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Unsere Autorin Heide Kramer berichtet von einer ungewöhnlichen Lesung, die am 9. Oktober
2016 in der Gedenkstätte Hannover-Ahlem stattgefunden hat.
Der
Beitrag![]()
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April 2016 ![]() |
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Helmut
Gewalt unterbreitet eine Anzahl aufgefundener Archivalien über die Rolle
des Flugzeugunternehmens Hugo Junkers in den deutsch-sowjetischen Beziehungen,
der Zusammenarbeit zwischen Roter Armee & Reichswehr, zur Geschichte der Lufthansa und anderes mehr, insbesondere
aus den Jahren 1925-1927, des weiteren zur Geheimen Reichssache Milch-Junkers
1933-1935 sowie des Russlandausschusses der Deutschen Wirtschaft
vor Kriegsbeginn 1939. Mit dieser Edition stellt H. Gewalt die in Lutz Budrass'
"Adler und Kranich. Die
Lufthansa und ihre Geschichte 1926-1955"
(2016) aufgestellte "Alleinschuldthese" zu Junkers Fallieren in Frage.
Der
Beitrag (Umfang 215 S.)
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März 2016 ![]() |
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Helmut
Gewalt präsentiert Archivalien zur Person des Dresdner Faschisten Manfred
Freiherr von Killinger (der ab 1933 für kurze Zeit sächsischer
Ministerpräsident war) aus dem Bundesarchiv und geht einigen Aspekten seiner
Karriere nach, - angefangen von dessen Konflikt mit
Gauleiter Mutschmann bis zu Killingers Rolle bei der faschistischen "Judenaktion"
in Rumänien. Der
Beitrag (Umfang 125 S.)![]()
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Januar 2016 ![]() |
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Auf
einem Flohmarkt in der Rothenbaumchaussee in Hamburg im April 1999 kramte der
Autor unseres Beitrags aus einem Karton eine Handvoll Fotos heraus, feilschte
nicht lange und erstand sie für 5 DM. Unter diesen Schwarzweiß-Bildern befand
sich auch ein kleiner Fotoabzug, auf der Rückseite handschriftlich beschriftet.
Im Jahr 1940 hatte irgendjemand, vielleicht ein Wehrmachtssoldat, im besetzten polnischen
Lodz dieses Foto vom Rathaus aus aufgenommen. Einen Abzug davon schickt der
Fotograf an seine Angehörigen in Deutschland. Er glaubte, ihnen damit etwas Aufregendes
mitteilen zu müssen... Der
Beitrag![]()
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August 2015 ![]() |
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![]() Grafik Senenko |
Seltsam,
dass der Katalog zur groß angelegten "Hessischen Landesausstellung" von 2013
in Kassel über die Gebrüder Grimm auf den Historiker Heinrich
von Treitschke (1834-1896) verwies,
ohne dessen tragende Rolle bei der Ausprägung des Antisemitismus in der
Gelehrtenwelt Deutschlands zu erwähnen. War es im 19. Jahrhundert nicht der
damals sehr populäre und
einflussreiche Treitschke, Nachfolger des Historiografen Leopold von Ranke,
gewesen, der mit der später in Nazideutschland
omnipräsent gewordenen Hetzlosung "Die Juden sind unser Unglück!"
üble völkisch-antisemitische Ressentiments geschürt hatte? Möglicherweise
hat die Treitschke-Referenz damit zu tun, dass Kassel lange keine Universität
besessen hat. Auch wurde der Grimm-Komplex in Kassel einem Vermarktungskonzept
ausgesetzt, wonach die Museen zu den Wochenenden mit Besuchern aus dem Umland
gefüllt werden sollten. Will man ihnen mit Treitschke auf der rechten Spur ein
wenig entgegen kommen? Ein Beitrag von Helmut Gewalt. ![]() |
Juni 2015 ![]() |
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![]() Alle Fotos H. Kramer |
Auf
Anregung unserer Autorin Heide Kramer aus Hannover wurden am 9. Juni 2015 unweit
des Bundeskanzleramts in Berlin zwei Stolpersteine
für Ministerialrat Hans Goslar und seine Frau Ruth-Judith Goslar verlegt. Heide
Kramer war dabei. Mehr...![]()
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Mai 2015 ![]() |
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![]() Transformationen in Bronze: Kunst - Schrott - Kult. Foto U. Suhling
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Unser
Autor Helmut Gewalt aus Kassel führt uns zwei Fälle von Bilderstürmerei aus
zwei verschiedenen Epochen vor. Er stellt sie gewissermaßen gegen- und
nebeneinander auf, zur allgemeinen Belehrung und "gegen den Ikonoklasmus
der rechten, der klerikalen und anderer Banden", wie er neulich etwas
salopp gesagt hat. 500 Jahre liegen zwischen dem "Katzevangelischen
Tummelgeist" und der Entschrottung einer Bredelbronze. Der
Beitrag ![]()
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April 2015 ![]() |
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Im
Juli 1933 wurde der suspendierte sozialdemokratische Bürgermeister des
4500-Einwohner-Städtchens Zörbig (in der Industrieregion Bitterfeld und Wolfen),
Walter Hageneier, von SA-Leuten aus seiner Dienstwohnung gezerrt, ihm ein Schild
umgehängt und er wie eine Jahrmarktsattraktion durch die Straßen des Orts
eskortiert. Seine Tochter Sonja
Roesink, die heute in Hamburg lebt, hat bis 2013 Archive und
Museen angeschrieben und Material über dieses Geschehen zusammengetragen. Auch
ist sie den Spuren des Nationalsozialisten Gerhard Thiede, der die Treibjagd auf ihren Vater
veranlasst hat, gefolgt und hat dessen Nachkriegskarriere als Bürgermeister
einer Bodenseegemeinde recherchiert. René Senenko hat das Material von
Sonja Roesink zu einem chronikartigen Beitrag verdichtet. Der Beitrag ![]()
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Feb. 2015 ![]() |
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Unserem
Autor Helmut Géwalt geht es um Auslassungen und Versäumnisse in der 1100-Jahr
Festschrift der Stadt Kassel, die im August 2013 unter dem Titel "Kassel in
der Moderne: Forschungen und Studien zur Stadtgeschichte" von Jens Flemming
und Dietfrid Krause-Vilmar (823 S.) den Buchmarkt erreichte. Besonders über
einen der unerwähnt gebliebenen, über den Kasseler Hochbauamtsleiter der 50er
bis 70er Jahre Werner Noell, einem einstigem SS-Mitglied, war seit 1999 näheres
bekannt. Und doch blieben er und andere in der Festschrift ohne Erwähnung.
