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2019

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15. Dezember 2019 100. Geburtstag von Frido Seydewitz. Eine Würdigung


Frido Seydewitz im Mai 2014,
Foto Senenko

Anlässlich des 100. Geburtstages des bekannten Dresdner Sozialisten und Antifaschisten Frido Seydewitz hat Dr. Dieter Rostowski (Kamenz) in der Monatszeitschrift "Links!" (Ausgabe Dezember 2019; hgg. vom Dresdner Verein "Linke Bildung und Kultur für Sachsen e.V.") einen ganzseitigen Beitrag zur Vita des Jubilars veröffentlicht.
Einige Freunde aus dem Kreis der Gruppe Grenzlos werden sich an die Gespräche mit Frido in dessen Haus am Heideflügel Nr. 18 erinnern; mehrfach haben wir zwischen Dezember 2013 und Mai 2014 Frido aufgesucht und diese Unterhaltungen, die meist um sein Leben kreisten, auf Video aufgezeichnet.
Um so erfreulicher, dass dieser bemerkenswerte Zeitzeuge, der trotz seiner Gulag-Erfahrungen seiner sozialistischen Überzeugung treu geblieben und 2016 verstorben ist, nicht der Vergessenheit anheimfällt. Wie Dieter Rostowski mitteilt, sammelt er derzeit Material über Frido Seydewitz, weil im Jahr 2020 eine Publikation über Frido geplant ist, deren Redaktion Dieter übernommen hat. Die Publikation wird gemeinsam herausgegeben von der VVN-BdA Hoyerswerda und der "Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Demokratie und Lebensperspektiven (RAA) Hoyerswerda/ Ostsachsen e.V." Der eingangs erwähnte Beitrag über Frido Seydewitz ist hier nachlesbar (PDF)
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28. November 2019 Heidenau: Initiativen gegen die Umbenennung der Ernst-Thälmann-Straße


Demo gegen Umbenennung vor dem Rathaus Heidenau.
Foto Steffen Richter

Am 25. Oktober hatte uns der Pirnaer Verein Akubiz e.V. mitgeteilt, dass im Monat August die AfD in Heidenau einen Antrag an den Stadtrat eingereicht hatte, die Ernst-Thälmann-Straße in Heidenau umzubenennen. Und mit den Stimmen der FDP und einer Bürgerinitiative wurde der Antrag bei der Ratssitzung im Oktober angenommen; ab 2020 sollte die Straße dann den Namen des Malers Woldemar Winkler (1902-2004) tragen, der in Heidenau-Mügeln geboren wurde. Daraufhin startete die Heidenauerin Nadina Wielka bei openPetition unter dem Titel "Die Ernst-Thälmann-Straße soll bleiben - Gegen eine Umbenennung" eine Unterschriftensammlung, die zum heutigen Stand 778 Bundesbürger*innen unterzeichnet haben, davon 469 aus Heidenau. Seit Mitte November liegen in Heidenau außerdem Listen für ein Bürgerbegehren aus, in denen sich Wahlberechtigte mit Hauptwohnsitz in Heidenau eintragen können, wenn sie die Umbenennung ablehnen. Heute fand vor dem Rathaus eine Demo gegen die Umbenennung statt, an der 150 Menschen teilgenommen haben. Da auch das Bürgerbegehren große Resonanz erfährt und Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) verlauten ließ, dass zum 1. Januar die Umbenennung nicht stattfinde, stehen die Aussichten auf den Beibehalt des Straßennamens nicht so schlecht.
Ergänzung vom 19.12.2019: Die Unterschriftensammlung bei openPetition ist abgeschlossen. Zur heutigen Stadtratssitzung in Heidenau hat Nadine Wielka die Listen mit den 853 Unterschriften (davon 475 aus Heidenau) übergeben. Nadine teilt mit: "Die Ernst-Thälmann-Straße soll ihren Namen behalten und nicht in Woldemar-Winkler-Straße umbenannt werden. Der Straßenname ist seit Jahrzehnten in Heidenau etabliert. Auf die Bewohner, die Gewerbetreibenden und die Stadt kämen durch die Umbenennung Kosten zu, die vermieden werden können."
Nachsatz: Die Initiatorin der Petition Nadine Wielka teilt am 28.2.2020 mit: "Liebe Unterstützer, gestern war Stadtratssitzung in Heidenau und die Umbenennung wurde noch einmal vorgelegt. Die AfD wollte lieber den Bürgerentscheid, was weitere Kosten für den Steuerzahler bedeutet hätte. Zum Glück war die Mehrheit des Stadtrates dafür den Namen beizubehalten. Somit ist es offiziell, die Ernst-Thälmann-Straße bleibt. Die AfD kündigte ein eigenes Bürgerbegehren an, mal sehen, was die Herrschaften erreichen. Antwort habe ich immer noch nicht erhalten, aber die Entscheidung war ja in unserem Sinne, deshalb an dieser Stelle nochmal vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung! Liebe Grüße Nadine Wielka."
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Oktober 2019 Wiederholt Todesmarschtafel gestohlen


