Home      Projekt      Ausstellungen      Medienresonanz      Glossar & Abkürzungen      Kontakt 

 

 


 
 
  Objekt: 1937_vacances
Objekt: 1937_ranana
Objekt: 1937_strassenname
  Frankreich
Titel (Französisch): donnez pour que se réalise ce rêve de la jeune ouvrière / Colonie de vacances des jeunes ourvières - BRIASTRE.
Übersetzung: Gib, dass dieser Traum der jungen Arbeiter Wirklichkeit wird: Ferienkolonie der Jungarbeiter / Briastre.
Künstlersignatur: Jonas 1934 (oder 1937).
Künstler: Lucien Jonas, 1880-1947, französischer Maler, Zeichner und Lithograf.

Herausgeber:
-
Hintergründe: Spendenkarte zur Finanzierung der Ferienkolonie. Auch wenn die "Jeunesse Ouvrière Chrétienne" (JOC) nicht ausdrücklich genannt wird, so handelte es sich bei der "Ferienkolonie der Jungarbeiter" um ein Jocisten-Projekt. Zur Geschichte der Jocisten siehe Objekt 1925_dechy. // Der kleine Ort Briastre liegt im Norden Frankreichs in der Region Nord-Pas-de-Calais.
Postalische Merkmale: Gelaufen März 1937 (Lieusaint Seine-et-Marne).
Anmerkung: Selten.
Palästina / Israel
Titel (Hebräisch): 1937 הפועל" רעננה 1במא".
Übersetzung:
Erste-Mai-Feier der Arbeitersport-Organisation Hapoel in Ranana, 1937.
Herausgeber: -
Hintergründe: Hapoel ging in den 1920er Jahren aus dem Gewerkschaftsverband Histadrut hervor; er konkurriert bis heute mit dem großen Arbeitersportverband Maccabi. Der zionistisch orientierte Sportverband Hapoel spielte in den 1920er und 30er Jahren bei der gewaltsamen Vertreibung der arabischen Fellachen von ihrem Land und der Zerstörung ihrer Behausungen eine große Rolle. International bekannt wurde diese Vertreibungspraxis der Hapoel-Kommandos in der "Al-Fulah-Affäre" im Jahr 1924. Nachdem der arabische Bankier Sursuk aus Beirut 1600 Hektar dörflichen Bodens von La Fulah in der Jesreelebene (heute im Norden Israels) an die American Zion Commonwealth Ltd. verkauft hatte, sollten die Bewohner diese Flächen, die seit Jahrhunderten ihre Heimat gewesen waren, räumen. Nur ein kleiner Teil von ihnen akzeptierte die finanzielle Kompensation (in Höhe eines Monatslohns) und verließ freiwillig den Ort. Die Mehrheit der arabischen Einwohner des Dorfes Al Fulah setzte sich gegen ihre Vertreibung erbittert zur Wehr. Herbei geholte Hapoel-Gruppen und starke Polizeieinheiten, verstärkt um Panzerfahrzeuge, gingen gegen die arabischen Einwohner und gegen Juden vor, die sich mit den Vertreibungsopfern solidarisierten. Es gab Tote und Verletzte. Zwar mussten die Bewohner der Gewalt weichen, aber erstmals informierte die Presse weltweit über die zionistischen Praktiken. // Heute hat die israelische Stadt Afulah fast 44.000 Einwohner (2014). Ranana (Ra'anana) liegt nördlich von Tel Aviv.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Mai 1937.
Anmerkung: Selten.
Frankreich
Titel (Französisch): Journée d’Inauguration 13 juin 1937.
Übersetzung: Tag der Einweihung 13. Juni 1937.
Herausgeber: Villes de Franconville et du Plessis-Bouchard [Die Gemeinden Franconville und Plessis-Bouchard].
Hintergründe: Die Gemeinde Franconville benannte am 13.6.1937 ihren Schulkomplex nach Ferdinand Buisson, einen Kreuzungsbereich nach Roger Salengro und eine Straße nach Henri Barbusse. Die Gemeinde Franconville liegt an der nördlichen Peripherie von Paris. Die drei Benennungen existieren noch heute. // Der französische Pädagoge Buisson (1841-1932) war einer Gründer der Liga für Menschenrechte in Frankreich und erhielt 1927 den Friedensnobelpreis. Salengro (1890-1936) war 1936 unter Léon Blums Volksfrontregierung Innenminister. Über Barbusse mehr an anderen Stellen dieser Seite.
Postalische Merkmale: Ohne Zudruck.
Datierung: Juni 1937.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1937_rosselli
Objekt: 1937_niemoell
Objekt: 1937_textil
  Frankreich / Italien
Titel (Französisch): Honorons les grandes victimes du fascisme en rétablissant l’union de notre peuple pour une Italie pacifique, libre et heureuse / Antonio Gramsci / Carlo Rosselli / Nello Rosselli / Giacomo Matteotti / Don Minzoni / Gobetti / Lavagnini / Amendola / Gastone Sozzi / Di Vagno.
Übersetzung: Ehren wir die großen Opfer des Faschismus durch die Wiederherstellung der Einheit unseres Volkes für ein friedliches, freies und glückliches Italien.
Herausgeber: La Voce degli Italiani, Paris.
Hintergründe: Gedenkkarte für 10 Opfer des italienischen Faschismus, unter ihnen Nello & Carlo Rosselli, Antonio Gramsci und Giacomo Matteotti. Die zuletzt umgekommenen unter den Genannten waren die Gebrüder Rosselli, die im Juni 1937 im französischen Exil von neun rechtsterroristischen Cagoulards ermordet worden sind. // Karte der in Paris verlegten kommunistischen Tageszeitung "La Voce degli Italiani", Organ der italienisch-antifaschistischen Einheitsfront UPI. Das Blatt wurde wie alle kommunistischen Organe und Vereinigungen nach dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag in Frankreich verboten.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juni 1937.
Anmerkung: Selten.
Deutschland
Titel: Wir haben nicht zu fragen, wieviel wir uns zutrauen; sondern wir werden gefragt, ob wir Gottes Wort zutrauen, dass es Gottes Wort ist und tut, was es sagt! / Martin Niemöller.
Herausgeber:
-
Hintergründe: Der evangelische Theologe Martin Niemöller (1892-1984) nahm 1931 eine Pfarrstelle in Berlin-Dahlem an. Obwohl er in den Nazijahren seiner strikten nationalkonservativen und antisemitischen Gesinnung treu blieb, führte ihn sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und seine Prinzipientreue in Glaubensfragen in die Opposition gegen den Nazistaat. Er lehnte die damalige Kirchenführung ab, da diese sich mit der staatlichen Kirchenpolitik und mit dem Faschismus arrangiert hatte. Er bekannte sich zu der 1934 ins Leben gerufenen "Bekennenden Kirche"; 1935 wurde er erstmals verhaftet. Auch wenn seine konsequente Haltung nur von wenigen Theologen und Pastoren geteilt wurde, kam es nach seiner Verhaftung am 1. Juli 1937 zu einer großen Welle der Solidarität mit ihm, auch im Ausland. Seine Gemeinde führte allabendlich Fürbittgottesdienste durch und sammelte für seine Freilassung Unterschriften. Der Bittgottesdienst am 8. August wurde - trotz polizeilich abgesperrter Wege und zahlreicher Verhaftungen - mit über 1000 Menschen zu einer mutigen Demonstration der Widerständigkeit. Im Februar 1938 begann in Berlin-Moabit der Prozess gegen Niemöller. Im Verfahren versuchte die Anklage, Niemöller als Staatsfeind zu überführen, was aber wegen Niemöllers militärischer Karriere als U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg und seiner nationalistischen Grundüberzeugung nicht gelang. Am 2. März 1938 erging ein mildes Urteil: 7 Monate Haft (die allerdings schon verbüßt waren). Niemöller kam nicht frei. Die Gestapo nahm ihn bei seiner Entlassung in Empfang und brachte ihn als "persönlichen Gefangenen Adolf Hitlers" ins KZ Sachsenhausen. Da sein Fall international bekannt wurde, nahm man von der geplanten Hinrichtung Abstand. 1941 nach Dachau überführt, verblieb er bis zur Befreiung 1945 in KZ-Haft. In der Haftzeit unterzog Niemöller seine völkischen Positionen einer Revision. Sie machten nunmehr seiner Forderung Platz, die Kirche müsse an der Überwindung von Grenzen, Rassen und Ideologien mittun. // Die Postkarte wurde nach Niemöllers Verhaftung 1937 in großer Zahl in Umlauf gebracht und machte mit einem Zitat seiner Äußerungen indirekt auch auf sein Schicksal aufmerksam.
Datierung: Juli 1937.
Anmerkung: Selten.
Frankreich
Titel (Französisch): Voici les jeunes travailleuses du Textile.
Übersetzung:
Junge Textilarbeiter.
Herausgeber: Librairie de la Jeunesse Ouvrière, Paris.
Hintergründe: Die Karte erschien anlässlich des 10-Jahres-Kongresses der französischen JOC, der am 18. Juli 1937 in Paris abgehalten wurde. Zur Geschichte der in Belgien entstandenen und über viele Länder verbreiteten Bewegung der "Jeunesse Ouvrière Chrétienne" (JOC, deutsch "Christliche Arbeiterjugend" / CAJ) siehe Objekt 1925_dechy. Weitere JOC-Karten siehe Objekte 1934_jocf, 1935_joc und 1937_vancances. Zu dem Fotomotiv der demonstrierenden Textilarbeiterinnen mit den großen Garnspulen gibt es keine näheren Erläuterungen. // Teil einer umfangreichen Serie.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juli 1937.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
 