Helmut Gewalt legt Dokumente zu diesem und anderen Fällen vor.
Der Beitrag
Anhang
1:
Althaus,
Nationalsoz.Volkswohlfahrt (1940);
Anhang
2: Althaus-Materialien
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Okt. 2014 ![]() |
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Eugen
Gerstenmaier (1906-1986) war von 1954 bis 1969
Bundestagspräsident. Zum 100. Geburtstag dieses CDU-Politikers schuf einer
seiner Nachfolger im Amt, Dr. Norbert Lammert (ebenfalls CDU), im Jahr 2006 bei der Feierstunde des Deutschen Bundestages
ein offiziell gültiges Bild von der Vita des Jubilars. Helmut
Gewalt hat genauer hingesehen und kratzt am Goldrahmen des "längstgedienten"
Bundestagspräsidenten. Was am Rande der Recherche noch alles ans Licht kommt,
ist nicht minder von Belang. Der Beitrag | Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949-1999, Einträge zu Gerstenmeier ![]()
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Juli 2014 ![]() |
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Kamal
Salehezadeh (Hamburg) nimmt das globale Interessen- und Kräftespiel der
Supermächte unter die Lupe und macht deutlich, welche Rolle der Spielball
Ukraine dabei einnimmt. Der Autor entwirft ein Bild des derzeitigen Konflikts in
der Ukraine, das illustriert, wer den Krieg eigentlich führt und zu welchem
Zweck. Die USA, die mit hauseigenen Problemen zu kämpfen haben und
wirtschaftlich mit Russland weniger verflochten sind als Europa, verfolgen eine
andere Strategie als der Konkurrent EU. Dieser Gegensatz ist - in den
gemeinsamen Bestrebungen, Russland in die Knie zu zwingen - kein Widerspruch.
Ein Diskussionsangebot. Der Beitrag ![]()
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Juni 2014 ![]() |
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Obwohl
das Vergleichen oder gar das Identisch-Setzen im Grund nicht vergleichbarer
Einzelereignisse fragwürdig ist, scheinen doch
über Jahrhunderte repressive Strukturen tradiert worden zu sein, deren Träger
vorwiegend spezifische gesellschaftliche Gruppen waren. In unserem Fall sind das
Juristen mit protestantisch-calvinistischer Orientierung, aber auch anderen
Fundamentalismen aus differierenden Organisationsformen, - vorwiegend Personen
also, die in komplexen mystifikatorischen und vor allem legalen Zirkeln agierten.
Modifizierte Erscheinungsformen lassen sich bis in die Zukunft weisende
Nachweisformen zeigen, denen zu begegnen sein müßte.
Helmut Gewalt geht dem Fall des Juden Antoni Löw nach, der 1527 in St. Gallen
enteignet wurde, - ein Ereignis, das in anderen Quellen tradiert, aber zeitlich
und räumlich verlegt wird: nach Appenzell, wo Löws Eigentum konfisziert und er
selbst 1584 hingerichtet worden sei. Der Beitrag ![]()
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Mai 2014 ![]() |
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Den
deutschen Kriegsverbrechen in Italien u.a. Ländern in den letzten Tagen vor
Ende der Eroberungs- und Unterwerfungsfeldzüge des Hitlerschen 3. Reichs entsprachen ähnlich motivierte, aber anders gerechtfertigte Tötungsdelikte im
faschistischen deutschen Kernland. Gemeint sind hier die für "kleinstkriminelle"
Delinquenz verhängten und exekutierten Maximalstrafen, die der NS-Ideologie
gemäß von der kleinbürgerlichen Verwaltungsschicht getragen wurden, - eine
Schicht, die unfähig war, "rechtmäßige", formale Anweisungen im
kollektiven Prozess verwaltungsmäßig autoritärer Funktionalität preußischen
Kadavergehorsams zu ignorieren. Helmut Gewalt zeichnet die schwache Spur des
italienischen "HIWI" Lino Setti nach. Der
Beitrag ![]()
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Dez. 2013 ![]() |
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Heide
Kramer hat ein Gedenkblatt gestaltet, auf der sie mit ihren Fotografien an die
Riga-Deportation, der Verschleppung Hannoveraner Juden ins Rigaer Getto am 15.
Dezember 1941 erinnert. Von
1001 Deportierten haben nur 69
überlebt. Zugleich widmet die Autorin dieses Blatt der
Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Riga-Deportation. Der
Beitrag ![]()
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Dez. 2013 ![]() |
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Bekanntlich
nahm der Druck nach Kriegsbeginn 1939 auf die Beschäftigten in den
"kriegswichtigen" Beitrieben in Nazideutschland erheblich zu.
Überstunden und Sonntagsarbeit wurden zur Normalität. Der Fall des Schlossers
Heinrich Schmidt (geb.1895) im Junkers-Motorenwerk in Kassel zeigt, dass nicht
angetretene Sonntagsarbeit im Wiederholungsfall schon als Sabotage gelten
konnte, auch wenn dieses unterstellte Tatmotiv dann nicht in das Gerichtsurteil
einging. 1944
verhaftet, wurde Schmidt wegen "Störung des Arbeitsfriedens" und
"Untergrabung der Arbeitsdisziplin" zu einer Gefängnisstrafe von zwei
Jahren verurteilt. Unglaublich, aber
wahr: Noch im Jahr 1946 saß Schmidt in einem Bayerischen Gefängnis diese
Strafe ab. Helmut Gewalt legt hier Dokumente zu diesem Fall vor. Obwohl Schmidt trotz Versuch nicht vor den Volksgerichtshof gebracht wurde, evoziert sein Fall doch eine kurze thematische Auseinandersetzung mit Dr. Roland Freisler, zumal Kassel eines seiner Wirkungszentren war. Zu Freisler existiert unter http://www.digam.net/?str=217 eine kommentierte Archivaliensammlung aus den Beständen im Staatsarchiv Marburg. Der Beitrag ![]()
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Nov. 2013 ![]() |
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![]() H. Hunke Bildquelle: mediabase1.uib.no |
Setzung
und Zitat NS-Freiwilligkeitsbegriff unter Nexus zur Werbung & "Werberat
der Dt. Wirtschaft"
[*], letzteres Institut dem "Promi" assoziiert, vom multifunktionalen
Heinrich Hunke
[**] im Direktorat geleitet, aus der Kasse finanziert wie die Ufa, Gründung
Ludendorffs
& Schenkung A. Hugenbergs an die NSDAP - und vom Goebbels'schen
Reichpropagandaministerium
kontrolliert - wg. : wird erst einmal diese unfertige Form gegeben.
