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2016

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Dezember 2016 Warum Karel Čapek noch immer interessiert. Verehrer versammeln sich alljährlich am ersten Weihnachtstag am Grab


Foto R.Senenko

Alljährlich am Todestag des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek (1890-1938) - immer am ersten Weihnachtstag - kommen Freunde des Literaten auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag an sein Grab. Dieses Mal waren auch Čapek-Leserinnen und -Leser aus Hamburg dabei und machten eine Momentaufnahme von der Gedenkansprache des 87jährigen Dichters und Literaturübersetzers Václav Daněk. Karel Čapek ist deutschsprachigen Lesern vor allem durch Werke bekannt wie: RUR; Der Krieg mit den Molchen; Die erste Kolonne; Das Jahr des Gärtners; Das Absolutum. Auf youtube hat René Senenko seine kurze Collage aus Gedenkveranstaltung und Werkreminiszenz veröffentlicht.nach oben - to the top
Oktober 2016 Kulturbahnhof Radebeul-Ost: Streit um eine Ausstellung über den Kampf der internationalen Brigaden 1936-1939 in Spanien

Zum 80. Jahrestag der Gündung der internationalen Brigaden in Spanien konnte die VVN-BdA Region Dresden eine Ausstellung im Kulturbahnhof Radebeul Ost zeigen. Diese städtische Einrichtung dient kulturellen Veranstaltungen, wie Jazzkonzerten, Puppentheatervorstellungen usw. Vor der Eröffnung der Ausstellung "No pasaran!" musste sich Bürgermeister Bert Wendsche (parteilos) in der Stadtratssitzung von seinen Koalitätspartnern einige Vorhaltungen machen lassen: die Ausstellung sei kriegsverherrlichend, die "linksextreme" VVN-BdA würde in anderen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet und eine Ausstellung über die Nachkriegsvertriebenen sei angemessener gewesen. Doch OB Wendsche, der in Sachen Gedenkveranstaltungen seit Jahren mit der VVN-BdA zusammenarbeitet, ging in die Offensive und verteidigte bei der Eröffnung der Ausstellung am 21. Oktober seine Position. Er schrieb in einer Email an René Senenko: "Die Ausstellungseröffnung war in den Augen aller Anwesenden sehr gelungen. Ich habe meinerseits nichts zurück zu nehmen."
Neugierig geworden, was die VVN-BdA da Gefährliches ausgestellt hat? Die Schau ist bis zum 11. November zu sehen. Sie zeichnet den Weg der Schwestern Úriz von Badostáin (Spanien) nach Ostberlin nach. Der Lebensweg der beiden Reformpädagoginnen zeugt von einem Leben für die Verteidigung der Rechte der Frauen und Kinder, für die Hilfe für Flüchtlinge und für eine Welt ohne Krieg und Faschismus. Pressecho
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August 2016 Bundesarchiv übernahm Nachlass von Heinz Senenko

 

Unter der Bestandsbezeichnung (Signatur) "N 2730 Senenko, Heinz" ist der größte Teil des Nachlasses des im Jahr 2005 verstorbenen Geschichtspädagogen Dr. Heinz Senenko ab sofort im Bundesarchiv Berlin verwahrt. Übernommen hat das Bundesarchiv die 15 Kartons umfassenden Akten am 10. August 2016 von einem der Söhne des Verstorbenen, René Senenko. Der grob geordnete Nachlass enthält u.a. Briefwechsel, Fotos und Materialien zur Tätigkeit der AG Junge Historiker Sebnitz (1975-1990) und zur Arbeit der Nachfolgegruppe ("Internationale Gruppe Spurensucher"), desgleichen zum Todesmarsch Schwarzheide-Theresienstadt 1945, der seit 1980 ein großer Arbeitsschwerpunkt der AG war. Auch Materialien, Interviews, Fotos, Zeitungsartikel und Skripte zu den von der AG herausgegebenen Ortschroniken Saupsdorf, Hinterhemsdorf u.a., zu biografischen Forschungen über lokale Antifaschist(inn)en (vorwiegend Oral-History-Protokolle) und zu einer Vielzahl von historischen Themen und Gegenständen gehören dazu. Nicht übergeben wurden eine familiengeschichtliche Sammlung, ein kleinerer Bestand über Hinterhermsdorf (der im Frühjahr 2016 vom Heimatverein Hinterhermsdorf übernommen wurde) sowie ein Konvolut über tschechische und deutsche Interbrigadisten. nach oben - to the top

 