Objekt: 1937_lingner

Objekt: 1937_femme
Objekt: 1937_deng
  Belgien
Titel (Französisch): Jeunesse du monde unis-toi pour defendre la paix.
Übersetzung: Vereinte Weltjugend für die Verteidigung des Friedens.
Verlag: Éditions «Labor», Brüssel.
Hintergründe: Zur Weltausstellung in Paris vom 25. Mai bis 25. November 1937 platzierte die "International Peace Campaign", eine Initiative linksgerichteter und bürgerlicher europäischer Verbände, im Eingangsbereich des Ausstellungsgeländes den markanten Friedensturm und den zugehörigen "Peace Pavilion", den alle 32 Millionen (!) Ausstellungsbesucher passieren mussten. Die International Peace Campaign ist identisch mit der 1936 in Brüssel gegründeten Rassemblement Universel pour la Paix (RUP), einer von bekannten Persönlichkeiten geschaffenen Sammlungsbewegung, der zeitweise 40 Organisationen angehörten, die sich zum Ziel gesetzt hatten, gemeinsam die Bemühungen um Frieden um Abrüstung (auch des Völkerbundes) mehr Öffentlichkeit und mehr politisches Gewicht zu verleihen. Sitz der RUP war Brüssel, ab 1937 Genf. Siehe Objekt 1936_rup. Noch am Abend der Übergabe des Peace Pavilion am 8.7.1937 durch den Expremier Léon Blum ging die Ausstellung im Innern des Gebäudes durch ein technisches Versehen oder durch Sabotage in Flammen auf, sodass möglicherweise auch die auf der Postkarte dargestellte Installation von Max Lingner (1888-1959) u.a. Künstlern verloren ging. Bekannt ist, dass auch die britischen Künstler der antifaschistischen Vereinigung "Artists' International Association" (AIA) Misha Black, Betty Rea, Nan Youngman und James Holland einige Räume des Friedenspavillons ausgestaltet hatten. // Der Brüsseler Verlag Éditions «Labor», der die Postkarte herausgab, wurde 1919 von sozialistischen Abgeordneten Belgiens gegründet. // Zur Weltausstellung 1937 vgl. Objekt 1937_cgt.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juli 1937.
Anmerkung: Anmerkung: Selten.
Frankreich
Titel (Französisch): SONGEZ A LA DOULEUR D'ESPAGNE.
Übersetzung: Teilt Spaniens Schmerz.
Herausgeber: Ungenannt, wahrscheinlich "Comité Mondial des Femmes Contre la Guerre et le Fascisme, Paris".
Hintergründe: Die Karte, gestiftet "zugunsten der unglücklichen spanischen Kinder" erschien zu einem Zeitpunkt, als die Bombardierung Madrids und insb. von Guernica u.a. Orten noch in frischer Erinnerung waren. Die damit einhergehenden Flüchtlingsbewegungen im Lande ließen in vielen Ländern Hilfsorganisationen entstehen, die sich vor allem um die Unterbringung der Flüchtlingskinder sorgten. Aber die Karte kam zu einem weiteren besorgniserregenden Anlass heraus. Anfang Juli 1937 hatte Japan mit einem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke in Beijing [Peking] die Invasion seiner Truppen in China provoziert und damit einen Krieg begonnen, der bis 1945 andauern sollte. Die Karte ruft deshalb auf (aus dem Französischen): "Oh Frauen, beendet den Krieg in Spanien und den Krieg in China. Stoppt das Abschlachten!" // Der Herausgeber bzw. Verlag offerierte die Karte auch in deutscher, englischer und niederländischer Sprache sowie in Esperanto. Das bildseitig wiedergegebene Steinrelief schuf der Bildhauer Ricardo Boix Oviedo (1904-1994, Valencia) 1937 und wurde im spanischen Pavillon zur Weltausstellung in Paris 1937 ausgestellt. Die zwei Meter hohe Skulptur aus Almorquí-Stein ist heute im Museo de Ciudad in Valencia, Spanien, zu sehen.
Postalische Merkmale:

Datierung: Juli oder August 1937.
Anmerkung
: Selten.
Frankreich / China / Japan
Titel (Französisch): DENG-TSUNG-SIAN / Ancien Secrétaire du Secours Rouge de Chine, fusillé à Schangai / Sa compagne est encore en prison.
Übersetzung: Deng-Tsung-Sian / Ehemaliger Sekretär der Roten Hilfe Chinas, in Shanghai erschossen / Seine Lebensgefährtin ist noch immer in Haft.
Herausgeber: Secours Populaire de France, Paris.
Hintergründe: Deng Zhongxia (weitere Schreibweisen: Deng-Tsung-Sian, Teng Chung-hsia) wurde 1897 in Yizhang (Hunan) geboren. Während seines Studiums in Beijing (Peking) Marxist geworden, organisierte er bald die junge Arbeiterbewegung Chinas an führenden Positionen, leitete große Streiks und wurde wegen seiner Erfahrungen 1925 in das Exekutivkomitee des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes (siehe Objekt 1926_su) und 1927 zum Sekretär des Provinzkomitees der KP der Provinz Guangdong gewählt. In Moskau (wo er sich 1928-1930 aufhielt) wurde er in das Exekutivkomitee der RGI gewählt. In Moskau schrieb er auch seine Erfahrungen nieder, die heute als eine der besten Quellen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Chinas für die Jahre 1919-1926 gelten. 1930 nach China zurückgekehrt, wurde er im Mai 1933 in Shanghai von der Polizei der französischen Konzession verhaftet und an die Behörden der chinesischen Nationalregierung ausgeliefert. Chiang Kaishek ließ ihn nach lukrativen aber erfolglosen Angeboten, die Seite zu wechseln, in Nanjing (Nanking) am 21. September 1933 hinrichten. // An die japanische Botschaft in Paris gerichtete Protestkarte, zugleich Gedenkkarte für Deng Zhongxia. Der Herausgeber vermutete als Hinrichtungsort Shanghai. Die französische Sektion der IRH nannte sich im Zuge der Volksfrontpolitik 1936 in "Secours Populaire de France" um. Demnach wird die Karte nach dem Überfall Japans auf China im Juli 1937 als Protestkarte erschienen sein.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Ab Juli 1937.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1937_fauc
Objekt: 1937_cgt
Objekt: 1937_20ans
  Frankreich
Titel (Französisch): FAUCONS ROUGES: République "Travail" - CHAMBLY 1937. 
Übersetzung: Rote Falken: Republik "Traivail" [Arbeit] in Chambly, 1937.
Herausgeber:
Fotostudio: Photo Biron.

Hintergründe:
Ende 1931 gründeten sich in Frankreich die "Campeurs Rouge", eine Art sozialistische Pfadfinder. Aus diesen gingen die "Faucons rouges" hervor. Diese organisierten im August 1932 in Draveil (Seine-et-Oise) bei Paris gemeinsam mit den deutschen Falken die Republique des Enfants "Solidarité" bzw. Internationale Kinderrepublik „Solidarität“ (auch Internationale Falkenrepublik genannt). Zur Geschichte der französischen Roten Falken siehe Objekte 1931_camper und 1932_falken. // Chambly ist eine Gemeinde nördlich von Paris.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Sommer 1937.
Schlagwörter: zeltlager, ferienlager.
Frankreich
Titel (Französisch): Exposition Internationale Paris 1937 /  Vue d'Ensemble - A Gauche Le Pavillon de C.G.T.
Übersetzung: Internationale Weltausstellung in Paris 1937 / Überblick - Links der Pavillion der CGT.
Herausgeber / Verlag: CH.
Hintergründe: Der Pavillion des französischen Gewerkschaftsverbandes CGT bei der Weltausstellung 1937 in Paris. // Zur Weltausstellung 1937 vgl. Objekt 1937_lingner.
Postalische Merkmale: Gelaufen September 1937 (Paris) nach ?. 
Anmerkung: Selten.
Schlagwörter: französischer gewerkschaftsbund, gewerkschaftsverband, gewerkschaftsverbund. 
Frankreich
Titel (Französisch): L'URSS a 20 ans!
Übersetzung: Die UdSSR ist 20 Jahre alt!
Herausgeber / Verlag:
Hintergründe: Die ansprechende Karte will an den 20. Jahrestag der Oktoberrevolution in Russland erinnern (das 20-Jahr-Jubiläum der Sowjetunion hingegen war erst für 1942 zu erwarten). 
Postalische Merkmale: Gelaufen Oktober 1937 (Toulouse) nach Nizza. 
Schlagwörter: zwanzigster jahrestag, 20ème anniversaire de l'URSS.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1937_lilo
Objekt: 1937_koenigshoehe
 
  Belgien
Titel (Französisch): Pour la première fois les tribunaux nazis ont osé condamner à mort pour délit politique, une femme, Liselotte HERRMANN, mère d'un bébé de trois ans. / SAUVEZ-LA!.
Übersetzung: Zum ersten Mal wagten die NS-Gerichte, eine Frau, Liselotte HERRMANN, Mutter eines dreijährigen Babys, wegen politischer Vergehen zum Tode zu verurteilen. / RETTE SIE!
Herausgeber / Verlag: Comité Mondial des Femmes, 3, rue des Quatre Fils Aymon, Bruxelles / Marcelle Leroy.
Hintergründe: Solidaritätskarte für die Stuttgarter Kommunistin Liselotte "Lilo" Herrmann (*1909), die am 12.6.1937 mit zwei weiteren Genossen (Josef Steidle und Artur Göritz) zum Tode verurteilt wurde. Alle drei wurden am 20.6.1938 in Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet. International erregte der Fall Aufsehen, weil Liselotte Herrmann zum Zeitpunkt des Urteils Mutter eines dreijährigen Kindes war (Walter, 1934-2013).
Datierung: Die Karte ist nicht datiert. Da aber die internationale Kampagne gegen das Todesurteil im August 1937 einsetzte und im Herbst 1937 einen ersten Höhepunkt erreichte, stammt die Karte vermutlich vom September oder Oktober 1937. Protestkarten dieser Art sind auch aus den Niederlanden, aus Frankreich und aus der Tschechoslowakei bekannt. Auch nach der Hinrichtung gingen zahllose Proteste bei Hitlers Reichskanzlei und anderen reichsdeutschen Stellen ein.
Postalische Merkmale: Voradressierte Karte an: le Ministre d’Allemagne en Begique / 58, rue Belliard / Bruxelles. Nicht gelaufen.
Anmerkung: Sehr selten.
Schlagwörter: todesstrafe, ploetzensee, Berliner Ortsteil Charlottenburg-Nord, Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Justizvollzugsanstalt, Strafgefängnis Plötzensee, lieselotte hermann, gestapo, walter hermann (sohn), fritz rau, frauengefängnis barnimstraße, Scharfrichter Friedrich Hehr, Gedenkstein für Liselotte Herrmann im Stadtgarten Stuttgart.
ČSR
Titel: Naturfreundehaus Königshöhe Isergebirge.
Hersteller / Fotopapier: Prima Qualität F.M.R. / Bromolux.
Herausgeber: s. Titel. 
Hintergründe: Die Rolle der Herbergen der "Naturfreunde" in Nordböhmen nahm ab 1933, als im Nachbarland der Faschismus an die Macht kam, für Antifaschisten von beiden Seiten der Grenze enorm zu. Für viele Emigranten waren sie erste Anlaufstellen nach ihrer Flucht aus dem faschistischen Deutschland. Der Königshöhe im Isergebirge kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Sie war eine große, komfortable Baude mit Autozufahrt und Busverbindung; eine am 3.6.1929 eröffnete Einrichtung der Naturfreunde-Ortsgruppe Reichenberg / Liberec. Sie war ganzjährig geöffnet und hatte eine Kapazität von 50 Betten und 100 Matratzen. Hier sollen von 1933 bis September 1938 neben dem laufenden Herbergsbetrieb für Touristen und Wanderfreunde ständig bis zu 50 Emigranten untergebracht und betreut worden sein. Außerdem fanden hier Beratungen zur illegalen "Grenzarbeit" statt. Darüber hinaus blieb sie natürlich eine der bekanntesten Stätten der Naturfreundebewegung und der Arbeitertouristik in der Tschechoslowakei. So fand hier im Februar 1936 ein internationales Treffen der Arbeiter-Winter-Touristik statt, die zugleich eine Kundgebung gegen die braune Wintersportolympiade in Garmisch-Partenkirchen war. Die vorliegende Fotopostkarte stammt aus jenen Jahren. 
Postalische Merkmale: Gelaufen November 1937 (Honsberk / Johannisberg, ČSR). 
Schlagwörter: natufreundehütte, wanderhütte, naturfreundeherberge, berghütte, berghotel, Vereinigung der tschechischen Arbeiter-Touristen, Vereinigung der tschechoslowakischen Arbeiter-Touristen, Svaz čsl. dĕlnických turistů, Svaz československých dělnických turistů, ČDT, TVDN, SČDT, Svaz čsl. dĕlnických turistů, Svaz československých dělnických turistů, ČDT, TVDN, SČDT.
 