Deren wesentliche Mängel sind "Einbau" einer emotional affizierten
Darstellung
ggn. Vorgehen Klausch-Klepsch's, als schlichtes Überrollen wahrgenommen, als
"subj.
kamera" gerade noch tolerabel, in dieser ersten, etwas klareren Fassung,
denn eine bloße
Materialsammlung & auch ggn. Beamtenzensur, Gleichschaltung &
Normierung, incl. Autoritarismus, für escalierend wahrgenommen : als
Objektivität dann verkauft & zur Selektion
verwand seitens einer "offiziellen Diskursivität"- vor allem ohne die
immer existierende
Fiktionalität jedes verbalen Diskurs zu thematisieren & entschieden gegen
die "ur"-idealistische
Mystifikation : am Anfang sei das Wort gewesen /oder etwa ein Befehl?
Selten mitreflektiert. Dsgl. unter ansatzweiser & unfertiger Darstellung der
Intention : nicht nur
eines bollandistischen "Zurück zu den Quellen" sondern der
Einstellung : da "nur die Wahrheit
agitiere", gäbe es zur verbindlichen Darstellung nur die schmalst aber
möglichst wirklichkeitsnah
kommentierten Quelleneditionen. Denn andere nachvollziehbare Formen,
zumindest
viele, scheinen ideologisch, metafiktional mystifiziert: mystifizierend somit in
der
annähernd unendlichen, neuen Multiplikation. Kautelen im aktuellen Umfeld
blockieren
erforderte weitere Recherche : hält alles zusammen - steht das noch aus. Der Beitrag * Werberat der deutschen Wirtschaft / Mit Gesetz über Wirtschaftswerbung vom 12.9.33 berufenesGremium aus sachverständigen Vertretern der Wirtschaft, das das gesamte Werbungs-, Anzeigen-, Ausstellungs-, Messe- und Reklamewesen beaufsichtigen sollte. Die Mitglieder des Werberats wurden vom Propagandaministerium berufen, das damit eine sichere Kontrolle über Inhalt und Gestaltung aller Werbekampagnen gewann, die beim Werberat angemeldet und von ihm genehmigt werden mussten. [http://www.lexikon-drittes-reich.de/Werberat_der_deutschen_Wirtschaft]** "Hunke" / Eintrag auf der Kartei aller RSH-Agenten / Bemerkung "Promi". ![]()
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Nov. 2013 ![]() |
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Gedenkblatt
zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 und an die mutige Tat des Herschel
Grynszpan. Ein
Beitrag
von Heide Kramer ![]()
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März 2013 ![]() |
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Die
Künstlerin Heide Kramer aus Hannover hatte im Sommer 1981 einen jener Klarträume,
derer man am Morgen nur selten habhaft wird.
Das Bild, das noch im selben Jahr entstand, verarbeitete diese Traumimpression. Heide Kramer stellt uns die Entstehung ihres Bildes vor. Der
Beitrag ![]()
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März 2013 ![]() |
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Auf die
Schriftstellerin Elfriede Brüning verwies Klaus Huhns "Nachlese", Berlin
2013, erschienen "anlässlich des 20jährigen Bestehens des Spotlessverlags
und des 85. Geburtstags seines Gründers Klaus Huhn." 18 Spotless-Autoren über die Kehrtwende, mit Sicht auf lange vorbereitete Vereinnahmung. Folgend Ungleichbehandlung bei Löhnen, Gehältern, Preisen, Pensionen, Renten, Okkupation der Kommandos in Gesellschaft, Produktion, Universitäten, Markt, Gerichten & Übernahme der Staatsverwaltung, mit Personalkonkurrenzentlastung alter Länder. Nebenan Jahrzehnte perennierende Diskriminierung über inzwischen Jahrzehnte repetierend, protestantisch-schuldevokativer Repression weiter reaktiv flankiert, escalierter noch, denn bereits zu Zeiten des Systemgegensatzes alle Diskriminierungen, Traditionen deutsch-amerikanischen Antikommunismus nach 1871 und 1917 gleich folgend, auch ein Motiv anschließender Zweistaatlichkeit mitführend, lässt den Verdacht nicht aus: Aufkommen billigster Rache wäre beteiligt gewesen, Benachteiligungen wegen in den 50er Jahren. Der Beitrag ![]()
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Jan. 2013 ![]() |
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Anmerkungen
von Helmut Géwalt zur
Jubelschrift aus dem Kasseler Firmensitz des Erdöl-/ Erdgas-Konzerns
Wintershall. Die Wintershall Holding, die die während des Faschismus
schon sehr
exportorientierte Firma Kali & Salz erst nach 1945 übernommen
hat - dem BASF-Konzern angehörig, einem Zerfallsprodukt
des I.G.-Farbenkonzern - in dessen ehem. Hauptverwaltungsgebäude
- heute glücklicherweise die Frankfurter
Universität residiert, wodurch die Chancen formaler Reorganisation
dahingehend zumindest gehemmt. Im Bewusstsein mehr konzeptmäßiger als tatsächlich durchgeführter Kritik wurden in der hier gesichteten Kassel-Jubelschrift mehrere zwiespältige Einfältigkeiten oder auch gekaufte Merkwürdigkeiten, die sich immerhin als beste Stadtgeschichte Kassels einzuführen versucht, auffällig. Dies zum 1100. Jahr des Gründungsnachweises der Stadt im Jahre des lutherischen Herrn 2o13. Vorspann; FR-Artikel und Der Beitrag. Ergänzung vom 2. November 2014 ![]()
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Dez. 2012 ![]() |
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Unserem
Autor Jürgen Schwiening fiel sein altes handgeschriebenes Liederheft aus
den Jahren 1944 bis 1946 wieder in die Hände. Er ging damals südlich von
Hannover in einem kleinen Dorf in die Volksschule. Das Heft illustriert die Symbiose
von Volkstum, christlichem Denken und Nazismus. Hitler
und Gott erscheinen in engem Zusammenhang. Ohne Brechung reiht sich 1945
an 1946. Was damals in den westlichen Besatzungszonen normal war, liest
sich heute beklemmend. Der Beitrag ![]()
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Okt. 2012 ![]() |
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![]() Foto (Ausschnitt) von ©Heide Kramer, 2010
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Heide
Kramer hat eine kurzes Lebensbild über die heute 92-jährige, in Hamburg
lebende Autorin Gerda Zorn erstellt. Sehr lesenswert. Eine Bibliografie
Ihrer Werke verdeutlicht die Lebensleistung dieser
Frau. Der Beitrag ![]() |
Aug. 2012 ![]() |
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![]() Fotografik nach einem Foto von ©Heide Kramer
