet, dass die neue Gedenkstätte im nordböhmischen Česká
Lípa (Böhmisch Leipa) für
die 17 jüdischen Opfer des Todesmarschs vom KZ-Außenlager Schwarzheide nach
Theresienstadt (7. Mai 1945) "jetzt zerstört worden" ist (wie es
wörtlich in der Rundfunkmeldung hieß). Die Motive, heißt
es in der Meldung, seien nicht rassistischer Natur, sondern die Täter hätten
es auf das hoch gehandelte Buntmetall der Buchstaben und Elemente auf den
Gedenksteinen abgesehen. Der Schaden werde von der Polizei auf 300.000
Kronen beziffert (die Kosten der Anlage betrugen 640.000 Kronen).
Viele Mitglieder und Freunde der Gruppe Grenzlos (damals noch als
"Spurensucher" bekannt) hatten am 6. Mai 2004 an der Einweihung dieser
schönen Stätte teilgenommen. Trotz des Regens fanden sich damals zahlreiche
Menschen zu diesem Ereignis ein.
Sollte sich die Nachricht bestätigen, verurteilt die Gruppe Grenzlos diesen barbarischen Akt von Vandalismus und
Schändung aufs Schärfste. Wir bleiben am Geschehen und melden in den nächsten
Tagen an dieser Stelle weiteres zum Fall.
Fotobericht
von der Einweihung 2004.
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