Die gestohlene Sandsteintafel, Foto SZ

Die Lokalausgabe Sebnitz der "Sächsischen Zeitung" meldet heute:  "In Hinterhermsdorf am Abzweig zur Obermühle/Mönchstein wurde die Gedenktafel zum Todesmarsch Schwarzheide-Theresienstadt gestohlen. Darüber informiert die Stadtverwaltung Sebnitz. Diese aus Sandstein gefertigte Tafel ist Bestandteil der Denkmalliste der Stadt Sebnitz. Sie ist eine von 14 solcher Gedenktafeln in der Gegend rings um Sebnitz, die an einen Todesmarsch von KZ-Häftlingen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erinnern. In Neustadt, Langburkersdorf, Rugiswalde, Sebnitz, Hertigswalde, Saupsdorf und Hinterhermsdorf markieren sie die Route, welche die Häftlinge auf ihrem Weg vom brandenburgischen Schwarzheide in Richtung Theresienstadt zurücklegen mussten. Im Jahr 2015 war die nun gestohlenen Tafel restauriert worden." Weiter heißt es, dass die Stadtverwaltung Anzeige gestellt habe; sie fordert zur (ggf. anonymen) Rückgabe der Tafel auf. Außerdem ist für sachdienliche Hinweise eine Belohnung von 150 € in Aussicht gestellt worden. Der Sachschaden betrage knapp 2200 Euro. nach oben - to the top
April 2019 Fredy Hirsch, homosexuell in Theresienstadt. Wie wir die queere Geschichte des Holocaust verdrängt haben


Fredy Hirsch (undatierte Fotografie, Bildausschnitt), Quelle: siehe Beitrag von Anna Hájková

Seit 2016 erinnert in Aachen ein Stolperstein an den in Aachen geborenen jüdischen Pfadfinder Fredy Hirsch. Im Ghetto Theresienstadt war Fredy Hirsch Jugendleiter. Wie uns der Zeitzeuge Dr. Hans Gaertner oft berichtet hat, war Hirsch bei Kindern und Jugendlichen im Lager äußerst beliebt. Auch Hans Gaertner hat mit ihm zusammengearbeitet. Es gelang Hirsch, die ihm anvertrauten Jugendlichen selbst in einer Zeit zu begeistern, in der Juden zuletzt nur der Tod bevorstand. Die Historikerin Dr. Anna Hájková aus London hat uns auf ihre Forschungen zu Fredy Hirsch hingewiesen. Gern veröffentlichen wir ihren lesenswerten Beitrag aus dem Berliner "Tagesspiegel" aus dem Jahr 2018. Wir danken der Autorin für die Erlaubnis. Der Bericht nach oben - to the top

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