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Der
jüdische Friedhof in Tangermünde (Sachsen-Anhalt) ist fast 300 Jahre
alt. Heide Kramer macht uns auf das heute nur schwer zugängliche
Gräberfeld neugierig. Sie hat ihren Beitrag, den wir hier bereits im
April veröffentlicht hatten, nun um einige sehr schöne und
eindrucksvolle Bleistiftzeichnungen bereichert, die sie Anfang August vor
Ort angefertigt hat. Der Beitrag ![]()
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Mai 2012 ![]() |
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![]() foto © johannes-becher.de
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Der
Autor Helmut Géwalt über seine Arbeit: «Für anlässlich meines
Wohnortswechsels nach Kassel auftauchende Fragestellungen zur näheren
& weiteren Wohn-Umgebung,
mit deren Enstehensgeschichte wurde, spezifische Problematik der
NS-Geschichte - ventilierende Literatur nicht gefunden: Aber zuerst eine
architekturgeschichtliche Monographie & eine Festschrift zum regional,
ehemals mehr separierteren Stadtteil ["25 Jahre"]. Deren
Rezeption warf einige Fragen auf, die im Ansatz zu klären versucht
werden, subjektives Interesse war
aber nicht derart intensiv affiziert: dass der Ansatze durchzufragen und
bis zu einem letztmöglichen Punkt zu klären daraus entstanden wäre -
das wird an der "ungebundenen, nicht systematisierten" Form auch
offensichtlich, weitere Erklärungen finden im Text statt, dessen lange
Zitate alle ausgewiesen sind. Ergänzt
durch ein ansatzweise auf NS-Involviertheit analysiertes protestantisch
orientiertes CDU-Gremium aus einem spezifischen chronologischen Horizont -
in aber Kontinuität existierend, bis zur Wende 1989/9o... Nicht explicit
hinterfragt wurde deren Wirken & dazu, weil kontextuell erstmalig
wiederentdeckt, keine weitere Forschung vorgenommen. Dualistisch-monokausal orientierende Ableitungen & Descriptionen sollten unterbleiben. Kommt die mehr konservative polititische Organsation dadurch stark in den kritischen Blick - bleibt zum Pendant, weniger verlogener Desinformationen desgleichen ein schaler Satz. Ansatzweise deutlich wird Einfluß religiöser Organisiertheit. Wegen vor allem der weniger bekannten Faktizität, so bez. "Reichsfluchtsteuer" wurde bereits mit den "Brüningschen Notverordnungen" gesetzlich verankert - scheint der dargestellte Zusammenhang doch nicht zu unwesentlich - keineswegs liegt dem der Versuch einer diminuisierenden Bewertung deren rigidest möglicher Anwendung durch den NS zugrunde. Kaum erfordert, Hinweis auf bereits seit Niederschlagung der Münchner Kommune, Kapp- & Ludendorff-Hitler-Putsch nicht unterbrochene autoritäre Staatslenkung, Einfluss der Reichswehr & deren Hintermänner.» Der Beitrag | Kurzvideo |
Dez. 2011 ![]() |
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Johannes
Heesters ist tot. Helmut Gewalt stellt hier sein Dossier
über den verblichenen "Jopie" vor. Der Beitrag ![]()
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Aug. 2011 ![]() Rosa L. |
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![]() Rosa L., Zeichnung (Ausschnitt) von Heide Kramer
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Porträtzeichnung
von Rosa Luxemburg, eine im Jahr 1988 von Heide Kramer angefertigte
Bleistiftimpression. Der Beitrag ![]()
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Aug. 2011 ![]() Das Konzentrationslager Lichtenburg |
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![]() Logo (Ausschnitt) von Heide Kramer
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Heide
Kramer hat sich 1998 beim Entwurf eines Flyers für die Mahn- und
Gedenkstätte des KZ Lichtenburg in Prettin/ Sachsen-Anhalt mit der
Ausarbeitung eines Logos beteiligt. Schloss-Chronik und Logo stellen wir
hier vor. Der Beitrag ![]()
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Juli 2011 ![]() Nadja vom Schwarzen Meer |
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![]() Hildegard K. 1944 mit ihrer Tochter Regine
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Die
heute 98jährige Hildegard Kramer berichtet eine Begebenheit von der Zeit
unmittelbar nach der Befreiung im Mai 1945 in Hildesheim. Zufällig
steigen in denselben Zug, mit dem die ausgebombte Hildegard K. die Stadt
verlassen muss, auch befreite
sowjetische Zwangsarbeiter. Was Frau K. dann erlebt, hat sie bis heute
traumatisiert. Ihre Tochter Heide hat diese Begebenheit, die zugleich an das
russische Mädchen Nadja erinnert, im Jahr 2004 aufgezeichnet und hier
erstmals veröffentlicht. Der Beitrag ![]()
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Mai 2011 ![]() Eine seltene Grußpostkarte |
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![]() Abb. Heide Kramer |
Heide
Kramer dokumentierte eine von ihr 1998 entworfene Grußpostkarte vom
Jahrestreffen der Lagergemeinschaft KZ Ravensbrück/ Freundeskreis in
Wittenberg/ Sachsen-Anhalt (Oktober 1998) an ehemalige Häftlinge mit
den Unterschriften bekannter Antifaschistinnen. Ein äußerst
seltenes Dokument. Der Beitrag ![]()
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April 2011 ![]() Tschernobyl ist überall |
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![]() Karikatur von Heide Kramer aus dem Tschernobyl-Jahr 1986
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Im
Jahr der Tschernobyl-Katastrofe 1986 fertigte Heide Kramer (Hannover) eine
Karikatur an, die nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima wieder
(oder immer noch) Biss hat. Der Beitrag ![]()
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März 2011 ![]() Heide Kramer über den Maler Erich Wegner |
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![]() Erich Wegner (1899-1980) kurz vor seinem Tod. Foto Wilhelm Hauschild, Hann. Allg. Ztg. |
Heide
Kramer hat ihre ganz persönlichen Erinnerungen an den bekannten
hannoverschen Künstler Erich Wegner aufgeschrieben. Der in Rostock
aufgewachsene Wegner hat in der Weimarer Republik sein alltägliches
Umfeld in Hannover, wo er Grafik studierte, aber auch in Frankfurt,
Dresden und Hamburg künstlerisch verarbeitet. Später arbeitete er als