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1937_gramsci
Objekt: 1937_rivera
Objekt: 1937_orozco
  Italien
Titel (Italienisch): »Gramsci fu il primo che comprese, in Italia, il valore internazionale dell' insegnamento di Lenin...« Togliatti. 
Übersetzung: »Gramsci war der Erste in Italien, der die internationale Bedeutung der Lehre Lenins erkannte...« (Togliatti).
Herausgeber: A cura della Federazione Piacentina del P.C.I.
Hintergründe: Spendenkarte der illegalen KP Italiens. Das Zitat von Palmiro Togliatti stammt aus dem Jahr 1927. // Wahrscheinlich in Gramscis Haftjahren ab 1933 oder nach seinem Tod 1937 herausgegebene Karte. Siehe auch Objekte 1934_gramsci und 1937_rosselli.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1933-1937.
Anmerkung: Selten.
Mexiko
Titel (Spanisch): Palacio de bellas artes  (Teatro Nacional de Mexiko) Mexico, D.F. / Gran Mural por / Grand Mural by Diego Rivera.
Übersetzung: Palast der Bildenden Kunst (Nationaltheater von Mexiko), großes Wandbild von Diego Rivera. 
Druckvermerk: Prop. Art. Aseg. Copr. 1937 Fotocolor. – México, D.F. / Printed in Mexico.
Hintergründe: Die Postkarte zeigt einen Ausschnitt aus dem Fresko "El hombre controlador del universo" (weitere Titel, unter denen das Bild bekannt wurde: "El hombre en el cruce de caminos" / "El hombre en una encrucijada", deutsch: Der Mensch am Scheideweg) in Mexico City. Zu Füßen einer zerstörten faschistischen Statue sehen wir Marx, Engels und Trotzki. Eine erste Fassung des großformatigen Freskos hatte der Künstler 1932 im Rockefeller Center in der Fifth Avenue in New York zu fertigen begonnen. Doch ließ der Auftraggeber das Wandbild nach einer antikommunistischen Kampagne im Februar 1934 zerstören. Rivera bekam aber kurz später die Genehmigung, am im Bau befindlichen Palacio de Bellas Artes in Mexico City das Wandbild ein zweites Mal auszuführen. Bei der Eröffnung des Palastes am 29. November 1934 wurde das neue Fresco der Öffentlichkeit übergeben. // Aus einer Serie. Diese und viele andere Postkarten mit Reproduktionen der Werke Riveras wurden ab Mitte der 1930er Jahre in Postkartenmappen bzw. Sammelkuverts verkauft und erlebten in der zeitbedingten Druckqualität (Unschärfe und Farbverschiebungen) mehrere Nachauflagen. // siehe auch Objekte 1934_zapa, 1937_orozco und 1939_mendez.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1937.

Mexiko
Titel (Spanisch): Palacio de bellas artes  (Teatro Nacional de Mexiko) Mexico. D.F. / Gran Mural por / Grand Mural by J. Clemente Orozco. “Catástrofe Mundial” --- “World Catastrophe”.
Übersetzung: Palast der Bildenden Kunst (Nationaltheater von Mexiko), großes Wandbild von J. Clemente Orozco "Weltkatastrophe".
Druckvermerk: Prop. Art Aseg. Copr. 1937 Fotocolor – México.
Hintergründe: Trotz der 1929 in den USA ausgebrochenen Weltwirtschaftskrise, die Hunderte Künstler in den USA zwang, ihre Ateliers aufzugeben und Kunstwerke für ein Butterbrot zu veräußern, war es Orozco und seiner Vertreterin Alma Reed gelungen, mit aufsehenerregenden Frescos ab 1930 in New York, im südkalifornischen Claremont sowie im konservativen Neu-England (Dartmouth College, Hanover) die Kunstszene für sein Schaffen zu begeistern. Lebhafte Farben und dramatischster Bildaufbau in kapitalismuskritischen Szenarien versetzten die Betrachter in eine Unruhe, die sie nach ihrer Kenntnis mexikanischer Kunst nicht erwartet hatten. Orozco kehrte nach mehreren Aufträgen und Ausstellungen 1934 als einer der bekanntesten Künstler seiner Zeit in seine Heimat Mexiko zurück, wo er gefeiert wurde. Dort nahm er den Auftrag an, mit Diego Rivera und anderen Künstlern den pompösen „Palacio de Bellas Artes“ in Mexico City auszugestalten. Auf seinem 5x12m großen Wandbild „Katharsis“ (zuweilen „Weltkatastrophe“ genannt) „gehen die Zerstörer der Zivilisation mit völliger Offenheit ans Werk“ (Alma Reed). 
Das Bild (auf der Karte ein Ausschnitt, der rund 80% des Werkes zeigt) drängt die wachsenden globalen Widersprüche auf einer beängstigenden Collage zusammen: Die Dekadenz der bürgerlichen Klasse, die ungehemmte Kriegsmaschine sowie der Protest der Unterdrückten gegen die Verhältnisse. Die Figuren seiner Fresken weisen teils karikaturenhafte, ja groteske Züge auf, die die Absurdität der Herrschenden und die Unvermeidlichkeit der Weltkatastrophe deutlich machen sollen. Doch der Protestgestus der Arbeiter nimmt dem Bild den Eindruck einer völlig apokalyptischen Ausweglosigkeit. Mehr noch: Ganz rechts im Bild der teils verborgene Kopf von Karl Marx (nicht mehr auf der Postkarte abgebildet), der das Bild zu einer profetischen Botschaft vom Untergang der alten kapitalistischen Ordnung werden lässt. // Orozco gehörte neben Diego Rivera und David A. Siqueiros zu den "Drei Großen" des Muralismo in Mexiko. Das Bild entstand in den Jahren 1934 und 1935. // siehe auch Objekte 1934_zapa, 1937_rivera und 1939_mendez.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1937.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1937_taudi
Objekt: 1937_china
 
 

Frankreich
Titel (Französisch): C'est parce que, dans le buffet, les rats viennent le manger.
Übersetzung: Das kommt daher, weil auf der Anrichte die Ratten speisen.
Herausgeber: Ligue National contre Le Taudis, Paris.
Druck: A. Rampin, Paris. 
Künstlersignatur: poulbot
Künstler: Francisque Poulbot (1879-1946).
Hintergründe
: Postkartenset der "Nationalen Liga gegen Slums", einem Programm der Volksfrontregierung gegen die Wohnungsnot.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1937.

China
Titel: -
Herausgeber: -
Hintergründe: Mädchen. Fotopostkarte, anonym, undatiert.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1930er Jahre.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1938_ossietzky
Objekt: 1938_csl
Objekt: 1938_action
  Frankreich
Titel (Deutsch): Für Volk und Menschheit setztet Ihr Euch ein. Kein Kläger kam, nur Kerker, unermesslich... Für Volk und Menschheit seid Ihr unvergesslich: Euch – heisst zugleich das deutsche Volk befrein.
Herausgeber / Verlag: -
Hintergründe: Solidaritätsgrüße an inhaftierte Nazigegner zum Jahreswechsel 1937/ 1938: Kaplan Joseph C. Rossaint, Carl von Ossietzky, Walter Stoecker, Ernst Thälmann, Theodor Neubauer, Ernst Grube, Carlo Mierendorff, Dr. Kurt Schumacher (nicht Schuhmacher), Helene Overlach und Ewald Kaiser. Von den genannten haben nur vier den Naziterror und Krieg überlebt. Ossietzky erlag den Folgen seiner Haft, Stoecker und Grube starben im KZ an Typhus, Thälmann wurde ermordet, Neubauer hingerichtet; Mierendorff kam bei einem Fliegerangriff ums Leben. Das Kriegsende erlebten lediglich Rossaint, Schumacher, Overlach und Kaiser. // Wie so häufig bei diesen Karten gab es neben dieser deutschsprachigen Fassung auch eine französische. 
Postalische Merkmale: -
Datierung: Neujahr 1938.
Anmerkung: Selten.
ČSR
Titel (Tschechisch): 1878–1938 / 60 LET ČS Sociální Demokracie / 30 LET Československé Republiky / Ad. A. Zahel: Stadion na Strahové v Břevnové / Od zakládajícího sjezdu „U Kaštanu“ 1878 – k mohutné IV. Dělnické Olympiadě 1940.
Übersetzung: 1878–1938 / 60 Jahre Tschechoslowakische Sozialdemokratie / 30 Jahre Tschechoslowakische Republik / Ad. A. Zahel: Strahov-Stadion in Břevnov / Vom Gründungskongress des "U Kaštanu" 1878 zur machtvollen IV. Arbeiter-Olympiade 1940.
Künstlersignatur: Ad.A.Z 1934
Künstler: Adolf A. Zahel (1888-1958).
Hintergründe: Jubiläumspostkarte der tschechoslowakischen Sozialdemokratie 
mit Ausblick auf die 1940 (!) geplante IV. Arbeiter-Olympiade. Da Hitler am 1. Oktober 1938 das Sudetenland und im März 1939 den übrigen Teil Tschechiens besetzen ließ, ist die Karte als Teil einer Serie offenbar zu Jahresbeginn 1938 erschienen. 
Postalische Merkmale: -
Datierung: Anfang 1938.
Frankreich
Titel (Deutsch, Italienisch, Französisch): 
Wir wollen Frieden
/ Noi vogliamo la pace / NOUS VOULONS LA PAIX.
Herausgeber: Centre syndical d’action contre la guerre (CSACG).
Hintergründe: Das "Gewerkschaftszentrum gegen den Krieg" (CSACG) wurde gegründet in Paris nach der tschechoslowakischen Teilmobilisation (20.5.1938) im Mai oder Juni 1938 von alten Kämpfern der CGT,  revolutionären Syndikalisten, alten Anarchisten sowie Sozialisten (unter letzteren vor allem Lehrer, Bergleute, Postangestellte und Färber).
Postalische Merkmale: -
Datierung: Mai / Juni 1938.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1938_saenger
Objekt: 1938_majak
 