April 2016 Frido Seydewitz verstorben


Foto Senenko, Mai 2014 

Nun also ist auch Frido Seydewitz tot. Wir wussten, dass er nicht ewig leben würde, doch hatten wir immer gehofft, er würde uns mit seiner Freundlichkeit und mit seinen Geschichten noch lange erhalten bleiben. Am 10. April ist er im Alter von 96 Jahren verstorben. Für uns war er einer der letzten wichtigen Zeitzeugen des vergangenen Jahrhunderts in Sachsen, einer der etwas zu sagen hatte. Sein Haus auf dem Weißen Hirsch in Dresden stand vielen Freunde offen; und wenn er jemanden empfing, waren seine Frau und er wunderbare Gastgeber. Sie, in den letzten Jahren sehr krank, saß dann still lächelnd in ihrem tiefen Sessel, während er die Gäste bewirtete und unterhielt. Was uns bei allem, worüber er sprach, so Staunen machte: Trotz vieler Widernisse des Lebens, Frido war humorvoll, mitteilsam und warmherzig. Und trotz bitterster Erfahrungen durch Faschismus, durch Gulag und Wende war er bis zum Tode ein überzeugter Sozialist. Aber er war es nicht aus Trotz, sondern in einer nachdenklichen, wissenden Art, die sich aus Erfahrung und aus der Kenntnis aktueller Geschehnisse in der Welt speiste. Auf seinem Schreibtisch sahen wir bei einem Besuch im Jahr 2013 einen Zettel liegen, worauf ein Brecht-Spruch zu lesen war: "Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft". Er verfolgte das Weltgeschehen aufmerksam; für ihn war klar, dass die Menschheitsprobleme in einer kapitalistisch organisierten Welt nicht zu lösen sind. Ihn konnte man nichts mehr vormachen, die vielen Jahrzehnte seines Lebens hatten aus ihm einen Sehenden gemacht: Ohne Illusionen, ohne laute Worte - aber mit umsichtiger Menschenkenntnis und einem großen Herzen. Vor drei Jahren brachte die Tageszeitung "Neues Deutschland" einen größeren Beitrag über sein Leben; Frido fand den Artikel gut. Also geben wir ihn anstelle eines Nachrufs wieder: ND vom 23. Mai 2013.
Die Trauerfeier findet am 6. Mai 2016 auf dem Heidefriedhof statt; Beginn 13.15 Uhr. nach oben - to the top

 

März 2016 Erinnerung an hingerichtete Wehrmachtsdeserteure:
Bericht aus Hohnstein (Sächsische Schweiz)
Im Nachlass des Geschichtspädagogen Dr. Heinz Senenko fand sich ein mit Kugelschreiber verfasster Bericht einer Schülerin aus dem Jahr 1980. Es ist ein unscheinbares Blatt Papier, kariert, gelocht. Der Bericht ist kurz; etwas mehr als die halbe Seite nimmt er ein. Das Mädchen gehörte damals offensichtlich der Arbeitsgemeinschaft "Junge Historiker" an und hat in der Burgstadt Hohnstein Zeitzeugen befragt. Solche Interviews waren die eigentliche Domäne der AG.... Mehr nach oben - to the top

 

März 2016 DDR-Erinnerungsorte für Opfer der NS-Militärjustiz


Gedenkstein in Dresden
für 146 hingerichtete Wehrmachtssoldaten u.a. Opfer der NS-Militärjustiz. Foto Senenko

Unsere Initiative hat sich der Mühe unterzogen und eine Liste aller zu DDR-Zeiten errichteten Gedenkorte für hingerichtete Wehrmachtssoldaten zusammengestellt und im Internet veröffentlicht. Wir haben hierbei nur jene Stätten berücksichtigt, deren ursprüngliche Widmung unverändert erhalten blieb. Denn viele dieser Erinnerungsorte wurden nach Gründung der NVA allgemein in "Opfer des Faschismus" umgewidmet, sodass ihr originärer Zweck nicht mehr erkennbar war. Da diese Umwidmung nicht allerorten passierte, gibt es noch heute viele Stätten der Erinnerung an Opfer der NS-Militärjustiz, die als solche erkennbar geblieben sind. 
In den meisten Fällen handelte es sich um Gedenkorte für kriegsmüde Soldaten, welche in den letzten Kriegswochen ihre Waffen abgelegt hatten (was der "Fahnenflucht" gleichkam) oder auf dem Heimweg waren, dann von der Feldgendarmerie ("Kettenhunde", oft SS-Leute) aufgegriffen, in Kurzverfahren zum Tode verurteilt und anschließend auf einem belebten Platz des nächstgelegen Ortes erhängt worden sind. Zur Abschreckung ließ man sie einige Tage hängen. In fast allen Fällen bekamen sie ein Schild umgehängt, auf denen vor Nachahmung von Fahnenflucht gewarnt wurde. 
In Westdeutschland blieben diese Erinnerungsorte nicht erhalten (falls es solche gegeben hat), weil mit dem Aufbau der Bundeswehr in den 50er Jahren (deren Offiziere zu 99% schon in der Wehrmacht gedient hatten) auch der Nazigeist in die neuen Streitkräfte Einzug hielt. Wehrmachtsdeserteure und verurteilte "Wehrkraftzersetzer" galten im Westen auch nach 1945 als Vaterlandsverräter und Feiglinge, bis weit in die 80er des 20. Jahrhunderts. Anders in der DDR. Auch wenn die überlebenden Wehrmachtsdeserteure und andere überlebende Opfer der NS-Militärjustiz in der DDR keinen Anspruch auf eine VVN-Rente hatten, so galten zumindest die hingerichteten Soldaten als "Opfer des faschistischen Krieges".
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