Zeichner für die örtliche KPD-Presse. Ab 1927 beteiligte er sich mit
eigenen Arbeiten an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" in
Amsterdam und machte sich mit weiteren Ausstellungen einen Namen. Der
Beitrag ![]()
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März 2011 ![]() Chaluz Gerhard, geboren 1914 in Breslau |
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![]() Chaluz ("Pionier") Gerhard Gadiel, rechts im Bild, Ende der 20er/ Anfang 30er Jahre. Foto privat |
Wieder
einmal legt Jürgen Schwiening die Ergebnisse einer Recherche vor. Obwohl
die Hinweise auf den Breslauer "Chaluz" Gerhard Gadiel, der sich
in der Landwirtschaft auf seine Auswanderung nach Palästina vorbereitete,
äußerst spärlich waren, gelang es dem Autoren, das Schicksal von Gadiel
bis zu seiner Deportation in die Todeslager zu rekonstruieren. Jürgen
Schwiening führte zerrissene Fäden zusammen, wodurch stellenweise das
Gewebe einer ganzen Vita wieder sichtbar wird. Aber die Arbeit beleuchtet
auch bürokratische Aspekte der Judenvernichtung. Das Beispiel Gadiel
zeigt, dass die Verwertung des persönlichen Eigentums eines für die
"Abwanderung" vorgesehenen Juden durch die SS keineswegs
heimlich vonstatten ging. Der
Beitrag ![]()
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Feb. 2011 ![]() China: Der blutige April 1927 |
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![]() Massaker auf Bildpostkarte. Sammlung proletcard |
Die
in China als Deutschlehrerin tätige Saskia Nahles (23 J.) schickte uns
die Niederschrift zu den von ihr ermittelten Hintergründen einer anonymen
alten Fotopostkarte. Es handelte sich um eine der nach dem ersten
Weltkrieg sehr verbreiteten Schwarzweißabzüge auf Kodak-Papier, die man
damals gerne - so auch hier - als Postkarte aufmachen ließ. Allerdings
ist das Fotomotiv alles andere als alltäglich. Es zeigt keine
"exotischen Volkstypen", keine Marktszene, keine
Sehenswürdigkeit des Fremdenverkehrs. Es zeigt einen biederen Bürger
hinter neun Leichen. Saskia Nahles berichtet von einem Kapitel aus dem
opferreichen Kampf Chinas um seine Unabhängigkeit. Der
Beitrag ![]()
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Feb. 2011 ![]() «Kein Himmel über Bergen-Belsen» |
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![]() Zeichnung Heide Kramer |
Zögerlich,
abwartend und ja fast wie betäubt steht eine Gruppe von Frauen, weibliche
Häftlinge, im Tor zum KZ Bergen-Belsen. Es ist April 1945, und das Lager
wurde von den britischen Streitkräften eben befreit. Noch wagen die
Frauen aber nicht den Schritt in die Freiheit. Zuviel Ungewisses liegt da
vorm Lagertor. Eine gezeichnete Rückblende, eine beklemmende Vision von Heide Kramer. Der Beitrag ![]()
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Dez. 2010 ![]() «CCP» weder digital noch online verfügbar |
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![]() Zwangsarbeiter in ihrem Wohnlager
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Obwohl
der 1949 vom Internationalen Suchdienst in Arolsen herausgegebene
"Catalogue
of Camps and Prisons in Germany and German-occupied territories" (CCP)
wie kein zweites Werk die Topografie der Zwangsarbeit in Hitlerdeutschland
und in den besetzten Ländern bis 1945 dokumentiert, erweist sich eine
Internetsuche nach einer digitalen Ausgabe dieses Standardwerks als
aussichtslos... Der Beitrag
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Dez. 2010 ![]() Einer der letzten Interbrigadisten Österreichs |
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![]() Josef Eisenbauer 2010 am Grab Kurt Julius Goldsteins auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde. Foto Lena Carlebach
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Wie
uns Reinhardt Silbermann vom Verein "Kämpfer und Freunde der
Spanischen Republik 1936-1939" mitteilt, ist am 10. Dezember 2010 der
ehemalige Spanienkämpfer Josef «Joschi» Eisenbauer verstorben. Joschi
Eisenbauer, geboren 1917 in Budapest und aufgewachsen in den
Arbeitervierteln Wiens, habe sein Leben lang gegen Faschismus und Krieg
gekämpft. Der
Beitrag ![]() |
Dez. 2010 ![]() Heide Kramer am Hamburger Flughafen |
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![]() Bleistiftzeichnung von Heide Kramer, Hannover, August 2008 |
Im
August 2008 zeichnete die Hannoveraner Künstlerin Heide Kramer die
einzige in Norddeutschland am authentischen Standort und weitgehend im
Originalzustand erhaltene Zwangsarbeiterbaracke in Hamburg-Fuhlsbüttel.
Dieser Bau gehörte zu einem Wohnlager für Zwangsarbeiter aus Holland,
Polen, Frankreich und Italien und liegt am Rande des Hamburger Flughafens.
Heute befindet sich eine Dauerausstellung in der Baracke. Der
Beitrag
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Dez. 2010 ![]() Allabendlich läutete die «Judenglocke». Jahrhundertelang. |
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![]() Die Dreifaltigkeitskirche in Wolfsberg, Lavanttal (Kärnten). Hier läutete die "Wandlerin" bis zum Kriegsende 1945. |
1936,
als die schlesische ![]()
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Dez. 2010 ![]() Über einen bemalten Fensterladen aus dem KZ-Außenlager Harzungen (Thüringen) |
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![]() Von einem unbekannten Häftling angefertigte Farbzeichnung auf einem Fensterladen im KZ Harzungen (Thür.). Foto Heide Kramer (Bildausschnitt) |
Im
Jahr 2004 wurde Heide Kramer bei einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora (Nordhausen, Thüringen) auf ein ungewöhnliches Exponat
aufmerksam.
Der Beitrag ![]() |
Dez. 2010 ![]() Hollywood-Verfilmung «Im Westen nichts Neues» |
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![]() "Im Westen nichts Neues" (USA 1930), Regie: Lewis Milestone. Szenenbild |
Vor
achtzig Jahren wurde der von Erich Maria Remarque publizierte Roman
"Im Westen nichts Neues" (1929) in den USA verfilmt. Auch wenn
der Hollywood-Film wie im Roman die Kriegsgreuel zu sehr individualisierte
und sie damit ihrer gesellschaftlichen Dimension enthob, wurde er als
Antikriegsfilm wahrgenommen und erlebte einen sensationellen Zuspruch.