  Schweiz
Titel: 15. Schweiz. Arbeiter-Sängerfest / 50. Jahrfeier des Schweiz. Arbeiter-Sängerverbandes 9. und 10. Juli 1938 in Zürich.
Herausgeber: s. Titel.
Postalische Merkmale: -
Datierung:
Juli 1938.
Anmerkung: Selten. Schlagwörter: arbeiterlied arbeiterkultur.
Ukraine (UdSSR)
Titel (Ukrainisch): Перша Всесоюзна виставка фотомистецтва / В. В. Маяковський 1924 рік.
Übersetzung: Erste Allunionsausstellung der Fotokunst / W.W. Majakowski im Jahr 1924. 
Verlag: Мистецтво, Київ (Kiewer Kunstverlag und Fabrik für Fotoillustration).
Hintergründe: Fotopostkarte mit dem Porträt des sowjetischen Dichters Wladimir Majakowski, der 1930 im Alter von 36 Jahren Suizid begangen hatte. Die Aufnahme von Aleksandr Rodtschenko stammt aus dem Jahr 1924 und wurde 1937 bei der 1. Allunionsschau für Fotokunst im Staatlichen Puschkin-Museum in Moskau ausgestellt.
Postalische Merkmale: Gelaufen Oktober 1938 (Mytischtschi).
Datierung: Oktober 1938.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1938_menace
Objekt: 1938_rumburg
Objekt: 1938_munich
  Frankreich
Titel (Französisch): La menace du fascisme dans l’Europe actuelle.
Übersetzung: Die Bedrohung des heutigen Europa durch den Faschismus.
Herausgeber: -
Hintergründe: Landkarte der Länder Europas, die 1938 vom Faschismus beherrscht oder beeinflusst wurden. Teil einer Serie.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Zweite Jahreshälfte 1938.
  
ČSR / Deutschland ?
Titel: Unser Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und Konrad Henlein, der Führer der Sudetendeutschen.
Herausgeber / Verlag: Otto Hoppe Verlag, Berlin.
Hintergründe: Während der Sudetenkrise, also unmittelbar vor dem Abschluss des Münchner Abkommens herausgebrachte Karte. Die Fotokarte zeigt die damals häufig publizierten Porträts von Hitler und Henlein. Doch durch kleine Retuschen verwandelte sich der staatsmännische Habitus in ein Doppelporträt zweifelhafter Zeitgenossen. Geschickt gemachte politische Satire. Der angegebene Berliner Verlag ist fiktiv. Auf welche Weise die Karte in Umlauf gebracht wurde und welche Verbreitung sie fand, ist unbekannt. 
Postalische Merkmale: Briefmarke Československo 50h, mit schwarzem Aufdruck "Wir sind frei" mit Hakenkreuz sowie Sonderstempel: Rumburg / Tag der Befreiung 22.9.38, ohne Adresse und Mitteilung. Nicht gelaufen.
Anmerkung: Selten.
Schlagwörter:
rumburk.
Großbritannien
Titel (Englisch): No Guarantees.
Übersetzung: Keine Garantien.
Fotostudio und Copyright: E. Nixon Payne, Photographer, Chelmsford.
Hintergründe: Straßen-Agitprop-Aktion gegen das Münchener Abkommen (29./30.9.1938), das "Frieden für unsere Zeit" zu bringen versprach, aber einen Frieden ohne Garantie! Das äußerte sich in den vertraglichen Zugeständnissen an Nazideutschland ("Appeasement" = Beschwichtigung), die Hitler zu weiteren Forderungen und Aggressionen ermuntern mussten, also nicht wirklich Frieden, sondern weitere Schritte in Richtung Krieg nach sich zogen. Ab dem 1. Oktober besetzte Hitler das Sudetenland, im März 1939 die übrigen tschechischen Staatsgebiete. Die Slowakei konstituierte sich als klerikalfaschistischer Staat. // Das Münchner Abkommen lieferte Hitler für seine Annexions- und Kriegspläne die juristisch abgesicherte Ausgangsposition. Alle Folgen daraus, auch der Hitler-Stalin-Pakt und der Überfall auf Polen, gehen auf die fatale Weichenstellung in München zurück. Die Absicht der Westmächte, Hitlers Aggressionen in Richtung Osten zu lenken, war damit erreicht. Der sowjetische Botschafter in London Iwan Maiski notierte acht Tage vor dem Abkommen in sein Tagebuch (21.9.): "Die Niedertracht der Engländer und Franzosen kennt keine Grenzen!" und am Tage der Vertragsunterzeichnung (29.9.): "Mit einem Ruck ist Quantität in Qualität
umgeschlagen und die Welt plötzlich
eine andere geworden."
Postalische Merkmale: -
Datierung: Ende September / Anfang Oktober 1938. 
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1938_congres
Objekt: 1938_judaica
Objekt: 1938_ordem
 

Frankreich
Titel (Französisch): Nous faisons le serment de rester unis pour défendre la démocratie / Participez au Congrès National Paix et Liberté de Front Populaire à PARIS les 11-12-13 Novembre 1938.
Übersetzung: Wir verpflichten uns, vereint zu bleiben, um die Demokratie zu verteidigen / Nehmen Sie teil am Nationalkongress der Volksfront »Frieden und Freiheit« vom 11.-13. November 1938 in Paris.
Künstlersignatur: Frans Masereel
Künstler: Frans Masereel (1889-1972), belgischer Künstler.
Postalische Merkmale: -
Datierung: November 1938.
Anmerkung: Selten.

Polen (?)
Titel (Französisch, Englisch, Polnisch, Hebräisch): Assistez les Juifs de l’Allemagne! / Assist Jews from Germany! Pomóż Żydom z Niemiec! / !הםד לםליםי נרםניח.
Übersetzung: Helft den Juden Deutschlands!
Hintergründe: Viersprachige Karte, die wahrscheinlich nach den Judenpogromen in Deutschland im November 1938 erschienen ist. // Unser Projekt sucht ein Digitalisat der Originalkarte; für Hinweise sind wir dankbar.
Postalische Merkmale: -
Datierung: November 1938.
Anmerkung: Sehr selten.

 

Portugal / Großbritannien
Titel (Portugiesisch): A nova Ordem.
Übersetzung: Die neue Ordnung.
Verlag / Herausgeber: -
Künstlersignatur: -
Hintergründe: Nach dem Militärputsch von 1926 entwickelt sich Portugal hin zu einer Diktatur mit klerikal-faschistischen Zügen, zunächst mit Sondervollmachten zur Unterdrückung der Opposition und zur Umsetzung eines rigorosen Spardiktats, ab 1933 dann mit einer von Premierminister Salazar durchgesetzten neuen Verfassung (Estado Novo, "Neuer Staat"). Die Salazardiktatur unterstützte im Spanienkrieg die Francoseite logistisch, finanziell und personell im erheblichen Umfang. Da Salazar wegen einer Übereinkunft in Kolonialfragen und wegen der wirtschaftlichen Abhängigkeit an Großbritannien gebunden war, blieb Portugal im Zweiten Weltkrieg formal neutral, de facto aber hielt das Land im Krieg zu Großbritannien und damit zu den Alliierten. Wohl aus Rücksicht auf diese Konstellation ist die von der britischen Botschaft in Lissabon verbreitete Postkarte anonym gehalten und in ihrer Aussage nur allgemein gegen die "Neue Ordnung" eines faschistischen Europa gerichtet. Die vorliegende Postkarte könnte erschienen sein, als sich im Mai 1938 ein militärischer Sieg Francos im Spanienkrieg abzuzeichnen begann und somit Portugal (am 11.5.1938) das Francoregime offiziell anerkannte - oder als am 1. Oktober 1938 deutsche Truppen im Sudetenland einmarschierten und der Vormarsch des Faschismus in ganz Europa auf einem bedrohlichem Höhepunkt war. Während des Zweiten Weltkrieges hat die britische Botschaft in Portugal eine Vielzahl portugiesischsprachiger, anonym gehaltener Propaganda-Postkarten verbreitet. Es gab Serien mit zeitnahen politischen Karikaturen von britischen Künstlern, grafisch-statistische Darstellungen zur Veranschaulichung wirtschaftlicher Zusammenhänge sowie im Comicstil gearbeitete Karten zu tagesaktuellen Meldungen und Zitaten.  
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1933-1939.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1938_gung
Objekt: 1938_tagore
Objekt: 1938_teddy
  China
Titel (Englisch): A cooperative boat-maker in Kiangsi.
Übersetzung: Bootsbauer einer Genossenschaft in Kiangsi.
Herausgeber: Chinese Industrial Cooperatives, Hongkong Promotion Committee, Hongkong.
Druck: "Printed in China". 
Hintergründe: Karte für den Aufbau von chinesischen Industriegenossenschaften (Gung Ho), ediert von einem Unterstützungskomitee in Hongkong zur Förderung chinesischer Industriekooperativen. 1937 rief der neuseeländische Kommunist Rewi Alley (1897–1987) zusammen mit chinesischen und ausländischen Mitstreitern in Shanghai die Genossenschafts- oder Gung-Ho-Bewegung ins Leben, auch IndusCo genannt. Gung Ho heißt „Gemeinsam arbeiten“. Im Bild Bootsbauer in der Provinz Jiāngxī. 
Postalische Merkmale: -
Datierung: Um 1937 / 1938.
Anmerkung: Selten.
Spanien / Frankreich
Titel (Französisch, Esperanto): L'homme qui ne sent pas la communauté humaine vivre comme dans une prison, dont les mures sonst ses ennemis / Homo, kiu ne sentas sin parenca al la mondo, vivas kvazaŭ en molliberejo kies muroj lin malamikos / Rab. Tagore.
Übersetzung aus dem Französischen: Der Mensch, der die menschliche Gemeinschaft nicht fühlt, lebt wie in einem Gefängnis, dessen Mauern seine Feinde sind.
Übersetzung aus dem Esperanto: Ein Mann, der sich nicht mit der Welt verbunden fühlt, ist wie jemand, der in einer Stadt lebt, dessen Mauern ihn hassen.
Verlag
: Eld. Liberecana Sintezo, Paris.
Herausgeber:
CNT / AIT / FAI, bis Februar 1938 Barcelona, danach Paris.

