2024
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20. Dezember 2024
Eduard Frankenbusch aus Peruc |
Der Gedenkstein von Peruc. Foto Roska, 2024
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Alle Jahre melden sich Angehörige der Schwarzheider Todesmarsch-Häftlinge,
weil sie auf der von uns seit 2010 veröffentlichten Namensliste von 1000
Häftlingen, die im Juli 1944 von Birkenau nach Schwarzheide verbracht
wurden, den Namen eines Häftlings entdeckt haben, mit dem sie verwandt sind.
Lilith Roska aus Arolsen schrieb uns heute, weil sie in der
Liste den Namen
von Eduard Frankenbusch aus Peruc, geboren am 31. März 1927, fand, der ein
Cousin ihrer Urgroßmutter gewesen sei. In der Nähe seines Heimatortes –
Peruc in der Gemeinde Louny in Tschechien – steht auf dem jüdischen Friedhof
ein Gedenkstein, der an die ermordeten Juden des Ortes erinnert. Darauf ist
auch Eduard Frankenbusch mit dem Todesdatum 18.12.1943 verzeichnet. Durch
den Vergleich mit unserer Häftlingsliste konnte nun nachgewiesen werden,
dass Frankenbusch an jenem Datum nicht ermordet wurde, sondern nach
Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Er gehörte ein halbes Jahr später zu
jenen Häftlingen, die im Juli 1944 nach Schwarzheide kamen. Entweder kam er
dort ums Leben oder er starb auf dem Todesmarsch im Frühjahr 1945. |
15. Juli 2024
Gnauckmühlen-Tafel wieder zurück |
Foto: Stadtverwaltung Sebnitz
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Wie wir am 21. Juni meldeten, war die
Gedenktafel, welche bis vor kurzem an der Gnauckmühle zu sehen war,
verschwunden. Auf unsere Anfragen bei der Denkmalschutzbehörde Pirna und bei
der Stadtverwaltung Sebnitz erhielten wir gestern und heute die Auskunft,
dass die neuen Inhaber der Mühle vor zwei Jahren die Entfernung der Tafel
beantragt hatten, da sie eine Sanierung des Gebäudes beabsichtigen würden.
Die Stadtverwaltung Sebnitz hatte dem Begehr stattgegeben, die Tafel
abgenommen und eingelagert. Doch auf unsere Anfrage an das Sebnitzer Amt teilte
uns dieses am 4. Juli mit, dass
"die Sanierung noch nicht im beabsichtigten Umfang stattfinden konnte,
weshalb wir ein erneutes Anbringen der Tafel bereits in Auftrag gegeben
haben." Am 12. Juli ließ die Stadtverwaltung die Tafel wieder anbringen und
übersandte uns ein Belegfoto (siehe links).
Sächsische Zeitung 10. Juli 2024 |
21. Juni 2024
Gnauckmühle: Todesmarsch-Gedenktafel verschwunden |
Foto(s): Peter Tudvad, 2020
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Eine Gedenktafel, die zum Zyklus der
denkmalgeschützten Todesmarschtafeln gehört (klick auf das Bild links), ist
seit Monaten verschwunden. Sie befand sich an der Gnauckmühle, ein zwischen
Saupsdorf und Hinterhermsdorf gelegenes Anwesen, das vor einiger Zeit in die
Hände von Leuten aus den alten Bundesländern überging. Das Verschwinden der
Sandsteintafel ist binnen zehn Jahren bereits der dritte Tafelverlust in
Hinterhermsdorf. Heute wurde die Denkmalschutzbehörde in Pirna und die
Presse in Kenntnis gesetzt.
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18. April 2024
Infoabend in Ruhland: Stolperschwelle für Todesmarsch |
Barbara Seidl-Lampa (c) seenluft24
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Eine von der Ruhlander Künstlerin Barbara
Seidl-Lampa geleitete Initiative plant für das Jahr 2025 die Verlegung
einer Stolperschwelle vor dem Amtgebäude in Ruhland (Landkreis
Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg), die an den Schwarzheider Todesmarsch
erinnern soll, der im Frühjahr 1945 auch den Ort passierte. Die Initiative
informierte nun, ein Jahr vor der Verlegung, in einer öffentlichen
Versammlung über ihr Vorhaben und die historischen Hintergründe. Auch das
lokale Fernsehen war vor Ort:
https://www.youtube.com/watch?v=pkRoFiKAQJw
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24. Februar 2024
Lebensbild von Jiří Horský (1909-2005) bei Wikipedia
veröffentlicht |
1999:
Jiří Horský an seinem 90. Geburtstag. Foto
Nachlass Senenko, Bundesarchiv Berlin
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Bevor Anfang März 2024 der letzte Karton aus dem
Nachlass von Dr. Heinz Senenko an das Bundesarchiv übergeben wurde,
ist das enthaltene Material von uns noch einmal gesichtet worden. Dieser
Karton enthielt zahlreiche unveröffentlichte Briefe und biografisches
Material von tschechischen und deutschen Spanienkämpfern, die 1936-1939 an
der Seite der Spanischen Republik gekämpft hatten und mit denen einst die
Gruppe "Spurensucher" Kontakt pflegte oder über die die Gruppe geforscht
hatte. Wir waren nunmehr in der Lage, ein genaues Lebensbild von einem der
Spanienkämpfer, Jiří Horský, zu erstellen, der 1909 in Bratislava als Sohn
eines deutsch-jüdischen Ehepaars zur Welt kam. Jiří Horský wuchs
dreisprachig auf (Ungarisch, Slowakisch, Tschechisch) und absolvierte in
Brno ein Ingenieurstudium und seinen Militärdienst. Auch kam er früh mit
sozialistischem Gedankengut in Berührung. Seit 1931 im Kabelwerk Bratislava
angestellt, hörte er 1936 vom Francoputsch in Spanien und entschloss sich,
den Internationalen Brigaden anzuschließen, die an der Seite der
republikanischen Regierung gegen Franco aus Freiwilligen vieler Länder
gebildet worden waren. Er reiste 1937 nach Paris und überschritt zu Fuß die
Grenze nach Spanien... Das vollständige Lebensbild könnt Ihr bei Wikipedia
nachlesen, wo wir es am 24. Februar veröffentlicht haben. Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C5%99%C3%AD_Horsk%C3%BD |
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