Auch in Deutschland kam der von Lewis Milestone 1930 gedrehte Streifen
Ende November zunächst in die Kinos (wenn auch nicht für Jugendliche),
wurde aber am 21. Dezember 1930 von der Oberprüfstelle auf den Index
gesetzt.
Der Beitrag
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Nov. 2010 ![]() NSDAP-Mitglieder in deutschen Fürstenhäusern. Die Liste. |
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![]() "Heil Hitler". Foto mit persönlicher Widmung des Kaisersohns August Wilhelm von Preußen (genannt "Auwi", mit Zigarette), der am 1.4.1930 der NSDAP beitrat. |
Die
Bestände des ehemaligen Berlin Document Center (BDC) sind ohne Auflagen nur in
den National Archives, Washington DC, zu nutzen, wenn auch nur mehr als
Kopien. Der vom Bundesarchiv 1995 übernommene Originalbestand hingegen und die
davon abgenommenen Mikrofichen (auch jene, die wir hier zur Kenntnis bringen)
unterliegen einschränkenden Nutzungsbedingungen, werden aber im
Bundesarchiv teilweise den
bereits bestehenden NS-Archivalien zugeordnet. Helmut Gewalt veröffentlicht hier das Verzeichnis "Aufstellung derjenigen Parteigenossen, die Angehörige fürstlicher Häuser sind" (11 MB), das ausschließlich die protestantischen Fürstenhäuser berücksichtigt. Über Entstehung, Zeitpunkt seiner Aufstellung und Zweck der Liste kann man nur spekulieren. Der jüngste Eintrag stammt vom Oktober 1942. Im wesentlichen exponierten sich die Benannten nach 1945 politisch nicht mehr. Zuvor war die Einstellung des Nationalsozialismus gegenüber dem Adel ablehnend, während andersherum das Verhältnis der Blaublütigen zum NS immer mit der Hoffnung auf die Restitution der Monarchie verknüpft blieb. Die Ex-Kaiserin und Prinz Auwi engagierten sich in dieser Hinsicht am intensivsten, wie die Geste des Prinzen Auwi demonstrierte, der den SA-Chef Ernst Röhm mit einem Pferd beschenkte. ![]() |
Nov. 2010 ![]() Zittau war überall! |
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![]() Zeitgenössische Postkarte |
"Zur
Erinnerung an den Kampf im Baugewerbe - Zittau 1910" heißt es auf der
Adressseite einer Postkartenserie, die der Deutsche Maurerverband vor
einhundert Jahren herausgegeben hat. Die Wortwahl lässt an einen
lokalen Streik denken. Doch hinter
diesen unpathetischen Bildkarten steckt die Geschichte von einem der größten,
hartnäckigsten und teuersten Arbeitskämpfe vor dem ersten Weltkrieg in Deutschland.
Er war eine historische Kraftprobe zwischen Kapital und Arbeit. Der
Beitrag ![]()
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Nov. 2010 ![]() Nootka-Indianer setzten sich für Opfer der Hexenjagd ein |
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![]() Morris Swadesh (1909-1967), Sohn jüdischer Einwanderer aus dem zaristischen Russland, war kein Stubengelehrter. Er führte in den 30er Jahren bei den Nootka und Menominee Schreibkurse in ihrer Sprache ein. |
Vor
60 Jahren wurde der Senator Joseph McCarthy zum Leiter eines ständigen
Untersuchungsausschusses des US-Senats berufen (zuvor: Ausschuss für Unamerikanische Umtriebe),
der ursprünglich nur die Loyalität von Staatsangestellten
überprüfen sollte. Vier Jahre war McCarthy im Amt und ließ 653 Zeugen
vorladen. Die Akten der nichtöffentlichen Sitzungen wurden erst im Jahr 2003
freigegeben. Doch der Ausschuss existierte bereits vor McCarthys Amtsantritt, seit 1946. Wir berichten hier von einem ungewöhnlichen Fall, bei dem die Angehörigen der Nootka-Ethnie sich in einem Brief für ihren Sprachlehrer Morris Swadesh einsetzten, der 1949 unter dem Verdacht, Kommunist zu sein, seine Professur am City College of New York verloren hatte. Die Nichtverlängerung seines Lehrvertrags war erfolgt, weil Swadesh in einem seiner Kurse die Entlassung des linken Archäologen Richard Morgan im Jahr zuvor aus dem Ohio State Museum diskutiert hatte. Der Beitrag ![]() |
Nov. 2010 ![]() Heide Kramer (Hannover) über die «Kölnische Grube» |
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Der
russisch-jüdische Dichter Boris Slutsky (Борис
Слуцкий; 1919-1986,
Schreibweise auch Sluzki, Slutzky, Sluckij usw.) gehört zu den immer noch geschätzten Protagonisten der Literatur,
auf die russische Zeitschriften, Internetforen
und Radiosender
immer wieder zurück kommen, auch im Jahr 2010. Das liegt vor allem an
seinen im 2. Weltkrieg und in der Nachkriegszeit entstandenen Gedichten,
die den Nerv seiner Zeitgenossen in der Sowjetunion trafen. Heide Kramer
(Hannover) hat 2007 bei Hagalil das Resultat
einer Recherche vorgelegt, die auf dem Versuch gründete, den historischen
Kontext des Gedichts "Kölnische Grube" (Кёльнская
яма)
zu lokalisieren. Diese 1944 entstandene Arbeit Slutskys,
die nach dem Krieg von Hugo Huppert ins Deutsche übertragen worden ist,
hat das tragische Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in
Deutschland zum Gegenstand. Es gibt Stimmen, die annehmen, dass die
vermeintliche Ortsbestimmung "Kölnische" nicht auf eine
konkrete Örtlichkeit zurückgeht, sondern für das ganze Hitlerreich
steht. Deshalb ist es überraschend, was Heide Kramer zutage gefördert
hat. Der
Beitrag ![]()
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Nov. 2010 ![]() Jürgen Schwiening (England) über seine Nachforschungen zu Josef Lichtenstern aus Mähren |
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Vor
fünf Jahren kam der in England lebende Sprachlehrer Jürgen Schwiening in
der Nähe von Nottingham mit der 90jährigen Kate Fielding ins Gespräch.
Sie erzählte ihm, dass sie mit Mädchennamen Lichtenstern heiße,
aus Wien stamme und dort einst über Arno Holz promoviert habe.