Künstlersignatur: RS oder PRS.
Hintergründe: Serie von Postkarten mit Holzschnittporträts, alle signiert mit RS oder PRS. Neben dem indisch-bengalischen Literatur-Nobelpreisträger Rabindranath Tagore (1861-1941) ist die Reihe weiter gewidmet den Literaten Maxim Gorki, Panait Istratï und Victor Margueritte sowie den namhaften Anarchisten Pjotr Kropotkin, Buenaventura Durruti, Errico Malatesta und Francisco Ascaso.

Postalische Merkmale: -
Datierung: 1938.
UdSSR
Titel (Russisch): ЭРНСТ ТEЛМАН / Вождь Коммунистической партии Германии.
Übersetzung: Ernst Thälmann / Führer der Kommunistischen Partei Deutschlands.
Verlag
: Государственное издательство „Искусство“, Москва [Staatsverlag „Kunst“, Moskau].
Fotograf:
A.Б. Капустянского / A.B. Kapustjanskovo, sowjetischer Fotograf. Lebensdaten liegen nicht vor.

Hintergründe: Seit der Verhaftung des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmanns (1886-1944) im März 1933 gab es alljährlich bis zum Zweiten Weltkrieg Solidaritätsaktionen in vielen Ländern mit der Forderung nach Freilassung Thälmanns. Einige Karten auf unseren Seiten belegen das, auch noch für das Jahr 1938, vgl. Objekt 1938_ossietzky. Die vorliegende sowjetische Karte dürfte eine der letzten Karten gewesen sein, die in diesem Zusammenhang erschienen sind. Ernst Thälmann wurde 1944 im KZ Buchenwald ermordet.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1938.
Anmerkung: Selten.
      . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1939_helpo
Objekt: 1939_cane
Objekt: 1939_pax
  China
Titel (Esperanto): Helpo al Ĉinio estas helpo al la mondpaco! 
Übersetzung: Hilfe für China ist Hilfe für den Weltfrieden.
Hintergründe: Werbekarte der Esperanto-Zeitschrift "Voĉoj el Oriento" (Stimmen aus dem Osten), die 1938-1940 in Chengdu in China erschien. In den 1920er Jahren entwickelten sich Hankou, Shanghai, Peking und Kanton zu Zentren der chinesischen Esperanto-Bewegung (1931 kam Wuhan hinzu). 1926 wurde an 20 Kantoner Universitäten und Gymnasien Esperanto als Wahlfach unterrichtet. Als Japan viele dieser Städte besetzte, stellten sich die Esperanto-Vereinigungen und -Institute in den Dienst zur Befreiung des Landes; das Zentrum der Esperanto-Sprachpflege wurde nach Chongqing verlegt. Die chinesischen Esperanto-Zeitschriften "Ĉinio Hurlas", "Radio", "Al la Nova Etapo", "Justeco", "Voĉoj el Oriento" und "Orienta Kuriero kaj Heroldo de Ĉinio", die Leser*innen in 63 Ländern hatten, berichteten über die Gräueltaten der Japaner und über den Fortgang des Krieges. Das Foto zeigt das Anbringen einer Parole durch Soldaten der Volksbefreiungsarmee an einem Dorfgebäude. // Teil einer Serie. An der Herausgabe des Magazins war O-seng bzw. An Useng (1907-1991, Pseudonym Elpin), ein koreanischer Dichter und Übersetzer, führend beteiligt, der einen Großteil seines Lebens in China verbrachte und in der Widerstandsbewegung gegen die japanischen Invasoren aktiv war. Zu diesem Zweck arbeitete er auch an mehreren anderen Zeitschriften mit, die zur Verbreitung im Ausland bestimmt waren, z.B. am "Orienta kuriero" (Honkongo, 1938-1939). 1945 kehrte An O-seng nach Seoul zurück und starb 1991 in Nordkorea.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1938 / 1939.
Anmerkung: Selten.
Kuba
Titel (Spanisch): Una Carreta de Caña / Sugar Cane Trasport Cuba.
Übersetzung: Zuckerrohrkarre.
Hintergründe: Kubaner bei der Zuckerrohrernte. Aus einer Serie.
Postalische Merkmale: Gelaufen Januar 1939 (Habana). 
Frankreich
Titel (Französisch): la nouvelle danse: L’Europa Walk Pax.
Übersetzung: Der neue Tanz: Europas Friedenslauf [Friedenswalzer, Friedenstanz].
Verlag: „Photo A. Migret, Menton", Frankreich.
Künstlersignatur: Morana
Künstler: -

Hintergründe: Der besonders in Frankreich weit verbreitete freche Zeichenstift, der sich demokratisch, zeitkritisch und linksliberal gab, sorgte für zahlreiche Postkartenserien, die in der 2. Hälfte der 1930er Jahre die Figur Hitler der Lächerlichkeit preisgaben und damit die Gefahr, die vom Faschismus ausging, verkannten und verharmlosten. Solche Karikaturkarten lassen sich noch heute in großer Zahl in Online-Auktionen finden, zum Beispiel Postkarten mit der Signatur "Paul Barbier", siehe Objekt 1939_barbier. Häufig finden sich solch politische Karikaturen auf Postkarten auch von den Künstlern Adri, Bizuth, Cass, Chudeau, Halopé, Hudson, Jaegy, Joé, Lemard, May, Mex, Minne, O'Galop, Preissac, Probst, Remy, Rig, Vilaseca u.a., nicht zu vergessen die anonym entworfenen Karten. Blieben diese Zeichner beim Münchner Abkommen noch kritisch, entlasteten sie ihre patriotische Scham, die sie beim Abkommen von München empfinden mussten, dann später beim Hitler-Stalin-Pakt um so mehr. Hitler und Stalin erscheinen als besonders inniges Tanzpaar oder beide gar in einer brüderlichen Umarmung oder in der Pose zuvorkommendster Verneigung. // Einer der beiden Absender unserer Karten, Jean, konfrontierte das auf der Bildseite karikierte Münchner Abkommen mit den Folgen daraus. Er richtete die Karte an den "Architecte Monsieur Alfred Curbouse" in Longjumeau (Frankreich, Département Seine-et-Oise) zu einem Zeitpunkt, als Hitler die gesamte Tschechoslowakei bereits besetzt hatte (Einmarsch der Wehrmacht in Prag am 15. März 1939). Jean schrieb nur drei Worte: "Juge et compare!" (Urteile und vergleiche). // Der Titel "L'Europa Walk Pax" soll wohl das deutsche Wort "Walzer" (Walk) assoziieren und sinngemäß "Europas Friedenswalzer" oder "Europas Friedenstanz" heißen.
Postalische Merkmale: Dem Projekt liegen zwei gelaufene Karten vor: Februar und März 1939 (beide Monte Carlo).
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1939_japan
Objekt: 1939_moma
Objekt: 1939_ifa
  UdSSR
Titel (Russisch): В походе на СССР
Мальбрук не ведает испуга
Поход окончен. В нем пример 
Для всякого Мальбрука!
Übertragung des Reims aus dem Russischen (R.Senenko):
Auf dem Marsch gegen die Sowjets behende
Malborough sich furchtlos keilt.
Doch wenn der Feldzug dann zu Ende,
er das Schicksal aller Malboroughs teilt.

Verlag: Государственное издательство „Искусство“ (Staatsverlag „Kunst“, Moskau).
Künstler: Кукрыниксы / Kukryniksy (Pseudonym für ein bekanntes Moskauer Grafikertrio).

