Sebnitz (DE) & Dolní Poustevna (CZ) 
  Seit April 2005    Zuletzt aktualisiert am 21. Dezember 2024    Kontakt zur Redaktion



2024                                                   
20. Dezember 2024 Eduard Frankenbusch aus Peruc


Der Gedenkstein von Peruc. Foto Roska, 2024

Alle Jahre melden sich Angehörige der Schwarzheider Todesmarsch-Häftlinge, weil sie auf der von uns seit 2010 veröffentlichten Namensliste von 1000 Häftlingen, die im Juli 1944 von Birkenau nach Schwarzheide verbracht wurden, den Namen eines Häftlings entdeckt haben, mit dem sie verwandt sind. Lilith Roska aus Arolsen schrieb uns heute, weil sie in der Liste den Namen von Eduard Frankenbusch aus Peruc, geboren am 31. März 1927, fand, der ein Cousin ihrer Urgroßmutter gewesen sei. In der Nähe seines Heimatortes – Peruc in der Gemeinde Louny in Tschechien – steht auf dem jüdischen Friedhof ein Gedenkstein, der an die ermordeten Juden des Ortes erinnert. Darauf ist auch Eduard Frankenbusch mit dem Todesdatum 18.12.1943 verzeichnet. Durch den Vergleich mit unserer Häftlingsliste konnte nun nachgewiesen werden, dass Frankenbusch an jenem Datum nicht ermordet wurde, sondern nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Er gehörte ein halbes Jahr später zu jenen Häftlingen, die im Juli 1944 nach Schwarzheide kamen. Entweder kam er dort ums Leben oder er starb auf dem Todesmarsch im Frühjahr 1945. nach oben - to the top
15. Juli 2024 Gnauckmühlen-Tafel wieder zurück


Foto: Stadtverwaltung Sebnitz

Wie wir am 21. Juni meldeten, war die Gedenktafel, welche bis vor kurzem an der Gnauckmühle zu sehen war, verschwunden. Auf unsere Anfragen bei der Denkmalschutzbehörde Pirna und bei der Stadtverwaltung Sebnitz erhielten wir gestern und heute die Auskunft, dass die neuen Inhaber der Mühle vor zwei Jahren die Entfernung der Tafel beantragt hatten, da sie eine Sanierung des Gebäudes beabsichtigen würden. Die Stadtverwaltung Sebnitz hatte dem Begehr stattgegeben, die Tafel abgenommen und eingelagert. Doch auf unsere Anfrage an das Sebnitzer Amt teilte uns dieses am 4. Juli mit, dass "die Sanierung noch nicht im beabsichtigten Umfang stattfinden konnte, weshalb wir ein erneutes Anbringen der Tafel bereits in Auftrag gegeben haben." Am 12. Juli ließ die Stadtverwaltung die Tafel wieder anbringen und übersandte uns ein Belegfoto (siehe links). Sächsische Zeitung 10. Juli 2024 nach oben - to the top
21. Juni 2024 Gnauckmühle: Todesmarsch-Gedenktafel verschwunden


Foto(s): Peter Tudvad, 2020

Eine Gedenktafel, die zum Zyklus der denkmalgeschützten Todesmarschtafeln gehört (klick auf das Bild links), ist seit Monaten verschwunden. Sie befand sich an der Gnauckmühle, ein zwischen Saupsdorf und Hinterhermsdorf gelegenes Anwesen, das vor einiger Zeit in die Hände von Leuten aus den alten Bundesländern überging. Das Verschwinden der Sandsteintafel ist binnen zehn Jahren bereits der dritte Tafelverlust in Hinterhermsdorf. Heute wurde die Denkmalschutzbehörde in Pirna und die Presse in Kenntnis gesetzt. nach oben - to the top
18. April 2024 Infoabend in Ruhland: Stolperschwelle für Todesmarsch


Barbara Seidl-Lampa
(c) seenluft24

Eine von der Ruhlander Künstlerin Barbara Seidl-Lampa geleitete Initiative plant für das Jahr 2025 die Verlegung einer Stolperschwelle vor dem Amtgebäude in Ruhland (Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg), die an den Schwarzheider Todesmarsch erinnern soll, der im Frühjahr 1945 auch den Ort passierte. Die Initiative informierte nun, ein Jahr vor der Verlegung, in einer öffentlichen Versammlung über ihr Vorhaben und die historischen Hintergründe. Auch das lokale Fernsehen war vor Ort: https://www.youtube.com/watch?v=pkRoFiKAQJw nach oben - to the top
24. Februar 2024 Lebensbild von Jiří Horský (1909-2005) bei Wikipedia veröffentlicht


1999: Jiří Horský an seinem 90. Geburtstag. Foto Nachlass Senenko, Bundesarchiv Berlin

Bevor Anfang März 2024 der letzte Karton aus dem Nachlass von Dr. Heinz Senenko an das Bundesarchiv übergeben wurde, ist das enthaltene Material von uns noch einmal gesichtet worden. Dieser Karton enthielt zahlreiche unveröffentlichte Briefe und biografisches Material von tschechischen und deutschen Spanienkämpfern, die 1936-1939 an der Seite der Spanischen Republik gekämpft hatten und mit denen einst die Gruppe "Spurensucher" Kontakt pflegte oder über die die Gruppe geforscht hatte. Wir waren nunmehr in der Lage, ein genaues Lebensbild von einem der Spanienkämpfer, Jiří Horský, zu erstellen, der 1909 in Bratislava als Sohn eines deutsch-jüdischen Ehepaars zur Welt kam. Jiří Horský wuchs dreisprachig auf (Ungarisch, Slowakisch, Tschechisch) und absolvierte in Brno ein Ingenieurstudium und seinen Militärdienst. Auch kam er früh mit sozialistischem Gedankengut in Berührung. Seit 1931 im Kabelwerk Bratislava angestellt, hörte er 1936 vom Francoputsch in Spanien und entschloss sich, den Internationalen Brigaden anzuschließen, die an der Seite der republikanischen Regierung gegen Franco aus Freiwilligen vieler Länder gebildet worden waren. Er reiste 1937 nach Paris und überschritt zu Fuß die Grenze nach Spanien... Das vollständige Lebensbild könnt Ihr bei Wikipedia nachlesen, wo wir es am 24. Februar veröffentlicht haben. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C5%99%C3%AD_Horsk%C3%BD nach oben - to the top
 
 

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Materialien:
Datenblatt zum Todesmarsch von Schwarzheide nach Theresienstadt, April und Mai 1945
Namensliste von 1000 jüdischen Häftlingen aus der ČSR im KZ-Außenlager Schwarzheide


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