Wie andere ihrer Verwandten kam auch ihr Vetter Josef Lichtenstern in der
Shoa ums Leben. Genaues wusste sie aber nicht. Jürgen Schwiening
machte sich auf die Spur dieses Vetters und schickte uns den Bericht
über seine nun abgeschlossenen Nachforschungen. Der
Beitrag ![]()
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Nov. 2010 ![]() Unrasiert 1930: Der Humorist Soschtschenko bei der Büchergilde Gutenberg |
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Der
Dresdner Historiker Joachim Schindler übersandte uns ein Fundstück von
einer seiner Archivrecherchen. Es ist ein Beitrag
über den sowjetischen Satiriker Michail Soschtschenko aus der Zeitschrift
der Büchergilde Gutenberg "Die Büchergilde" (Berlin) vom
Oktober 1930, verfasst von Erich Ohser Ohser hatte das bei der Büchergilde
erschienene Buch Soschtschenkos "Die Stiefel des Zaren"
illustriert. Ein Fundstück für alle Freunde Soschtschenkos, die noch
seine Satire "Die Kuh im Propeller" in der legendären Show
"Lyrik - Jazz - Prosa" (1965 in Berlin, DDR; gelesen von
Manfred Krug) im Ohr haben. Das soll aber nicht überdecken, dass Soschtschenko in der UdSSR der Stalinära trotz und wegen seiner
Popularität keinen leichten Stand hatte. Der
Scan aus Die Büchergilde. Wir warten auf weitere Fundstücke. ![]()
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Nov. 2010 ![]() Bei den Kränzen von Senat und alter Kameraden |
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Eindrücke
von den gestrigen Hinterlassenschaften von Senat, Volksbund
Kriegsgräberfürsorge und Kameradschaftsverbänden am Gefallenendenkmal
auf dem Soldatenfriedhof zu Ohlsdorf, aufgezeichnet von René Senenko. Der
Beitrag
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Nov. 2010 ![]() Jonas B. Billy über Hitlers «Generalplan Zentralafrika» |
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Dieser
Tage erscheint die Dissertation des Berliner Diplomarchivars und
Germanisten Jonas Bakoubayi Billy "Musterkolonie des Rassenstaats:
Togo in der kolonialpolitischen Propaganda und Planung Deutschlands
1919-1943". Hardcover, 362 S., zahlreiche Abbildungen und Karten; 69,- Euro, J.H. Röll
Verlag Dettelbach. Mehr. Dr.phil. Jonas B. Billy (Foto), Jgg. 1972, lebt in Kreuzberg. Nach "Die Restaurierung, Digitalisierung und Mikroverfilmung von deutschsprachigen Unterlagen im Nationalarchiv der Republik Togo" (VDM Verlag 2008) ist "Musterkolonie" Billys zweite größere Veröffentlichung. ![]()
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15. Nov. 2010 ![]() Reichsbankjustiziar Kandler und seine Nachkriegskarriere |
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Nach
der Studie ist vor der Studie. Kaum ist die Studie zur Rolle
des Auswärtigen Amts im Hitlerreich bekannt geworden, informiert die
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 7.11. über eine weitere
geplante Untersuchung: über die Rolle des Reichsfinanzministerium im 3.
Reich. Helmut Gewalt übersandte daraufhin an den Leiter der mit der Untersuchung befassten Kommission Prof.Dr. Ullmann ein von ihm zusammengestelltes Dossier über den Reichsbankjustiziar von Litzmannstadt Heribert Kandler (1890-1968), das im Kontext der geplanten Studie nicht ohne Interesse sein dürfte. Das Dossier ![]() |
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11. Nov. 2010 ![]() Pirnaer Verein verweigert sächsischen Demokratiepreis |
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Der
für seine Antinaziaufklärung in Sachsen bekannte Akubiz-Verein in
Pirna war ein Anwärter auf den sächsischen Demokratiepreis, sollte
aber vor dem Empfang eine "antiextremistische Grundsatzerklärung"
unterschreiben. "So wurden wir beispielsweise aufgefordert alle
unsere Partner_innen auf 'Extremismus' zu prüfen. Dafür schlagen die
Verfasser_innen u.a. Nachfragen bei den Verfassungsschutzämtern
vor", erklärt der Verein auf seiner Webseite. Aus diesem
Grund hat Akubiz den Preis verweigert, der am 9.11. überreicht werden
sollte. Wir fügen hier eine kleine Presseschau
vom 10. und 11. November bei und danken Achim Schindler für die
Information.
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Nov. 2010 ![]() Helmut Gewalt über eine kriegerische NS-Erbschaft in Frankfurt (Main) |
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Drei
Jahre vor dem 200. Todestag des Nürnberger Buchhändlers J.Ph. Palm
(1766-1806) erschien Bernt Ture von zur Mühlens Arbeit "Napoleons
Justizmord am deutschen Buchhändler J.Ph. Palm" (FFM 2003). Darin
befasst sich der Autor nicht nur mit dem Fall Palm, sondern geht auch auf
die Rezeption des Pamphlets Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung
(das im Umfeld Palms erschienen war) ein, - mit einer unverkennbar
nationalistischen Tendenz. Das bestätigte sich bei näherem
Hinsehen. Im Lauf der thematischen Auseinandersetzung entstand eine
Abhandlung von Helmut Gewalt, aus der hier Cap.
45 (6,6 MB), eine Ergänzung
sowie drei Seiten (1,
2,
3)
aus dem Nassauischen Kriegerbundblatt von 1938 wiedergegeben sind.
Ausgangspunkt des Kapitels ist die Kritik des Kriegerdenkmals des 2.
Nassauischen Feldartillerieregiments Nr. 63 Frankfurt, das 1938 in der
Taunusanlage eingeweiht worden ist. Der Autor griff dabei auch auf
zeitgenössische Archivalia und Zeitungsberichte zurück, die hier
erstmals (oder erstmals wieder) veröffentlicht werden. ![]()
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Nov. 2010 ![]() Auf die Straße damit: «Die Legende vom toten Soldaten» |
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Das
Hamburger Bündnis "Ein Deserteursdenkmal für Hamburg" will
Brechts "Legende vom toten Soldaten" inszenieren und im Mai 2011
auf die Straße bringen. Gesucht werden Mitwirkende, Kostümteile
(Uniformen, Helme etc.) und Staffage. Interessenten melden sich hier unter
Kontakt. Die Federzeichnung zu Brechts Gedicht stammt von Jean
Kuo (1969).