Hintergründe: Die Karte wurde herausgegeben nach Beendigung des japanisch-sowjetischen Grenzkonflikts 1939. Der Konflikt umfasste zwei Grenzkriege in den Jahren 1938 und 1939. Japan hatte versucht, mit militärischen Mitteln den Marionetten-Staat Mandschukuo auf sowjetisches Gebiet auszudehnen. Die erste Auseinandersetzung ging als "Schlacht am Chassan-See" oder "Changkufeng-Zwischenfall" in die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs ein. Der Krieg begann am 29.7.1938, die Kampfhandlungen endeten am 11. August mit der Niederlage Japans. Der zweite Konflikt vom 16. Mai bis 30. August 1939 ist unter dem Namen "Nomonhan-Zwischenfall" oder "Schlacht von Chalchin Gol" bekannt. Auch er endete mit dem Sieg der Roten Armee. Am 15.9.1939 unterzeichneten Japan, die UdSSR und die Mongolei ein Abkommen zur Beilegung des Konflikts. Ein wichtiger Anstoß hierzu war der Vertragsabschluss zum Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt ("Hitler-Stalin-Pakt") am 24.8.1939, also drei Wochen vor dem Frieden mit Japan. Damit erreichte die Sowjetunion, dass Japan nicht so bald auf Hitlers militärisches Eingreifen hoffen konnte (wozu Hitler eigentlich durch den Antikominternpakt verpflichtet war), zum anderen, dass Hitler durch die vertragliche Gebietsabgrenzung mit der UdSSR in absehbarer Frist die Sowjetunion militärisch nicht bedrohen würde. So war für die Sowjetunion ein Zweifrontenkrieg abgewendet. Dieser militärstrategische Erfolg Moskaus (maßgeblich ermöglicht durch Dr. Richard Sorges Nachrichtenbeschaffung für die Sowjetunion) hatte enorme politische Folgen. Den Westmächten, die mit dem Münchner Abkommen von 1938 die entstandene Bedrohungslage wesentlich zu verantworten hatten, bot das deutsch-sowjetische Abkommen die Gelegenheit, die Verantwortung für die neue Lage Moskau anzulasten. Weltweit setzten antisowjetische Hasskampagnen, das Verbot kommunistischer Parteien und die Verfolgung von Kommunisten ein. // Die Karikaturen und der Reim auf der Postkarte spielen auf das alte französische Kinderlied "Marlborouh zieht in den Krieg" an.
Postalische Merkmale: -
Datierung: September / Oktober 1939.
Anmerkung: Selten.
USA
Titel (Englisch): Pablo Picasso: Guernica. 1937. Oil on canvas / ... / Lent by the artist to the exhibition, "Picasso: Forty Years of his Art," The Museum of Modern Art, 1939.
Übersetzung: Pablo Picasso: Guernica, 1937, Öl auf Leinwand; Leihgabe des Künstlers für die Ausstellung "Picasso: 40 Jahre seiner Kunst", Museum of Modern Art, 1939.
Herausgeber: The Museum of Modern Art, New York.
Hintergründe: Picassos bekanntes Antikriegsbild "Guernica" war erstmals nach Eröffnung des spanischen Pavillons bei der Weltausstellung in Paris am 12. Juli 1937 zu sehen. Nach dem Ende der Expo wurde das Bild in Oslo und Kopenhagen, vom Oktober 1938 bis Februar 1939 dann in Großbritannien ausgestellt, fand dort aber nicht die erhoffte Resonanz. Ab Mai 1939 ging das Bild in den USA auf Tournee. Das Publikumsinteresse blieb gering. An der Westküste der USA schmähten konservative Kunstkritiker das Bild als "Schrott" und den Künstler als Kommunisten. Erst die tourneebeschließende Retrospektive "Picasso: Forty Years of his Art" im MOMA New York ab November 1939 sorgte mit 62.000 Besuchern für ein regelrechtes "Picassofieber". Wegen des Kriegsbeginns musste das Bild in den USA verbleiben. Die Karte gab das MOMA anlässlich der erwähnten Retrospektive heraus. // Teil einer Serie.  
Postalische Merkmale: -
Datierung: November 1939.
Anmerkung: Selten.
Jugoslawien
Titel (Serbokroatisch): Strajk „Ifa” Zgb od 30.X. – 20.XI.1939.
Übersetzung:
Streik bei "Ifa" vom 30. Oktober bis 20. November 1939 in Zagreb.
Fotograf / Fotostudio: Fotostudio Griesbach und Knaus, Zagreb.
Hintergründe: Über die genauen Hintergründe zum Streik bei den IFA-Werken in Zagreb liegen keine Informationen vor. IFA ist die Abkürzung für "industrija finomehaničnih aparatov" (Werk für feinmechanische Apparate). // Siehe auch Objekte 1936_textil und 1936_strajk.
Postalische Merkmale: -
Datierung: November 1939.
Schlagwörter: kroatien croatia hrvatska.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1939_donbass
Objekt: 1939_mendez
 
  UdSSR
Titel (Russisch): Бывшие безработные Западной Украины, ныне горняки Донбасса, на демонстрации в честь годовщины Великой Октябрьской социалистической революции (Сталино).
Übersetzung: Ehemalige Arbeitslose aus der Westukraine, jetzt Bergleute im Donbass, bei einer Demonstration zum Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution (in Stalino).
Verlag / Fotoagentur: ТАСС, УССР.
Fotograf: E. Komma (TASS) / E. Комма (TAСС).

Hintergründe: Die Millionenstadt Donezk, die von 1929 bis 1961 Stalino hieß, in der östlichen Ukraine ist das Zentrum des Kohlereviers Donbass.
Postalische Merkmale: Ohne Postkartenzudruck.
Datierung: November 1939.
Anmerkung: Selten.
Mexiko
Titel (Spanisch und Englisch): El Gran Obstáculo / The Great Obstacle.
Übersetzung:
Das große Hindernis.
Künstlersignatur: -
Künstler: Leopoldo Méndez, mexikanischer Künstler, 1902-1969.
Hintergründe: Postkarte der Taller de Gráfica Popular (Werkstatt der Volksgrafik, TGP), eine 1937 von den Künstlern Leopoldo Méndez, Pablo O'Higgins, Luis Arenal Bastar, Alberto Beltrán, Ángel Bracho und Raúl Anguiano gegründete internationale Künstlerwerkstatt in Mexiko, die sozialrevolutionäre Ziele verfolgte und viele Künstler aus dem Ausland anzog. Méndez, einer der bedeutendsten Grafiker Mexikos, leitete die Künstlervereinigung über viele Jahre. Die kollektiv tätige Gruppe, damals auf Linol- und Holzschnitt spezialisiert, schuf vor allem Plakate, Publikationen, Banner und Grafikmappen und unterstützte Gewerkschaften und Initiativen gegen Militärismus und Faschismus und prangerte den Einfluss des katholischen Klerus an. Die TGP existiert in Mexiko-Stadt heute noch. // siehe auch Objekte 1934_zapa, 1937_rivera und 1937_orozco.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1939.
Schlagwörter: xilografía, linóleo, grabado, arte de lucha, künstlerkollektiv, künstlergruppe, muralismos, arte del cartel.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1939_bruno
Objekt: 1939_ivanov
Objekt: 1939_barbier
  UdSSR
Titel (Russisch): Разрушение памятника Джордано Бруно фашистскими варварами в Риме в 1933 году. Картина худ. Дункель.
Übersetzung: Zerstörung des Giordano-Bruno-Denkmals in Rom im Jahr 1933 durch faschistische Barbaren; Motiv von Dunkel'. 
Herausgeber: Издание Государственного Антирелигиозного Музея (бывш. Исаакиевского собора) [Veröffentlichung des Staatlichen Antireligiösen Museums (ehem. Isaakskathedrale)], Leningrad.
Künstler: Николай Оттонович Дункель / Nikolaj Ottonowitsch Dunkel' (1893-1942; Dunkel' kam während der 900-tägigen Blockade Leningrads ums Leben).
Hintergründe: Die Statue für Giordano Bruno auf dem Campo de’ Fiori in Rom, wo Bruno im Jahr 1600 hingerichtet worden war, wurde 1889 von dem Bildhauer Ettore Ferrari geschaffen. Seit der Errichtung des Denkmals haben alljährlich zum Jahrestag von Brunos Feuertod am 17. Februar dort Gedenkfeiern stattgefunden. Tatsächlich wollte Papst Pius XI. die Statue nach Inkrafttreten der Lateranverträge 1929 beseitigen lassen. Zwar lehnte Mussolini dieses Ansinnen ab, verbot aber jegliche Veranstaltungen am Denkmal. // Objekt 1932_bes zeigt eine in Samara gedruckte Postkarte der "Union der kämpfenden Gottlosen". Diese Gesellschaft errichtete neben dem Antireligiösen Museum in Leningrad weitere dieser Museen in Samara, Brjansk und Moskau.
Postalische Merkmale: Gelaufen 1943 (Ort im Stempel unleserlich).
Datierung des Motivs: Um 1933.
Datierung des Kartendrucks: 1939.
UdSSR
Titel (Russisch): Рабы разгибают спину!
Übersetzung: Die Sklaven biegen ihren Rücken gerade!
Herausgeber: Государственное издательство „Искусство““ (Staatsverlag „Kunst“, Moskau).
Künstler: Виктор Семенович Иванов / Viktor Semenovich Ivanov, 1909-1968, sowjetischer Grafiker, Maler und Plakatkünstler.
Hintergründe: Das Zitat in der oberen rechten Ecke der Bildseite heißt zu deutsch: "'Vor den Augen der Millionen Werktätigen in den kapitalistischen und kolonialen Ländern, vor den Augen aller Ausgebeuteten und Unterdrückten wird der Weg zur Erlösung, der durch das lebendige Beispiel der Sowjetunion gebahnte Weg des Sozialismus grell beleuchtet.' (Aus der Resolution des VII. Kongresses der Kommunistischen Internationale)." // Der VII. Weltkongress in Moskau nahm im August 1935 mehrere Resolutionen an. Jene, deren Zitat die Postkarte schmückt, war die "Resolution zum Bericht von D.S. Manuilskis" vom 20.8.1935, noch im Kongressjahr zusammen mit anderen Kongressdokumenten in mehreren Sprachen in der UdSSR publiziert, auch in deutscher Sprache.
Postalische Merkmale: -
Datierung des Motivs: Um 1935.

Datierung
des Kartendrucks: 1939.
Frankreich
Titel (Englisch): His «I’ve nothing more to ask».
Übersetzung:
Sein "
Ich habe keine Fragen mehr".
Künstlersignatur: Paul Barbier 39
Hintergründe: Das Motiv veranschaulicht die Ohnmacht der von Hitler geknebelten Länder bis 1939. Unter der Signatur "Paul Barbier" erschien in gleichem Stil eine Postkartenserie mit rund 40 Motiven, alle vertrieben als s/w-Fotoabzüge. Die Serie kam in zwei Sprachversionen heraus (Englisch; Französisch) und nahm in den Jahren 1939 und 1940 aktuelle außenpolitische Entwicklungen aufs Korn. 
Ein zeitgenössischer Grafiker namens Paul Barbier ist unbekannt. Da aber unter der Signatur Paul Barbier 1939 und 1940 auch eine Serie farbiger Ansichtskarten erschienen ist, welche französische Waffengattungen vorstellte, kann man davon ausgehen, das Paul Barbier das Pseudonym eines Grafikerteams war, das im Sold des Kriegsministeriums stand. Dafür sprechen die heute noch in großer Zahl und guter Qualität verbreiteten Exemplare beider Serien.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1939.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1940_argentina
Objekt: 1940_guernica
Objekt: 1940_orozco
  Argentinien
Titel (Spanisch): La guerra! … frente a la Civilización y la Historia!
Übersetzung: Der Krieg! ... gegen Zivilisation und Geschichte! 
Herausgeber: Edición DIP, Ensenada, Provinz Buenos Aires.
Hintergründe: Nach dem Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt vom August 1939 und der Besetzung Polens durch das faschistische Deutschland konfrontiert der Grafiker bzw. die Grafikerin in dilletantischer Art Hitler und Stalin als Protagonisten des Krieges mit den Allegorien der menschlichen Zivilisation und Geschichte.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Januar 1940.
Anmerkung: Selten.

