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2017

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Oktober 2017 Lauchhammer Schüler wollen KZ-Außenlager Schwarzheide erforschen


Doritt Nikolaus (2.v.l.) und ihre Projektgruppe vor dem Einmannbunker in Schwarzheide, 10.7.2017.
Foto D. Nikolaus

Doritt Nikolaus ist Schulsozialarbeiterin an der Oberschule "Am Wehlenteich" in Lauchhammer (Niederlausitz). Seit elf Jahren leitet sie im Rahmen des außerschulischen Jugendbildung-Projekts "Zeitensprünge" Schülergruppen in der regionalen Geschichtsforschung an. Und das mit Erfolg, wie jüngst erst eine offizielle Anerkennung für die Projektarbeit von Doritt Nikolaus gezeigt hat. Beim letzten Projekt („Zwangsarbeit in der Lausitz") stießen die Mitwirkenden im Verlaufe ihrer Spurensuche auf das KZ-Außenlager Schwarzheide, welches in den letzten Kriegsmonaten 1944/ 1945 KZ-Häftlinge zur Sklavenarbeit im Brabag-Werk bereitstellte. Ein neues, im Januar 2017 begonnenes Projekt – es heißt „überLAGERT“ und wird von zwei Gedenkstätten unterstützt und durch Stiftungsmittel finanziert – will sich den Schwarzheide-Komplex zuwenden. Wie Doritt Nikolaus mitteilt, wollen sich im Projekt „Jugendliche aus Brandenburg auf historische Spurensuche [begeben], um die Geschichte von KZ-Außenlagern zu erforschen." Zwar geht es nicht nur um Schwarzheide allein. "In Workshops, Seminaren und Exkursionen beschäftigen wir uns mit dem System der Konzentrationslager in Brandenburg.“ Doch Schwerpunkt bleibt Schwarzheide. Hier möchte Doritt Nikolaus alle verfügbaren Quellen erfassen, die wenigen noch lebenden Zeitzeugen kennenlernen, mit eigenen Archivrecherchen die Forschung auf einen zeitgemäßen Stand bringen und die Gedenkstätte in Schwarzheide in einen würdigen Zustand versetzen.
Ein sehr ehrgeiziges Vorhaben, denn allein die Erfassung und Dokumentation der verfügbaren Dokumente und Veröffentlichungen wird viel Zeit und Aufwand erfordern. Vor allem aber Durchhaltevermögen.
Bekanntlich geht die Lebenszeit der Zeitzeugen allnählich zu Ende. Umso wichtiger, dass nachgewachsende Generationen an Schülern und Jugendlichen sich diesen Teil der Regionalgeschichte aneignen. Sie tun es in neuen, unausgefahrenen Gleisen – und nicht ohne kritischem Blick auf ihre Vorgänger-Spurensucher, die in den 1980er Jahren mit den schwierigen Forschungen begonnen hatten.
 
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September 2017
Chronik von Wandern & Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz 1933-1945 erschienen

 

Der Sächsische Bergsteigerbund hat in einer Auflage von 1000 Exemplaren nun die "Chronik zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sächsische Schweiz 1933-1945" herausgegeben. Der durchgehend illustrierte, 376-seitige Text-Bild-Band ist die Krönung der 30jährigen Forschertätigkeit des Bergsporthistorikers Joachim Schindlers aus Dresden. Schindlers Bemühen um eine tiefgründige Recherche ist es zu verdanken, dass er über die Zeit des Faschismus in Deutschland - soweit es die Quellenlage zuließ - eine sehr differenzierte Sicht auf die Akteure im Elbsandstein an den Tag legt. Erst dadurch wird die ganze Tragik in vielen Bergsteigerbiografien nachvollziehbar. Nur so weiß man die Tragweite des antifaschistischen Widerstands, der von vielen Bergsteigern geleistet wurde, überhaupt erst zu würdigen. Leider ließ der Umfang des Werkes keine größere Wiedergabe der zahllosen Abbildungen zu, die oft so klein geraten sind, dass der Wert der Abbildungen in dieser ansonsten optisch ansprechenden Veröffentlichung als begrenzt gelten muss. Dennoch bleibt der Charakter der Chronik uneingeschränkt erhalten. Ohne Zweifel ist sie schon jetzt ein Standardwerk - und ein Nachschlagewerk im besten Sinne, bei dessen Lektüre sich auch der Horizont manches Bergsteigers noch weiten kann, - der historische Horizont, versteht sich. Die Chronik kann für 23 Euro + Porto bei mail@bergsteigerbund.de geordert werden.  nach oben - to the top

April 2017
Viertägiger Gedenkwanderung der Lidice-Frauen von Ravensbrück nach Crivitz

Bereits zum 7. Male führen die Lidice-Frauen ihren Gedenkmarsch zur Erinnerung an die Heimkehr der Häftlingsfrauen aus Lidice nach dem Kriegsende 1945 vom KZ Ravensbrück (Brandenburg) in Richtung ihrer tschechischen Heimat durch. Jedes Jahr wählen die Frauen einen anderen Teilabschnitt oder die Routen anderer tschechischer Häftlingsmärsche aus. Im Jahr 2017 führt die Tour über vier Tage von Ravensbrück nach nach Crivitz (Meckl.-Vorpommern). Wer an dieser außergewöhnlichen Wanderung entlang der einstigen Heimkehrroute teilnehmen möchte, kann sich an Milena Městecká wenden. Die Kontaktdaten finden sich auf dem Infoblatt, das hier in Deutsch und Englisch aufgerufen werden kann. nach oben - to the top
Achtung, Änderung! Am 25. Februar 2017 wurden beide Infoblätter (Deutsch und Englisch) ausgetauscht, weil sich zwei Terminänderungen ergeben haben. Die tschechische Fassung kann bei Milena Městecká abgefragt werden

Januar 2017
Nach 15 Monaten Ermittlungen: Polizei teilt erste Erkenntnisse zum Überfall auf Asylunterkunft in Sebnitz mit


Das Haus mit den beiden Flüchtlingsunterkünften im Schönbacher Weg, Sebnitz. Foto SäZ (2015)

Man erinnere sich. Im Sommer und Herbst 2015 gab es einen weit verbreiteten Sport in Deutschland: Rechte überfielen reihenweise Asylunterkünfte. Auch in Sebnitz. Dort hatten im Oktober 2015 Jugendliche an der Flüchtlingsunterkunft am Schönbacher Weg randaliert. Die Polizei teilt nun der Sächsischen Zeitung erste Erkenntnisse über die am Überfall beteiligten mit. Befremdlich, dass der Tatvorwurf lediglich "gemeinschaftliche Sachbeschädigung" lautet. Wenn dieser Vorgang sich lediglich auf Übergriffe an Sachgegenständen beschränkt, dann wird es bei den elf Jugendlichen, die im Herbst 2015 am Überfall dabei waren, kein Umdenken geben. Das eigentliche Delikt war nicht Sachbeschädigung, sondern vorsätzliche, geplante Gewalt gegen Menschen. nach oben - to the top

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