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Nov. 2010 ![]() Filme von Christian Geissler |
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Am
25. und 26. November sind im Grünen Saal Filme des Hamburger Autors
Christian Geissler (1928-2008) zu sehen. Der Schriftsteller, der als
Filmemacher weniger bekannt ist, gilt als kritischer Wegbegleiter der
radikalen Linken in den 70er und 80er Jahren. Mehr. Veranstalterin ist die Willi-Bredel-Gesellschaft, die zu den 15 Hamburger Geschichtswerkstätten gehört. ![]()
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Nov. 2010 ![]() Marco Schaub stiftet Bild für Deserteurspojekt |
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![]() "Sag mir, wo die Blumen sind", Acryl, 20 x 40 cm |
Der
Thüringer Künstler Marco Schaub (Gera) hat den Verkaufserlös für sein
Acrylbild "Sag mir, wo die Blumen sind", das derzeit in der
Galerie "Art de Fact" in Münstertal (Schwarzwald) zu sehen ist,
dem Bündnis "Ein Deserteursdenkmals für Hamburg" gestiftet.
Das Bild soll für 300 Euro den Besitzer wechseln. Damit will Schaub die
Schaffung einer dauerhaften Erinnerung an die Hamburger Opfer der
NS-Militärjustiz unterstützen. ![]()
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Okt. 2010 ![]() Behörde und Archiv zugleich: Die «Deutsche Dienststelle» |
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Die
"Deutsche Dienststelle" oder "WASt" (= Wehrmachtauskunftsstelle;
ca. 300 Beschäftigte) in Berlin beherbergt Daten von 18
Millionen Soldaten der deutschen Streitkräfte des 2. Weltkrieges, aber
auch beachtliche andere Aktenbestände und Überlieferungen. Wer etwas über den Großvater
erfahren will, der einst Soldat war, der erhält hier einige
Wochen nach Antragstellung gebührenpflichtige Auskunft. Die Bestände sind aber auch ein
Fundus für Forscher, die denjenigen Soldaten der Wehrmacht, Luftwaffe und Marine
ein Gesicht und eine Biografie geben wollen, die durch ihre Tun den Krieg verkürzen halfen:
Deserteure, Kriegsverräter und Wehrkraftzersetzer. Das Foto entstand in
der Abteilung für die nach Friedhöfen geordnete Gräberkartei. Allein für den Ohlsdorfer
Friedhof in Hamburg gibt es rund 30 Karteikästen. ![]()
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Okt. 2010 ![]() «Aus der Kloake AA» (antifa Nov./Dez. 2010) |
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![]() Was heute an Dr. Schneppens Protest skurril erscheinen mag (vgl. Berliner Zeitung, 2005), bis vor wenigen Jahren galt seine Position ganz sicher als politisch korrekt. Foto Senenko |
Unfassbar
für alle, die gelernt haben wegzusehen, war, als nun Ende Oktober vier
Wissenschaftler die Offenbarung verkündeten, das Auswärtige Amt sei eine
"verbrecherische Organisation" gewesen. Unfassbar! Noch im Jahr 1968 waren rund 250 Botschafter, Gesandte und leitende Beamte des Auswärtigen Amts in Bonn tätig, die vor 1945 an der Vernichtungs- und Kriegspolitik der Nazis beteiligt waren. Es gehört zur Dialektik bundesdeutscher Politik, dass diese "Neuigkeit" erst 65 Jahre nach Kriegsende, da alle Betroffenen wohlversorgt und friedlich abgelebt sind, auch ministeriell-offiziell eingeräumt wird. Dabei gab es lange vor der Studie "Das Amt" der vier Historiker ernstzunehmende Veröffentlichungen, die zum gleichen Schluss gelangt waren. Keineswegs alle Zeitgenossen folgen dieser all zu späten Einsicht. So entrüstete sich der Historiker Dr. Heinz Schneppen (Jgg. 1931, Foto), selbst Botschafter a.D., bei einer Historikertagung am 25. Oktober in Berlin lautstark gegen die Generalverurteilung seines ehemaligen Arbeitgebers. Dabei ging es bei dem Treffen eher moderat zu. Denn es blieb "in der öffentlichen Wahrnehmung des Buches", so der Bundessprecher der VVN-BdA Ulrich Sander in der Zweimonatszeitung seines Verbandes, "das Hauptverbrechen Krieg ausgeblendet." Denn Ex-Außenminister Fischer - der Auftraggeber der Studie - sei ab 1999 selber Kriegstreiber gewesen. Ergänzung vom 27./28.11.10 ![]()
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Okt. 2010 ![]() Besuch im sanierten Sommerhaus John Heartfields |
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![]() Foto Senenko |
Am
4. September 2010 wurde das sanierte Sommerhaus John Heartfields in
Waldsieversdorf (Märkische Schweiz) wiedereröffnet. Der Meister der
Fotomontage hat hier nach seiner Rückkehr aus dem britischen Exil bis zu
seinem Tode nicht nur Ruhe gesucht, sondern auch die Nähe zu Brechts
Domizil im benachbarten Buckow. Sehenswert die Sonderausstellung "John
Heartfield und die ‚Free German League of Culture’ – Reproduktionen
von Fotomontagen und Archivalien aus dem englischen Exil" und das
rekonstruierte Kaminzimmer. René Senenko war im Oktober dort und hat
einige Fotoeindrücke
mitgebracht. ![]()
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Okt. 2010 ![]() Die völkische Optik beim Eimsbüttler Turnverein |
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"Sind
Sie blind? Das ist doch kein Hakenkreuz, das is'n Turnerkreuz. Keine
Ahnung von Geschichte, was?" Solche oder ähnliche Verbalkeulen mussten
Kritiker der vier "F", die auf Turnvater Jahn zurückgehen
("frisch, fromm, fröhlich, frei"), sich immer um die Ohren
schlagen lassen. Deshalb schmückt der athletische Vierwinkler aus dem
Jahr 1910 bis heute die Außenwand der ETV-Sporthalle im Hamburger
Stadtteil Eimsbüttel. Bis die ganze Geschichte des Eimsbüttler
Turnverbands ETV so ins Gerede kam, dass der Verein widerwillig ein
Gutachten in Auftrag gab und dieses am 8. Oktober vor geladenen Gästen
vorstellte. Einer der Kritiker, der Musiker Peter Gutzeit, übersandte uns
sein Flugblatt,
das er vor Ort verteilte. Ergänzung vom 16./17.11.2010 ![]() |
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