 

USA
Titel (Englisch): PABLO PICASSO / HORSE’S HEAD, FROM GUERNICA / Picasso: Forty Years of his Art.
Übersetzung: Pablo Picasso: Pferdekopf aus "Guernica", Picasso: 40 Jahre seiner Kunst. 
Herausgeber: The Art Institute of Chicago.
Hintergründe: Nach dem Publikumserfolg der Picasso-Retrospektive im MOMA New York im November 1939 (siehe Objekt 1939_moma) wurde die Werkschau vom 1. Februar bis 3. März 1940 in Chicago gezeigt. Die Ausstellung in Chicago war nur möglich geworden, weil wegen des Kriegsbeginns eine Rückführung von "Guernica" nach Europa nicht mehr durchführbar war. Allerdings war das Bild während seiner großen Tournee im Vorjahr schon einmal in Chicago ausgestellt worden, hatte aber seinerzeit nur mäßige Besucherzahlen und teilweise eine schlechte Presse gefunden. Erst die Ausstellung im MOMA ab November 1939 rief eine große Begeisterung an der Werkschau und an dem Bild "Guernica" hervor. Diese Umstände haben zur Entscheidung geführt, die Picasso-Bilder noch einmal in Chicago zu zeigen. // Die Karte zeigt ein Detail aus "Guernica". 
Postalische Merkmale: -
Datierung: Februar 1940.
Anmerkung: Selten.
USA
Titel: OROZCO, JOSÉ CLEMENTE: Zapatistas.
Herausgeber: The Museum of Modern Art, New York.
Künstlersignatur: -.
Hintergründe: Der mexikanische Freskenmaler José Clemente Orozco (1883-1949) gehörte nach seinen Ausstellungserfolgen ab 1930 in den USA zu bekanntesten Künstlern seiner Zeit; er prägte - neben Diego Rivera - das neue Verständnis in den USA für mexikanische Kunst ganz erheblich
. Als das MOMA vom Mai bis September 1940 seine Ausstellung "20 Centuries of Mexican Art" zeigte, gehörten museumseigene Bilder von Orozco schon selbstverständlich dazu. // Näheres über Orozcos Schaffen in den USA siehe Objekt 1937_orozco. Unsere Postkarte zeigt das Ölbild Orozcos auf Leinwand "Zapatistas" aus dem Jahr 1931. Über den 1919 ermordeten Emilio Zapata und dessen Bestrebungen während der mexikanischen Revolutionsjahre siehe Objekt 1919_zapata.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juni 1940.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1940_estados
Objekt: 1940_psoe
Objekt: 1940_jugoslavia
  Großbritannien / Portugal
Titel (Portugiesisch): Os Estados Unidos da Europa, realisação de Adolfo Hitler / Do Daily Mirror, Londres.
Übersetzung: Die Vereinigten Staaten Europas, verwirklicht von Adolf Hitler. 
Herausgeber: -
Künstlersignatur: unleserlich.
Hintergründe: Am 10
. Mai 1940 überfiel Hitler die neutralen Beneluxstaaten. Am 14. Juni marschierte die Wehrmacht in Paris ein. // In Großbritannien produzierte Postkarte (einer Serie mit Karikaturen zum politischen Tagesgeschehen), die über die britische Botschaft in Portugal Verbreitung fanden und aufgrund ihrer hohen Stückzahl noch heute unschwer zu erwerben sind. Näheres siehe Objekt 1938_ordem.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juni 1940.
Frankreich
Titel (Französisch): français, n'oubliez pas que... le patriotes français, qui ont passé la frontière espagnole pour rejoindre de l'armée de General de Gaulle ont été envoyés par Franco dans les geôles et dans les camps de concentration / P.S.O.E. / Parti Socialiste Ouvrier Espagnol - Marseille.
Übersetzung: Franzosen, denkt daran, dass... die französischen Patrioten, die die spanische Grenze passiert haben, um zur Armee von General de Gaulle zu stoßen, von Franco in Gefängnisse und Konzentrationslager geworfen worden sind / P.S.O.E. / Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens, Marseille. 
Herausgeber:
Parti Socialiste Ouvrier Espagnol / Presse et Propaganda Marseille.
Künstlersignatur:
unleserlich.

Hintergründe: Bereits kurz nach der militärischen Besetzung Frankreichs durch Hitlers Wehrmacht im Juni 1940 rief der französische General Charles de Gaulle (1890-1970) im britischen Rundfunk das französische Volk zum Widerstand gegen die Besetzung auf. Eine Woche nach der Rede gründete er in London das Komitee Freies Frankreich (France libre) und wurde Chef der Freien Französischen Streitkräfte (Forces françaises libres, FFL). Bis Ende Juli 1940 waren 7.000 Freiwillige dem Ruf de Gaulles gefolgt und hatten sich den FFLangeschlossen. Viele Franzosen, die über Spanien nach Nordafrika gelangen wollten, um sich in britisch kontrollierten Gebieten oder in den französischen Kolonien den Truppen de Gaulles anzuschließen, wurden von den spanischen Behörden festgehalten und interniert. Die Karte der Spanischen Sozialistischen Partei im französischen Exil macht die Bevölkerung im unbesetzten Teil Frankreichs auf diese Gefahr aufmerksam.
Postalische Merkmale:
-
Datierung:
Juli 1940.
Anmerkung: Selten. Echtheit nicht geklärt.
Jugoslawien  
Titel (Serbo-Kroatisch): Cuvajte mi Jugoslaviju.
Übersetzung: Haltet mir Jugoslawien zusammen. 
Herausgeber: -
Künstler: -
Hintergründe: Bittere Satire auf Hitlers und Mussolinis Eroberungsgelüste gegenüber Jugoslawien. Der klassische Dialog (übersetzt): Liebe Großmutter!
Warum haben Sie so große Augen? - Um dich besser sehen zu können! - Warum haben Sie so große Hände? - Ja, um dich enger umarmen zu können. - Warum haben Sie so große Zähne?

Postalische Merkmale: -
Datierung: August bis Oktober 1940.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1940_franco
Objekt: 1940_fight
 
  Großbritannien
Titel (Englisch): Before he sold himself to Hitler..
Übersetzung: Kurz bevor er sich an Hitler verkaufte.  
Herausgeber: -
Fotograf(in): -
Hintergründe: Neujahrskarte (auf der Adressseite Abdruck "Happy new year"). Nach ihrem Treffen in Hendaye (Frankreich) am 23. Oktober 1940 verabschiedete Hitler Franco am Bahnsteig. Die Herausgeber der Karte gingen davon aus, dass Franco bei diesem Treffen gegenüber Hitler Zusagen machte, um ihn in seinem Krieg im Osten zu unterstützen. Tatsächlich setzte Franco die sog. „Blaue Division“ (17.900 Mann Infanterie) von 1941 bis 1943 an der Ostfront ein, wo sie in die Wehrmacht eingegliedert wurde.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Dezember 1940.
USA
Titel (Englisch): 1870 - 1914 - 1940. Barbarism against Civilization! - Help Fight Nazism!
Übersetzung: 1870 - 1914 - 1940. Barbarei gegen Zivilisation! Hilf, den Nazismus zu bekämpfen!
Herausgeber: -
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1940.
Anmerkung: Selten.
 
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1941_ping
Objekt: 1941_greece
Objekt: 1941_burka
  USA / China
Titel (Englisch): This is Ping Mei – a child of China.
Übersetzung: Das ist P’ing Mei – ein Kind Chinas. 
Herausgeber: United China Relief, New York. 
Aufdruck auf Adressseite (übersetzt): "Es ist eines von dreißig Millionen Kindern, die in einem seit 4 Jahren andauernden gnadenlosen Krieg mutter-, vater- und obdachlos geworden sind."
Hintergründe: Spendenkarte der am 7. Februar 1941 in den USA gegründeten Hilfsorganisation United China Relief (N.Y.). Das Foto entstand während der Bombardierung von Shanghais Südbahnhof durch die japanischen Truppen am 28. August 1937. Für viele chinesische Historiker begann der Zweite Weltkrieg bereits am 7. Juli 1937, als japanische Truppen die Marco-Polo-Brücke bei Beijing eroberten. China hatte nach der Sowjetunion den zweithöchsten Blutzoll im Zweiten Weltkrieg zu tragen: 13,5 Millionen Tote, darunter 10 Millionen Zivilisten.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Februar 1941.
Anmerkung: Selten.
Griechenland
Titel (Griechisch): ΚΟΥΡΕΙΟΝ Η ΙΤΑΛΙΑ.
Übersetzung: Der Barbier Italiens.
Verlag: ΕΚΔΟΣΙΣ "ΑΣΔΕΡΟΣ" ΛΥΚΟΥΡΓΟΥ 10-ΑΘΗΝΑΙ / Verlag Asteros, Athen.
Hintergründe: Mussolini nach seiner militärischen Niederlage im Oktober 1940 in Griechenland, zu Griechenlands Diktator Metaxas: "Ich kann Sie nicht rasieren, Sie sind zu groß". Aus einer in Athen hergestellten Serie. 
Postalische Merkmale: -
Datierung: Anfang 1941.
UdSSR
Titel (Russisch): Сжигание паранджи.
Übersetzung: Schleierverbrennung.
Verlag / Herausgeber
: Иллюстрационно-Издательское Бюро ВСХВ / Всесоюзная сельскохозяйственная выставка (ВСХВ).
Druck: Типография "Искра революции", Москва / Druckerei "Iskra rewoljutsii", Moskau.
Künstler: Оганез Карапетович Татевосян / Oganes (Jegische) Tadewosjan, armenisch-sowjetischer Maler, 1889-1974.

Hintergründe:
Am 1.8.1939 wurde auf dem Ausstellungsgelände am Prospekt Mira in Moskau die All-Unions-Ausstellung für Landwirtschaft eröffnet. Sie stand bis zum Ausbruch des Krieges 1941 den Besuchern offen. Nach dem Krieg wurde sie 1954 wiedereröffnet und im Jahr 1959 zu einer Leistungsschau des Sozialismus erweitert ("Ausstellung der Errungenschaften der sowjetischen Volkswirtschaft"), allgemein als "Allunionsausstellung" bekannt. Das Gemälde "Schleierverbrennung" (1930) des armenischen Künstlers Oganes Tadewosjan wurde im Pavillon der Usbekischen Sowjetrepublik ausgestellt. Mitte der 20er Jahre wurden in Mittelasien, wo der Schleier in der islamischen Gesellschaft noch allgemein üblich war, öffentlich organisierte Schleierverbrennungen durchgeführt. Sie sollten den von Lenin vorgezeigten Weg der ökonomischen Befreiung der Frau etwas abkürzen helfen. Doch der Widerstand gegen diese emanzipatorischen Bestrebungen war enorm. Allein zwischen 1926 und 1928 wurden in Usbekistan 2500 Aktivistinnen, also Mitglieder der Frauenkomitees, ermordet, sodass viele Frauen zeitweise zum Schleier zurückkehrten. // Siehe auch die Fotopostkarte aus Taschkent, die im Jahr 1929 unverschleierte Usbekerinnen zeigt: Objekt 1929_para. Vgl. auch Objekt 1933_burka.
Postalische Merkmale:
-

Datierung der Postkarte:
Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Schlagwörter: gleichberechtigung gleichstellung mittelasien zentralasien armenien burka tschador feminismus.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1941_spyros
   
  Griechenland
Titel (Griechisch): ανταρστίσσα της εθνική αντίστασης τον 1941.
Übersetzung: Widerstandskämpferin des nationalen Widerstands im Jahr 1941.
Fotograf: Spyros Meletzis (1906-2003).
Postalische Merkmale: -

Datierung der Postkarte:
Zweiter Weltkrieg.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1942_pitch
Objekt: 1942_mann
Objekt: 1942_nowjat
 
  Trinidad und Tobago ((Karibik, britische Kolonie)
Titel (Englisch): Pitch Lake, Trinidad, B.W.I.
Verlag: PECO Ottawa (Photogelatine Engraving Co., Limited), Kanada.
Hintergründe: Arbeiter fördern am Pitch Lake auf Trinidad Naturasphalt. Neben der Plantagenwirtschaft (Zuckerrohr, Kakao, Kaffee, Kautschuk, Bananen, Kokos) waren die Erdölförderung und -verarbeitung, die Rum-Produktion und der Asphaltabbau die wichtigsten Sektoren der Inselwirtschaft. Trinidad und Tobago wurden im 2. Weltkrieg zum größten karibischen Militärstützpunkt der alliierten Streitkräfte ausgebaut, was die Entwicklung der Infrastruktur und der Wirtschaft derart förderte, dass Trinidad schon damals die am weitesten industrialisierte Insel der Karibik war. Seit 1962 sind Trinidad und Tobago unabhängig. Auch nach Erfindung des Kunstasphalts ist der Export von Naturasphalt ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor geblieben. 
Postalische Merkmale: Gelaufen März 1942 von Port of Spain (Trinidad) nach Philadelphia (USA).
Großbritannien
Titel (Englisch, Deutsch):  
Help / Helft / Heinrich Mann.
Herausgeber: Free German League of Culture in Great Britain / Freier Deutscher Kulturbund.
Künstlersignatur: -
Künstler: Kurt Lade (1905-1973). 
Hintergründe: Der Free German League of Culture war ein Zusammenschluss von deutschen emigrierten Künstlern, Musikern, Literaten und Wissenschaftlern in England; er formierte sich in London im Dezember 1938 (die offizielle Gründung fand drei Monate später statt) auf Initiative deutscher Kommunisten. Auch Kurt Lade gehörte dem Kulturbund an. Bereits 1939 wuchs die Organisation auf mehr als 1000 Mitglieder. Ab 1940 stellte die Anglikanische Kirche dem Kulturbund ein Haus im Londoner Stadtteil Hampstead zur Verfügung. Die Organisation bestand bis 1945 und gilt als Vorläufer des Kuturbundes in der SBZ bzw. in der DDR.
Postalische Merkmale: -
Datierung: 1942 / 1943.
Anmerkung: Selten.
Ukraine (UdSSR)
Titel (Ukranisch): Новиять редь“ вь Европа / На младини Хитлерь е мечталь да стане архитекть / Завьршениять архитектурень проекть за сградата „Нова Европа“. Авторь: Адолфь Хитлерь.
Übersetzung: „Die neue Ordnung“ in Europa / In seiner Jugend träumte Hitler davon, Architekt zu werden / Fertiges Architekturprojekt für das Gebäude „Neues Europa“. Autor: Adolf Hitler.
Herausgeber: -
Künstlersignatur: -
Künstler: Boris Jefimowitsch Jefimow / Борис Ефимович Ефимов; 1900-2008, russisch-sowjetischer Karikaturist.
Hintergründe: Das "neue", d.h. faschistische Europa karikierende Grafik des bekannten sowjetischen Künstlers Boris Jefimow, die erstmals 1942 unter dem Originaltitel "Новый порядок в Европе" in der sowjetischen Presse erschien (nicht jedoch in der Satire-Wochenschrift "Krokodil", wie zuweilen behauptet), danach 1943 im Album “Гитлер и его свора - Карикатуры Бор. Єфимова" [Hitler und sein Rudel - Karikaturen von Boris Jefimow], Verlag Iskusstvo Leningrad / Moskva. Eine frühe Fassung ohne Galgen, Hitler und Richtblock schuf Jefimow bereits im Jahr 1936. Der fehlende Zudruck bei unserem vorliegenden ukrainischen Exemplar deutet daraufhin, dass die Karte ebenfalls zu einer Sammelmappe bzw. zu einem Postkartenalbum gehörte. Jefimow war der Bruder des bekannten sowjetischen Journalisten Michail Kolzow (1898-1940), vgl. Objekt 1934_kolzow. // An den Fassaden kyrillische Ländernamen für Polen, Tschechoslowakei, Frankreich, Italien, Dänemark usw. // Serie.
Postalische Merkmale: Ohne Postkartenzudruck.
Datierung: 1942/43.
Anmerkung: Selten.
        . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
  Objekt: 1942_webb
Objekt: 1943_dux
Objekt: 1944_bari
  Großbritannien
Titel (Englisch): Sidney & Beatrice Webb 1942.
Fotograf
: Allan G. Chappelow (1919–2006), englischer Schriftsteller und Fotograf aus Hampstead, Nord-London, siehe Wikipedia.
Hintergründe: Beatrice Webb (geb. Potter, 1858-1943) und Sidney Webb (1859-1947), verheiratet seit 1892, waren britische sozialistische Aktivisten und Sozialwissenschaftler. Beide waren bekannt als Autoren einflussreicher sozialpolitischer Schriften. Gemeinsam mit George Bernard Shaw und Graham Wallas gründeten sie 1895 die London School of Economics and Political Science. Näheres im Web.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Unklar, vermutlich 1942 oder Nachkrieg.
Italien
Titel (Italienisch):  
DUX... Criminale in Attesa di Giudizio
Übersetzung: Der Führer ... Verbrecher in Erwartung des Urteils.
Herausgeber: -
Künstlersignatur: -
Hintergründe: Nach der erfolgreichen Landung der Allierten in Italien wurde Mussolini vom Großen Faschistischen Rat in der Nacht vom 24. zum 25. Juli 1943 entmachtet und in die Verbannung geschickt. Damit war die Mussolini-Diktatur beendet. Diesem Ereignis ist die seltene Fotopostkarte gewidmet, deren Urheber und Ort der Herstellung uns unbekannt sind. Der aus Faschisten und Monarchisten bestehende Große Faschistische Rat wollte einer antifaschistischen Massenbewegung zuvorkommen und nahm Verhandlungen mit den Alliierten auf, die im September 1943 zum Waffenstillstand führten. Mussolini, aus der Haft befreit, rief einen über norditalienische Gemeinden verstreuten faschistischen Staat, die Repubblica di Salò, ins Leben, der er in Salò am Gardasee vorstand und die nur mit Hilfe Nazideutschlands existenzfähig war. In den letzten Kriegstagen wurde Mussolini von kommunistischen Partisanen aufgegriffen und am 28. April 1945 hingerichtet. Die aufgenähte Häftlingsnummer ist eine Referenz an Mussolinis Marsch auf Rom im Oktober 1922, in dessen Folge der König Vittorio Emanuele III. am 28.10.1922 die Unterschrift unter einen Regierungserlass verweigerte, der vorsah, den Ausnahmezustand auszurufen und militärisch gegen Mussolinis Schwarzhemden vorzugehen. Der König berief Mussolini zum Ministerpräsidenten (Vereidigung am 31.10.1922). Der 28.10.1922 markierte somit die Kapitulation von Regierung und König einerseits und Mussolinis Machtantritt andererseits. / In gleicher Aufmachung liegt eine Gedenkkarte für Giacomo Matteotti vor, der 1924 von den Faschisten ermordet worden war (vgl. Objekte 1924_linz und 1924_matteotti).
Postalische Merkmale: -
Datierung: Juli 1943.
Anmerkung: Sehr selten.
Italien
Ohne Titel
Herausgeber: Edizione "Messaggeri Meridionali" Bari.
Hintergründe: Die Karikatur ziert eine der Postkarten einer 5-teiligen Serie, die mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz nach der Befreiung Roms in Umlauf kam. Alliierte Verbände waren am 4. Juni 1944 kampflos in das von der Wehrmacht geräumte Rom einmarschiert. Das rund eingefasste Kreuz auf dem Helm von Gevatter Tod gehörte nicht zu den Insignien italienischer Streitkräfte, sondern assoziiert Eisernes Kreuz und Grabkreuz zugleich, steht hier also für den Soldatentod schlechthin. Die auf der Adresseite aufgedruckte Angabe zur Edition "Messaggeri Meridionali" (Südliche Boten) ist wahrscheinlich fiktiv. Auch der Künstler blieb anonym.
Postalische Merkmale: -
Datierung: Ab Juni 1944.
Anmerkung: Sehr selten.

 


 
 
 

(c) seit 2014 Projekt Postcard-Social.de
Kontakt